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Dassault Mercure

Passagierflugzeug des französischen Herstellers Dassault für Kurzstrecken

Die Dassault Mercure war ein Passagierflugzeug des französischen Herstellers Dassault. Mitte der 60er Jahre stellte man bei Dassault einen großen Bedarf an Kurzstreckenflugzeugen für ca. 130-150 Passagiere fest und im Jahre 1969 kündigte Dassault das Projekt offiziell an.

 

Die erste Vorserienmaschine flog im Mai 1971 und konnte bereits einige Tage später auf dem Pariser Aerosalon vorgestellt werden.

 

Die Gesamtauslegung der Mercure erinnert stark an die Boeing 737, die ihren Erstlug im April 1967 hatte. Sie besaß die gleichen Triebwerke, die gleiche Anzahl Passagierplätze und die gleiche Reisegeschwindigkeit, hatte aber eine aberwitzig kleine Reichweite von nur 1000 km pro Strecke (Boeing 737 = 3.300 km). Dies war darauf zurückzuführen, dass es nur einen Besteller gab, die Air Inter, und die verlangte einen Jet für den französischen Inlandbetrieb. Ferner, weil Dassault als erfolgreicher Hersteller von Kampfflugzeugen (Mirage zum Beispiel) einen starken militärischen Hintergrund hatte. Der Fehler der Dassault Mercure lag darin, dass kommerzielle Flugzeuge – im Gegensatz zu militärischen – nicht immer nach jeder einzelnen Landung aufgetankt werden. Die Ingenieure von Dassault, die das Anforderungsprofil der Mercure während den späten 1960er Jahren erstellten, gaben später zu, dass sie diesen Punkt nicht berücksichtigt hatten.

 

Im Januar 1972 bestellte die französische Inlands-Fluggesellschaft Air Inter bei Dassault zehn Stück. Trotz der positiven Reaktionen einiger Airlines blieben diese zehn Auslieferungen die einzigen Bestellungen und Air Inter die weltweit einzige Fluggesellschaft, die die Mercure einsetzte. Hohe Zuverlässigkeit und leicht niedrigere Betriebskosten konnten dieses Handicap nicht mehr wettmachen.

 

Ein weiterer Grund für die fehlgeschlagende Vermarktung in den USA war die Ölkrise von 1974 und der ungünstige Dollar-Umtauschkurs, der die Mercure im Export verteuerte.

 

Trotzdem die Mercure seit 1975 nicht mehr hergestell wurde, konnte Air Inter 1985 eine elfte Maschine in Dienst stellen. Zehn Jahre später kam dann das endgültige Aus für die Mercure, nachdem Air Inter im April 1995 auch die letzte Maschine ausgemustert hatte. Während ihrer Dienstzeit gab es keinen einzigen ernsthaften Zwischenfall.

Länge34,84 m
Höhe11,36 m
Spannweite30,55 m
Max. Abfluggewicht56.500 Kg
Reisegeschwindigkeit930 Km/h
Passagiere135-156
Reichweite1.700 km max.
Triebwerke2x PW JT8D-15,
Schub7.030 kp
Erstflug5/28/1971

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