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Das Ursprungsmodell Sikorsky H-3 oder Sikorsky S-61 flog 1959 zum ersten Mal und war ab Juni 1961 bei der US-Marine im Einsatz. Der Sea King wurde in Großbritannien von Westland Helicopters Ltd. in Lizenz gefertigt, die eine speziell modifizierte Version für die britische Royal Navy entwickelten. Die ersten WESTLAND SEA KING MK 41 wurde 1975 in Deutschland im Marinefliegergeschwader 5 in Kiel-Holtenau in Dienst gestellt. Von 22 beschafften Westland Sea King Mk. 41 der Deutschen Marine stehen beim Marinefliegergeschwader 5 noch 21 im Einsatz (Stand: 2010). Dazu haben die Marineflieger neben ihrer Basis in Nordholz bei Cuxhaven Außenstationen auf den Nordseeinseln Borkum und Helgoland sowie an der Ostseeküste in Warnemünde. Ab 2020 wird ihn der Marinetransporthubschrauber NH90 NTH (Naval Transport Helicopter) und die Version NH90 NFH Sea Lion (NATO Frigate Helicopter) Stück für Stück ersetzen.
Der zweimotorige „Sea King“ Mk 41 hat eine Vielfalt von Aufgaben, wobei die Hauptaufgabe jedoch die Suche nach verunglückten Flugzeugen und die Rettung der Besatzungen und Passagiere über Schleswig-Holstein, der Nordsee und der Ostsee ist. Ferner unterstützen sie bei der Suche nach Schiffen in Seenot, wenn die zuständigen Stellen die Unterstützung der Marine anfordern. Der Marine dient der Sea King aber auch, um Personal und Material zu transportieren. Begibt sich der Sea King dabei in eine Risikozone – zum Beispiel, wenn er Spezialkräfte in ein Einsatzgebiet fliegt – lässt er sich mit schweren Maschinengewehren bewaffnen. Zum Eigenschutz in solchen Situationen kann er Täuschkörper werfen.
Technisch ist der Sea King für diese Aufgabe prädestiniert. Er hat eine große Reichweite von über 1.500 Kilometern, besitzt Radar und Infrarotkamera, ist sehr robust und kann auch bei schlechtesten Wetterverhältnissen fliegen. Ein weiteres Plus ist seine besondere Bauweise als amphibischer Helikopter: Rumpfform und Ausleger machen möglich, dass er in ruhiger See landen könnte. In der Regel aber nutzt die Crew die eingebaute Rettungswinde. Müsste der Sea King bei schlechtem Wetter auf dem Meer notlanden, gäben Schwimmkörper ihm den nötigen zusätzlichen Auftrieb, sich über Wasser zu halten.
Hersteller | Westland, GB | ||
Triebwerk | 2 x Rolls Royce GNOME 1400 – 1 | ||
Leistung | 1.400 SHP | ||
Länge | 22.15 m | ||
Höhe | 5.13 m | ||
Gewicht | 6.500 kg Leergewicht | ||
Startgewicht | 9.300 kg max. |
Reichweite | 740 km | ||
Flughöhe | 4.400 m | ||
Geschwindigkeit | 256 km/h | ||
Besatzung | 2 Piloten | ||
. | 1 Luftfahrzeugoperationsoffizier | ||
. | 1 Bordmechaniker | ||
Bewaffnung | keine bei SAR-Verwendung |
Der Hubschrauber übernimmt in einem streitkraftübergreifenden Einsatz die folgenden Aufgaben:
Such- und Rettungsdienst
Lufttransport von Material und Personal
Einsätze im Rahmen der Not- und Katastrophenhilfe
Taktischer Lufttransport an der Schnittstelle See / Land
Teilnahme an Evakuierungsoperationen
Seeraumüberwachung und Aufklärung
Beitrag zum Überwasserseekrieg
Weitere Entwicklung / Modernisierung: (Stand: 2010)
Zukünftig werden diese bei der Marine eingesetzten Hubschrauber durch den neuen, auf der ILA 2002 vorgeführten “NH90” ersetzt. Da dies nicht kurzfristig geschehen kann, sind weitere Modernisierungen beim Sea King Mk 41 erforderlich, um bis dahin den ordnunggemäßen Betrieb sicherzustellen.
