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Ein Highlight im Technik Museum Speyer ist ein original U-Boot der Bundesmarine, welches Museumsbesucher von Innen besichtigen können. Das Unterseeboot U9 wurde von den Kieler Howaldtswerken gebaut und am 11. April 1967 in Dienst gestellt. Es gehört zur U-Boot-Klasse 205 und somit zur dritten Generation der deutschen U-Boote. Es wiegt 466 Tonnen, ist 46m lang, 5m breit und hatte einen Tiefgang von 4m. Die Nenntauchtiefe betrug 100m und die Bewaffnung bestand aus acht Bug-Torpedorohren.
Das U-Boot U9 stammt aus dem Jahr 1966 und wurde im Kieler Tirpitzhafen in Dienst gestellt. Im Zuge der Verringerung des Militärpotentials erfolgte 1993 die Aussonderung. Während seiner Dienstzeit legte die U9 174.850 Seemeilen zurück, was einer 8-fachen Erdumrundung gleichkommt. Im getauchten Zustand befand sich das Schiff 16.478 Stunden und 11 Minuten, was einem Jahr und 11 Monaten Aufenthalt unter Wasser entspricht.
Das in Speyer ausgestellte Exemplar fuhr unter der Nato-Kennung S-188. Dank seiner besonderen Rumpfform erzielte U9 bei Unterwasserfahrten eine höhere Geschwindigkeit als im aufgetauchten Zustand. Die 21-Mann-Besatzung konnte mit der modernen Unterwasserortungseinrichtung und der Schnorchelanlage tagelang unter Wasser bleiben. Angetrieben wurde das U-Boot über einen Elektro-Fahrmotor mit 1.500 PS, der aus einer Batterie gespeist wurde. Diese wiederum wurde von zwei Generatoren aufgeladen, die fest an die beiden MB-Viertakt-Dieselmotoren mit je 600 PS angehängt sind.
Der Transport in das Technik Museum Speyer: (Angaben des Ausstellers)
Nach einer außergewöhnlichen Reise über 1.000 Kilometer traf am 20. August 1993 das ehemalige Unterseeboot der Bundesmarine U9 in Speyer ein. Begonnen hatte das Unternehmen im Marinearsenal Wilhelmshaven, wo das Boot seit seiner Außerdienststellung am 3. Juni 1993 lag. Der Hochseeschlepper Apollo unter Kapitän Rypkema nahm das U-Boot auf den Haken, um es durch die Nordsee nach Rotterdam zu schleppen. Nördlich der Insel Wangerooge musste der Schleppzug bei Windstärke 9 umdrehen und wieder nach Wilhelmshaven zurück fahren. Mit drei Tagen Verspätung startete das Unternehmen dann am 13. August 1993. 280 Seemeilen bis Rotterdam waren zurückzulegen. Nach 36 Stunden Fahrtzeit lief der Schleppzug im holländischen Marinehafen Rotterdam ein. Eine Meisterleistung war das Verladen des 420 to schweren U-Bootes auf den Ponton „Lastdrager 14“. Im Hafenbecken wurde der Ponton abgesenkt und zwei Schlepper bugsierten das U-Boot darüber.
Taucher justierten das U-Boot U9 zum „Einschwimmen“ in die Transportsättel, die eigens angefertigt und auf dem Ponton befestigt wurden. Nach dieser Arbeit tauchte der Ponton mit Beladung, insgesamt 1.875 to schwer, wieder auf und das Ballastwasser wurde gelenzt. Dann begann die 606 Kilometer lange Reise nach Speyer. Das holländische Spezialschiff „Sirius“ schob den „Lastdrager“ mit dem U-Boot vor sich her. 1.500 to waren zu bewegen. Der Transport lief z.T. auch nachts, da die Zeit drängte. In Speyer angekommen ging es für das U-Boot dann auf einem speziellen Tieflader in Schrittgeschwindigkeit über die Landstraße ins Museum. Tausende begleiteten den Transport und gaben U9 sozusagen „Geleitschutz“. Fünf Wochen dauerte es bis U9 ausstellungsfähig hergerichtet und für die Besucher zugänglich war.
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