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Das Zielschleppflugzeug C-3605 entstand aus dem im Jahre 1939/40 entwickelten Fernaufklärer und Jagdbomber C-3602 aus dem die C-3603 hervorgegangen ist. Um einen stärkeren Antrieb zu erhalten, wurde eine Propellerturbine eingebaut. Die Wahl fiel auf die Lycoming T-53, eine Turbine mit 1000 PS Dauerleistung bei einem Gewicht von 252 kg, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Schwerpunktlage des Flugzeuges hatte. Um die Sache wieder ins Lot zu bringen musste man die Rumpfnase um 1,8 m verlängern, um den Schwerpunkt der Maschine beizubehalten. Zusätzlich erhielt die nunmehr als C-3605 bezeichnete Maschine eine weitere Seitenflosse, um die Stabilität um die Hochachse zu erhöhen.
Die oben abgebildete D-FOXY wurde von ihrem Besitzer als „DO C-3605 Altenrhein“ bezeichnet und ist in Speyer beheimatet. Das Flugzeug mit der Werknummer 315 war laut Eintragungsschein seit 1991 in Deutschland zum Verkehr zugelassen. Das Flugzeug vom Muster C 3605 ist ein Oldtimer aus dem Jahr 1944. In 2002 hatte er seit seiner Herstellung 2.664 Betriebstunden und 3.278 Landungen.
Allg. Informationen | |
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Entwicklungsfirma | Eidg. Flugzeugwerke F+W Emmen |
Baujahr | 1968 Prototyp, ab 1970 Serienfertigung |
Verwendungszweck | Schlepp- und Zielflugzeug |
Besatzung | 1 Pilot, 1 Schleppmechaniker |
Flugzeugeanzahl | 1 Prototyp und 23 Serienflugzeuge |
Bauart | freitragender Tiefdecker mit Doppelleitwerk |
Abmessungen | |
Spannweite | 13,74 m |
Länge | 12,93 m |
Höhe | 4,10 m |
Gewichte | |
Rüstgewicht | 2.634 kg |
Zuladung | 1.082 kg |
Abfluggewicht | 3.716 kg |
Triebwerk | 1 x Lycoming T 53-L-7 A |
Entwicklungsfirma | AVCO Lycommg Division, Williamsport, USA |
Hersteller | Lycoming Division Williamsport Pennsylvania, USA |
Typ | Turbo-Prop |
Lader | 1. bis 5. Stufe axial, 6. Stufe radial |
Gasturbine | einstufig, axial, 25150 U/min |
Arbeitsturbine | einstufig, axial, 21 000 U/min |
Verdichtungsverhältnis | 6 : 1; Volldruckhöhe: Meereshöhe |
Nennleistung | 1.115 PS bei 1700 Propeller-U/min |
Flugleistungen | |
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Ve max. horizontal | 410 km/h |
max. Steigleistung | 12,0 m/s |
max. Einsatzhöhe | 5.000 m über Meereshöhe |
Flugdauer | 3 Std. mit 2 Brennstoffzusatzbehältern |
Reichweite | 1.000 km |
Propeller | 3-Blatt, Metall |
Typ | Hamilton-Standard 53 C 51, Constantspeed |
Durchmesser | 3 05 m |
Verstellbereiche | 1. Stufe = Bremsstellung bis 15,8° |
2. Stufe = Constantspeed 16,4° bis 52° | |
3. Stufe = Segelstellung bis 83,5° | |
Ausrüstungen | Fallschirme |
Einziehfahrwerk | |
Scheibenbremsen | |
Landeklappen | |
Funkanlage | |
Anlagen für Blindflug und Nachtflug | |
Signal-Raketen-Anlagen | |
Heizbare Besatzungs-Bekleidung | |
Zielschlepp-Ausrüstung | ZSW-52-1 |
Anstelle Winden-Antriebs ein Hydraulik-Motor | |
Bewaffnung | keine |
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Wer sie einmal gesehen hat, vergisst sie nicht wieder. Die eigenwillige Optik des langnasigen gelb-schwarzen Flugzeugs macht die C-3605 Altenrhein unverwechselbar. Das Flugzeug ist als Tiefdecker mit H-Leitwerk in Metallbauweise ausgeführt. Die beiden Sitze sind hintereinander angeordnet (Tandem). Die lange, aus mehreren Segmenten zusammengesetzte Haube ist rundum verglast. Der Antrieb besteht aus einer Zweiwellen-Gasturbine Lycoming T 53-L-7A und einem 3-blatt Verstellpropeller von Hamilton Standard. Das Spornrad-Fahrwerk ist einziehbar. Die maximale Abflugmasse beträgt ca. 3.700 kg und die Überziehungsgeschwindigkeit ohne Landeklappen liegt bei etwa 150 km/h.