Komponenten der Funkanlage müssen aufgrund gesetzlicher Auflagen und neuer STANAG-Standards ersetzt werden. So erhält die neue HF-Sprechfunkanlage eine feinere Frequenzrasterung, das neue Behördenfunkgerät eine andere Kanalauslegung und die modernisierte IFF-Anlage wird wieder dem NATO-Standard entsprechen. Das in der Seefahrt querschnittlich eingeführte Seenotrettungssystem GMDSS und die Seenotfunkboje werden als Sicherheitsvorsorge für den Seenotfall eingerüstet. Einen dringend erwarteten operativen Fortschritt bei der Ortung in See wird das neue, auch in dem Seefernaufklärungs- und U-Jagdflugzeug Breguet Atlantic und in der zukünftigen Marinedrohne verwendete Wärmebildgerät erzielen.
Die GPS-Anlage schließt die durch das Abschalten der DECCA-Sender entstandene Lücke. Das alte Doppler-Navigationsgerät musste ersetzt werden. Mit dieser neuen Navigationsanlage wurden die gesetzlichen Auflagen zur Flächennavigation erfüllt.
Die 25 Jahre Flugbetrieb über See haben beim Sea King deutliche Spuren an der Verkabelung hinterlassen. Die Kabelummantelung ist brüchig geworden. Das Ein- und Ausbauen von Geräten bei Störbehebung erzeugt so immer öfter Folgefehler mit langwieriger Fehlersuche. Aus Sicht der Flugsicherheit und zur Vermeidung unverhältnismäßig aufwendiger Störbehebungen stellt die Neuverkabelung aller Hubschrauber sozusagen den „harten Kern“ des Modernisierungsprogramms dar – und zugleich den teuersten Anteil.
Höchste Zeit wird es auch für den Ersatz des alten, brennbaren und im Laufe der Jahre undicht gewordenen Kabinenbodens durch einen neuen, wirklich wasserdichten, um z.B. beim Bergen „nasser“ Schiffbrüchiger ein Eindringen aggressiven Meerwassers in die elektronischen Geräte zu verhindern. Außerdem wird noch dringend eine Einstiegshilfe an der Laderaumtür für die schnelle Evakuierung vieler Personen benötigt.
Beschreibung des SAR-Hubschraubers der deutschen Marine:
SAR steht für den englischen Fachbegriff „SEARCH AND RESCUE“, übersetzt: Suchen und Retten. Aufgrund der Vorgaben durch UNO, ICAO (die internationale Luftfahrtbehörde) und der IMO (die internationale Seeschiffartsorganisation) errichtete man diesen Such- und Rettungsdienst und beauftragte damit unter anderem die SAR-Einheiten des Verteidigungsministeriums.
Geschichtlicher Rückblick:
Der ursprünglich von Sikorsky gebaute Hubschrauber H-3 Sea King oder S-61 ist ein zweimotoriger Mehrzweckhubschrauber des US-amerikanischen Hubschrauberherstellers. Er dient in der US-Marine und anderen Truppen und Ländern rund um die Welt. Die Westland Sea King Mk. 41 SAR-Version wurde für die Deutsche Marine entwickelt. 23 Hubschrauber wurden beschafft.
Der Sea King MK41 löste 1972 als damals modernster Seenotrettungshubschrauber der Welt das Vorgängermodell H34 ab und hat bereits ein größeres Modernisierungsprogramm hinter sich, das als Einzelvorhaben im Rahmen einer Kampfwertsteigerung (KWS) Mitte 1987 begann. Damals wurde das Radargerät Sea Spray MK3, die Radarwarnanlage AN/ALR 68, die Chaff-/Flareanlage M-130 sowie die Waffenanlage für den Lenkflugkörper Sea Skua eingerüstet. Der letzte KWS-Hubschrauber kam erst Mitte 1996 aus der Umrüstung.
Einsatzgruppenversorger „Berlin“-Klasse (702)
Der Einsatzgruppenversorger (EGV) Klasse 702 ist ein Versorgungsschiff, dessen Ausrüstung, Fähigkeiten und Besatzung auf die logistische und sanitätsdienstliche Unterstützung einer gemischten Einsatzgruppe in Fahrt ausgerichtet sind.
Die Einsatzgruppe setzt sich aufgabenorientiert aus unterschiedlichen Überwassereinheiten zusammen. Die logistische Hauptaufgabe des Schiffes besteht in der Versorgung der Einheiten mit Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern, Proviant und Munition. Im Heckbereich befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz, von dem aus die hier abgebildete Sea King Mk.41 Erkundungsflüge oder Versorgungsflüge ausführt. Heimathafen der EGV „Berlin“, „Frankfurt am Main“ und „Bonn“ ist Wilhelmshaven.
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