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Das zweisitzige Sportflugzeug kann man ohne Pedale steuern – Idee: fliegen, so leicht wie autofahren. Die modern aussehende doppelsitzige Bugrad-Einmot „Ercoupe 415D“ ist ein Produkt der frühen Nachkriegszeit, das sich quasi wie ein Auto leicht fliegen lässt. Der Konstrukteur hatte auf Seitenruderpedale verzichtet, stattdessen koppelte er die überlangen Querruder mit den Seitenrudern. Beim Rollen in der Luft wird die Ercoupe daher in einer Weise auf Kurs gehalten, die man in einem gewöhnlichen Flugzeug nicht einmal einem minderbegabten Anfänger durchgehen ließe. Bei z.B. eine Linkskurve müsste man beim „normalen“ Flugzeug den Steuerknüppel nach links drücken und leicht ziehen, um nicht „abzuschmieren“ und gleichzeitig das linke Pedal für das Seitenruder betätigen. Nicht so bei der Ercoupe 415. Alle Flugbewegungen werden mit nur einem ”Steuerrad” erledigt.
Nur ein einziges Bremspedal installierte man am Boden des Cockpits, wobei die Bremse auf beide Räder gleichzeitig wirkt. Die Lenkbewegungen des Bugrades wirkten dabei ebenfalls wie in einem Auto. Ansonsten ist die ERCO Ercoupe 415 ein Tiefdecker mit leichter V-Form des Tragflügels in Ganzmetall-Bauweise mit Doppelleitwerk für bessere Flugeigenschaften, das ausserhalb des Propellerstrahls liegt. Die vollverglaste Kabinenhaube ermöglichte einen 360°-Rundumblick.
Hersteller: | ERCO | |||
Baumuster: | Ercoupe 415-D | |||
Baujahr: | 1947 | |||
Bauart: | Tiefdecker in Metallbauweise | |||
Sitze | 2, parallel | |||
Leistung: | . | |||
Triebwerk | 1 x Continental C 90 | |||
Leistung | 90 PS | |||
Art | 4 Zylinder Boxermotor | |||
Höchstgeschwindigkeit | 195 km/h | |||
Reisefluggeschwindigkeit | 165 km/h | |||
Dienstgipfelhöhe | ca. 4.200 m |
Flugdauer | 4,5 Std. max. | |||
Startstrecke >15m | 700 m | |||
Landestrecke >15 m | 500 m | |||
Abmessungen: | . | |||
Spannweite | 9,15 m | |||
Flügelfläche | 13,25 m² | |||
Länge | 6,34 m | |||
Höhe | 1,74 m | |||
Gewichte: | . | |||
Leergewicht | 340 kg | |||
max. Abfluggewicht | 630 kg | |||
Zuladung | 20 kg im Gepäckraum |
Geschichte der Ercoupe:
Der Konstrukteur hieß Fred E. Weick, der an einer Ausschreibung der amerikanischen Regierung bezügl.eines militärischen Schulflugzeuges teilnahm. Sein Ziel war es, ein Flugzeug zu schaffen, dass einfach zu bedienen ist und nicht ins Trudeln geraten kann.
Sein erster Prototyp flog 1934 in Virginia. Die daraus entwickelte Erco 310 flog 1939 zum ersten mal, die von einem 4-Zylinder Reihenmotor des Typs Wright-Morehouse mit 55 Ps angetrieben wurde. Ein Jahr später entschied man sich für den Serienbau “Erco 415-C”, der mit einem stärkeren Continental Motor mit 65 PS ausgerüstet wurde. Davon wurden bis 1941 etwa 112 Maschinen gebaut.
1946 wurde die Produktion dann wieder aufgenommen. 1947 wurde die Version 415-D in 446 Exemplaren gebaut, die sich durch den stärkeren 75-Ps Motor von der C-Version unterschied.
Die ab 1948 gebaute Version 415-E hatte einen 85-PS Motor, wobei 143 Maschinen bis 1950 hergestellt wurden. Hier wurden zusätzlich das Bugfahrwerk verlängert und die Höhenruder getrennt.
Bis Ende 1950 wurden noch 281 Ercoupe als E und G-Club-Air Version gebaut. Einen Teil davon bei Univair in Denver, wobei diese Versionen auf Kundenwunsch mit einer getrennten Seitensteuer-Anlenkung erhältlich waren. Auch Versionen mit Einziehfahrwerk (Super Coupe) und Schwimmern (Sea Coupe) wurden im selben Jahr gebaut, bleiben aber Einzelexemplare.
Ab 1958 wurde die Ercoupe von der Forney Aircraft (Colorado) unter der Bezeichnung Fornair F-1 Aircoupe erneut gebaut, die die Baurechte von ERCO übernommen hatte. Die 115 bis 1959 abgelieferten Maschinen waren mit einem Continental Motor mit 90 Ps ausgerüstet.
1960 wechselten die Baurechte abermals und gingen an die Firma Air Products in Carlsbad über. Zwischen 1960 und 1964 wurden noch 27 Ercoupe mit der Bezeichnung F-1A Carlsbad Coupe gebaut. Dann wurde auch diese Firma liquidiert.
Danach gab es etliche Versuche der Wiederbelebung, die aber nach meiner Kenntnis sämtlichst scheiterten oder über das Anfangsstadium nicht hinaus kamen.
Zwischen 1939 und 1970 wurden ca. 5.685 Flugzeuge vom Type ERCOUPE von unterschiedlichen Herstellern gebaut. Die oben abgebildete ERCO Ercoupe 415 mit der Kennung “D-EOPI” entstand 1946 als Serien-Nr. 541 und ist in Europa die älteste ERCOUPE. Die wunderschön restaurierte Maschine ist in Bremen stationiert und heute als Sportflugzeug zugelassen. (Stand: 2002)
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