Geschichte dieses Typs:
Nicht weniger unverwechselbar ist die Biografie des fast 60 Jahre alten ehemaligen Schweizer Militärflugzeugs. Zwischen 1936 und 1945 bauten die Firma F+W Emmen, die damalige Doflug AG in Altenrhein (Schweiz) und die Pilatus AG die C-36 als Kampf- und Aufklärungsflugzeug. Sie wurde 1942 erstmals eingesetzt. Weltweit fliegen nur noch 8 Exemplare dieses Flugzeugs, das bei der Schweizer Luftwaffe als Fernaufklärer, Erdkämpfer und in der Turbinenversion als Zielschleppflugzeug verwendet wurde.
In den 1950er Jahren rüstete die Schweizer Luftwaffe die bis dahin von einem ca.980 PS starken HispanoSuiza-Kolbenmotor angetriebene C-3603 zum Zielschleppflugzeug um. 1971 erfuhren 23 Maschinen eine weitere Verjüngungskur durch den Einbau eines Avco Lycoming Propellerturbine mit 1.115 PS. Fortan C-3605 bezeichnet, schleppten der Tiefdecker bis 1987 die Zielsäcke über den Bergschiessplätzen der Schweiz.
Das dreiteilige Leitwerk brachte der C-3605 den Beinamen „Mini Constellation“ ein.
Unfall beim Fotoflug im Verband vom 27.09.2002:
Mit den beiden betroffenen Luftfahrzeugen war am Unfalltag ein Vorführungs- bzw. Fotoflug vom kontrollierten Flugplatz Mannheim aus, über Ludwigshafen und zurück beabsichtigt. Der Oldtimer – die oben genannte Doflug C-3605 – sollte über dem Werksgelände eines Sponsors kreisen und dabei von einem zweiten Flugzeug – einer Robin R 2160 D – aus gefilmt werden. Den Verbandsflug zu Fotozwecken über Ludwigshafen hatten die beiden Piloten, so wie es der Gesetzgeber vorschreibt, abgesprochen. Nicht aber die wenigen Augenblicke nach der Auflösung der Formation vor dem Landeanflug in Mannheim.
Der Oldtimer Doflug C-3605 – gebaut in Altenrhein, Schweiz – wurde von einer Robin 2160 D als Fotomaschine begleitet. Der 4-Sitzer, mit dem Piloten und dem Fotografen an Bord, flog etwas höhenversetzt und leicht hinter dem historischen Flugzeug. In ihm saßen der erfahrene Vorführpilot und ein Begleiter. Unmittelbar nach Auflösung der Formation zog die Doflug leicht nach links, während sich die Robin im Geradeausflug von hinten näherte: Offenbar konnten sich beide Piloten in dieser Phase nicht sehen.
Die Doflug berührte die Robin an der rechten Tragfläche und am Rumpf und zerteilte diesen noch in der Luft. Beim Absturz kamen die Robin-Insassen ums Leben, während die Doflug am Bug beschädigt und mit ausgefallenem Motor auf einem Acker notlandete. Die abgebildete C- 3605 mit der Kennung D-FOXY ist seit dem 27. September 2002 wegen dieses Unfalls nicht mehr flugfähig und steht nun wieder im Technikmuseum Speyer. (Stand: 2010)
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