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Die Supermarine Spitfire Mk. Vc wurden auch in Nord-Afrika gegen die deutschen Besatzer eingesetzt. Die Flugzeuge wurden aber in tropischen Wüstengebieten durch die heißere und somit dünnere Luft beeinträchtigt, ferner durch den Wüstenstaub, wodurch der Wartungsaufwand zunahm. Einige der amerikanischen Piloten entfernten deswegen ein Maschinengewehr von jedem Flügel, um das Gewicht zu verringern und dadurch die Manövrierfähigkeit zu verbessern. Um den Motor im Wüstenklima zu schützen, hat die Royal Air Force (RAF) die dortigen Spitfire mit Luftfiltern und besserer Kühlung ausgestattet und als Mk. Vc Trop bezeichnet.
Die Spitfire auf dem Display ist eine Mk.Vc “Trop”, die unter Lizenz von Vickers-Armstrong im Juni 1943 gebaut wurde. 1943 wurde das Jagdflugzeug nach Australien ausgeliefert und diente dort bei der Royal Australian Air Force. Das U.S. Air Force Museum erwarb die Wüstenversion Spitfire Mk.Vc “Trop” im März 2000 vom Imperial War Museum in Duxford (GB).
Technische Daten:
Bewaffnung: Normalerweise zwei Hispano 20 mm Kanonen und vier Browning 303-Maschinengewehre; teilweise mit vier 20-mm-Hispano-Kanonen
Bomben: zwei 250-kg-Bomben oder eine 500-Pfund-Bombe
Motor: Rolls-Royce Merlin 45
Leistung: 1.470 PS
Höchstgeschwindigkeit: 602 km/h
Gipfelhöhe: 11.280 m
Spannweite: 11 m
Höhe: 3,50 m
Länge: 8,87 m
Gewicht: 3.078 kg
Nach der Luftschlacht um England 1940 plante die Royal Air Force die Spitfire Mk.I und Mk.II durch die in der Entwicklung befindliche Spitfire Mk.III zu ersetzen. Die Mk.III hatte bedeutende Verbesserungen, wie ein optimiertes Flügeldesign, ein einziehbares Spornrad und einen neuen Rolls-Royce Merlin XX-Motor.
Bevor die Mk.III jedoch in Produktion gehen konnte überraschten die Deutschen die RAF mit der Einführung der verbesserten Messerschmitt Bf 109 F, die den bisherigen Spitfire-Flugzeugen in großer Höhe überlegen war. Die RAF konnte folglich nicht warten, bis die Fabriken für die Mk. III umgerüstet waren. Hastig entwickelten sie als Sofortlösung die Spitfire Mk.V (die Bezeichnung MK.IV wurde bereits einer anderen Version zugeordnet).
Im Wesentlichen bestand die Mk.V aus einer geänderten Zelle der Mk.II mit einem neuen Rolls-Royce Merlin 45 Motor. Zu Beginn der Produktion blieb der Flügel unverändert, doch im Weiteren entstanden 3 verschiedene Arten, je nach Bewaffnung und Aufgabenstellung, die durch die unterschiedlichen Suffix a, b und c gekennzeichnet wurden. Der Typ des Flügels der
Mk.Va hatte 8 Browning 303-Maschinengewehre und die
Mk.Vb hatte zwei 20-mm-Hispano-Kanonen und vier Maschinengewehre. Die Spitfire
Mk.Vc besaß den „universal“ Flügel, diese Variante ermöglichte verschiedene Kombinationen von Bewaffnung, einschließlich vier 20-mm-Kanonen und vier Browning 303-Maschinengewehre.
Die meisten Spitfire Mk.Vc hatten die Bewaffnung der Mk.Vb mit der äußeren Kanonen-Position, aber der C-Flügel war für 120 Schuss pro Kanone ausgelegt, im Vergleich zu nur 60 Schuss des B-Flügels. Der universelle Flügel der Mk.Vc verwendet auch ein verstärktes Fahrwerk und der Schwerpunkt der Maschine wurde nach vorne verschoben, um der Tendenz der Spitfire, nach vorne über die Nase zu kippen, entgegen zu wirken. Darüber hinaus konnte die Spitfire Mk.Vb und Mk. Vc zwei 250-Pfund-Bomben oder eine 500-Pfund-Bombe tragen.
Um der Forderung der RAF nach schneller Lieferung entsprechen zu können, wurden mehr als 100 Spitfire Mk.I zu Mk.V-Versionen umgebaut. Diese umgebauten Flugzeuge begannen bei den Kampfeinheiten ihren Einsatz im März 1941. Neben diesen wurden insgesamt 6.464 Spitfire Mk.Vs zwischen 1941 und 1943 gebaut.
Die Supermarine Spitfire Mk.V kämpfte an allen Fronten, wobei während des Krieges mehr als 140 RAF-Staffeln mit dem Flugzeugtyp ausgestattet waren, – darunter die “Eagle Squadrons”, bestehend aus amerikanischen Freiwilligen, die für die englische RAF flogen. Insgesamt 9 andere alliierte Nationen, einschließlich der Vereinigten Staaten, nutzten Spitfire Mk.Vs. Gruppen der 31st und 52nd Fighter Groups der U.S. Army Air Forces flogen sie erstmals während der Operation TORCH, der Invasion in Nordafrika im November 1942. Einige von den amerikanischen Piloten entfernt ein Maschinengewehr aus jedem Flügel um Gewicht zu verringern und damit die Manövrierfähigkeit zu verbessern.
Ursprünglich wurde die Spitfire zur Verteidigung auf kurzen und mittleren Strecken konzipiert, aber 1941 hatte die RAF mit offensiven Operationen über dem von Deutschland besetzten Europa begonnen. Zur Erhöhung der Reichweite der Mark V wurden deshalb abwerfbare Treibstofftanks montiert, die bündig unter dem Rumpf passten. Als die Abwehr der Deutschen nachließ und immer weniger Abfangjäger der Luftwaffe auftauchten, konzentrierten sich die Spitfire-Piloten vermehrt auf Bodenziele. Um die Flugeigenschaften in niedriger Höhe zu verbessern, wurden dazu bei den meisten Spitfire Mk.Vs die Flügelspitzen entfernt. Flugzeuge, die so für Tiefflugangriffe optimiert wurden, erhielten das Prefix „L.F.“ (Spitfire L.F. Mk. Vc).
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