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Die Pilatus PC-9 des schweizer Flugzeugherstellers Pilatus Aircraft Ltd ist der Nachfolger der Pilatus PC-7. Das Schulflugzeug PC-9 ähnelt ihrem Vorgänger zwar, ist aber eine Neukonstuktion, die nur rund 10 % Teilegleichheit aufweist. Neben einem bedeutend stärkeren Triebwerk verfügt der PC-9 vor allem über ein neues Flügelprofil. Der Entschluss zum Bau wurde 1982 gefasst; der Erstflug fand am 07. Mai 1984 statt. Bei der Schweizer Luftwaffe stehen die Flugzeuge seit 1988 im Einsatz.
Die PILATUS PC-9 ist ein 2-sitziges Turboprop Trainingsflugzeug, das in der Schweizer Luftwaffe primär für die Zieldarstellung in der Fliegerabwehr eingesetzt wird. Ferner kann es aber auch mit einem Störsender ausgerüstet werden, um sowohl die Flugabwehr als auch Kampfflugzeuge elektronisch zu stören oder zu täuschen.
Das Flugzeug ist ein freitragender Tiefdecker aus Ganzmetall. Fahrwerk, Landeklappen und Luftbremse werden hydraulisch betrieben. Das Triebwerk liefert 1.150 PS, die aber auf 950 PS gedrosselt werden. Der 4-blätterige Hartzell-Propeller dreht konstant mit 2000 Umdrehungen pro Minute. Beide Cockpit sind mit Martin Baker Schleudersitzen ausgerüstet.
Die PC-9 kann mit einer Schleppwinde ausgerüstet werden. Ein Schleppsack kann damit ausgefahren und hinter dem Flugzeug gezogen werden. Dieser steckt in der abgebildeten Aufhängung unter dem Flügel. Die Kanoniere der Fliegerabwehr zielen auf diese Schleppsäcke und können – wenn alle Sicherheitsauflagen stimmen – auch den scharfen Schuss auslösen. Zielflugeinsätze finden auch in der Nacht statt.
Hersteller | Flugzeugwerke Pilatus AG | |||
. | 6371 Stans – Schweiz | |||
Bezeichnung | Pilatus PC-9 M | |||
Besatzung | 2 | |||
Sitzanordnung | Tandem | |||
Schleudersitz | Martin-Backer Mk. 11 | |||
Antrieb | 1x Turboprop-Triebwerk | |||
Hersteller | Pratt & Whitney Canada | |||
Typ | PT6A-62 | |||
Leistung | 950 WPS (709kW) | |||
Propeller | 4-Blatt – Hartzelle | |||
Durchmesser | 2,44 m | |||
Abmessungen | . | |||
Länge | 10,14 m | |||
Höhe | 3,26 m | |||
Spannweite | 10,19 m | |||
Flügelfläche | 16,28 m² | |||
Massen | . | |||
Leergewicht | 1.125 kg | |||
Max. Kraftstoff | 530 Liter in den | |||
. | integralen Flügelbehältern | |||
. | 500 Liter in 2 Außenbehältern |
externe Lasten | 1040 kg auf 6 Flügelstationen | |||
max. Rollmasse | 3.210 kg | |||
max. Startgewicht | 3.200 kg | |||
max. Landunggewicht | 3.100 m | |||
Flugleistungen | . | |||
Höchstgeschwindigkeit | 670 km/h, Mach 0,73 | |||
. | im Sturzflug | |||
Reisegeschwindigkeit | 500 km/h am Meeresspiegel, | |||
. | 555 km/h bei 6100 m | |||
Überziehgeschwindigkeit | 128 km/h mit Rädern + Klappen | |||
max. Steigrate | 20.7 m/s am Meeresspiegel | |||
Steigzeit auf 4575 m | 4 Minuten 5 sek | |||
Dienstgipfelhöhe | 11.580 m | |||
Startrollstrecke | 245 m am Meeresspiegel | |||
über 15-m-Hindernis | 390 m am Meeresspiegel | |||
. | 645 m bei 3.050 | |||
Landestrecke >15-m | 700 m am Meeresspiegel | |||
. | 925 m bei 3.050 m Höhe | |||
Landerollstrecke | ca. 350 m am Meeresspiegel | |||
Reichweite | ca. 1.540 km bei 390 km/h | |||
Belastung | +7 / -3.5 G (ohne Last) | |||
. | . |
Tödlicher Absturz im Herbst 2012:
Eine im Auftrag der Bundeswehr fliegende Pilatus PC-9 B dieses Typs stützte an 27.09.2012 ab, wobei die Maschine am Boden zerschellte und komplett zerstört wurde. Bei dem Unglück waren ein 57-jähriger Pilot aus Schleswig-Holstein und ein 59-jähriger aus der Nähe von Braunschweig ums Leben gekommen. Beide waren laut Polizei erfahrene frühere Militärpiloten.
Nach ersten Angaben war die Propellermaschine vom Typ Pilatus PC 9 unterwegs, um als Zielerkennungsflugzeug für Waffensysteme der Bundeswehr am Boden zu agieren. Wahrscheinlich aufgrund eines Vogelschlages in den Propeller stürzte die Maschine dann auf einen Acker bei Warbelow im Landkreis Rostock ab. Das Trümmerfeld erstreckte sich auf über 50 Metern. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung nahm noch am selben Abend die Ermittlungen zur Unfallursache auf.
US-Lizenzbau Beechcraft T-6 Texan II / Beech Mk II und Nutzung bei der Deutschen Luftwaffe als Trainer:
Im Hinblick auf einen Grossauftrag für etwa 700 Schulflugzeuge für die amerikanische Luftwaffe und Navy suchte Pilatus die Zusammenarbeit mit Beech (heute Rytheon/Beechcraft) und entwickelte aus der PC-9 die Beech Mk II / T-6 A Texan II. Gegenüber der Grundversion der PC-9 sind rund 70 % der Bauteile neu konstruiert worden. Die wensentlichen Unterschiede sind eine verstärkte Rumpfstruktur, neue Cockpithaube, Druckkabine und die modernste Elektronik. Das Flugzeug ist ein Tiefdecker mit einem Pratt & Whitney Canada PT6-Turbopropmotor und einem Hartzell-Vierblattpropeller. Die Maschine verfügt über ein einziehbares Fahrgestell. Die Sitze für den Flugschüler und den Ausbilder sind hintereinander angeordnet.
Der erste Prototyp flog am 23. Dezember 1993. Die T-6 A gewann schließlich die US-Entscheidung und die Beschaffung der Flugzeuge erfolgte ab 1999. Bestellt wurde jedoch nur tranchenweise, was auch die Belieferung von Drittbestellern, wie u.a. Chile, Griechenland und Kanada zuließ.
Auch die Deutsche Luftwaffe nutzt die T-6 Texan II als Schulungsflugzeug, das seit 2003 zum ersten mal als Nachfolger der Cessna T-37 Tweet eingeführt wurde. Das Training der deutschen Piloten findet auf der Sheppard Air Force Base (AFB) statt, das im Nordosten von Texas, in der Nähe der 100.000 Einwohnerstadt Wichita Falls liegt.
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