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Klemm Kl 35

Deutsches kunstflugtaugliches Schul- und Sportflugzeug von 1935

Die Klemm Kl 35 war ein deutsches Schul- und Sportflugzeug, das als Nachfolger der Klemm 25 in den 1930er und 1940er Jahren als freitragender Tiefdecker gebaut wurde. Angewendet wurde die sogenannte Gemischtbauweise, wobei Stahl für den Rumpf, Holz für Flügel und Leitwerke und nur wenig Leichtmetall für Verkleidungen eingesetzt wurde. Das Flugzeug hatte ein festes Einbeinfahrwerk mit gedämpften Federbeinen. Das Tragwerk war zweiholmig ganz in Holzbauweise ausgeführt. Der vordere Bereich war mit Sperrholz beplankt, sonst mit Stoff bespannt.

Bauweise und Entstehungsgeschichte:

 

1935 entwickelte die Klemm-Flugzeugbau GmbH in Böblingen das Schul- und Sportflugzeug KI 35. Das voll kunstflugtaugliche Flugzeug wurde erstmals im Oktober 1935 auf der Internationalen Luftfahrtschau in Mailand/Italien gezeigt und fand bald Interesse bei vielen Privatleuten, aber auch bei verschiedenen Luftwaffen.

 

Angewendet wurde die sogenannte Gemischtbauweise, wobei Stahl für den Rumpf, Holz für Flügel und Leitwerke und nur wenig Leichtmetall für Verkleidungen eingesetzt wurde. Es war die Bauweise, die zu dieser Zeit beim RLM wegen der allgemeinen Materiallage am meisten geschätzt wurde.

 

Zu den Besonderheiten dieses zweisitzigen Tiefdeckers, der aus dem Vorgängermodell L 25 hervorgegangen war, gehörten die zum Teil aus Sperrholz gefertigten Knickflügel. Sie ermöglichten an der Knickstelle den Anbau eines niedrigen und robusten Fahrwerks. Der Schleifsporn war gummigefedert.

 

Das Tragwerk war zweiholmig ganz in Holz ausgeführt, im vorderen Teil mit Sperrholz beplankt, sonst mit Stoff bespannt. Jeweils vier Steckbolzen verbanden die Außenflügel mit dem Mittelstück. Letzteres konnte, dank stärkerem Sperrholz, betreten werden

Technische Daten: (Kl 35 D)

 

  • Bauart: zweisitziges leichtes Schul- und Reiseflugzeug

  • Spannweite: 10,40 m

  • Länge: 7,35 m

  • Höhe: 2,05 m

  • Flügelfläche: 15,20 m²

  • Leermasse: 400 kg

  • maximale Startmasse: 705 kg

  • Triebwerk: 1 x Hirth HM 504 A

  • Leistung: 105 PS (77 kW)

  • Art: luftgekühlter Reihenmotor

  • Zylinder: 4

  • Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h

  • Reisegeschwindigkeit: 172 km/h

  • Dienstgipfelhöhe: 4600 m

  • Reichweite: 800 km

Das einfache Leitwerk aus Holz war sperrholzbeplankt, die Höhenflosse durch eine Strebe zum Rumpfuntergurt abgestützt. Alle Ruder waren aus Holz und mit Stoff bespannt. An beiden Höhenruderhälften saßen hinten einstellbare Trimmruder. Die Trimmung konnte von beiden Sitzen aus bedient werden. Höhen- und Querruder waren massenausgeglichen und durch Stoßstangen zu betätigen, während für das Seitenruder Seilzüge verwendet wurden. Landeklappen gab es nicht.

 

Als Triebwerk fand bei der Ausführung A noch der Hirth HM 60 R Verwendung, während in alle späteren Ausführungen HM 504 A Reihe 2 eingebaut wurden. Die gesamte Motorverkleidung war mit dem Motor verbunden und schwang mit diesem mit. Sie konnte leicht abgenommen werden. Die beiden Motorträger links und rechts waren identisch und somit austauschbar. Der Motor war darin in Gummischwinglagern aufgehängt und konnte mit einer Handkurbel gestartet werden.

 

Über 2.000 Klemm KI 35 wurden bis 1945 produziert. Damit war dieses Muster das meistgebaute Klemm-Flugzeug. Exporte gingen unter anderem nach Ungarn, Litauen und Schweden.

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