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Die North American F-100 Super Sabre wurde als Nachfolger der im Koreakrieg eingesetzten North American F-86 Sabre entwickelt und war das erste Serienflugzeug der Welt, das im Horizontalflug mit 1.223 km/h schneller als die Schallgeschwindigkeit fliegen konnte. Der Prototyp – die YF-100A – absolvierte seinen Erstflug am 25. Mai 1953 auf der Edwards Air Force Base, Kalifornien. Von den 2.294 F-100, die vor Produktionsende 1959 gebaut wurden, waren 1.274 D-Versionen, mehr als alle anderen Serie zusammen. Das D-Modell, das am 24. Januar 1956 seinen Erstflug absolvierte, war die fortschrittlichste Serienversion. Zu seinen Merkmalen gehörten der erste Autopilot, der für einen Überschalljet entwickelt wurde, und ein Bombensystem für niedrige Höhen. Der F-100 Super Sabre hatte sein Kampfdebüt in Vietnam, wo er ausgiebig als Jagdbomber in Bodenunterstützungsmissionen, wie dem Angriff auf Brücken, Straßenkreuzungen und Truppenkonzentrationen, eingesetzt wurde.
Das ausgestellte Flugzeug wurde von 1964 bis 1968 von den Thunderbirds, dem offiziellen Flugdemonstrationsteam der USAF, eingesetzt. Während dieser Zeit bereiste das Team die Karibik, Europa, Lateinamerika und fast alle Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Die Thunderbirds (= Donnervögel) sind eine Kunstflugstaffel der United States Air Force, die heute in den USA – neben den “Blue Angels” der Navy – jeder kennt. Die Maschinen der Staffel sind in den US-amerikanischen Nationalfarben rot, weiß und blau lackiert. Später flog die Staffel Northrop AT-38 Talon und heute General Dynamics F-16 Fighting Falcon (seit 1993 Lockheed Martin F-16).
Diese North American F-100D Super Sabre wurde 1977 von der 114th Tactical Fighter Group, South Dakota Air National Guard, außer Dienst gestellt. Sie wurde von Thunderbird-Wartungspersonal auf der Nellis Air Force Base, Nevada, zu ihrem ursprünglichen Aussehen als Mannschaftsflugzeug restauriert. Es wurde von der Air National Guard zum Museum geflogen, und die Thunderbirds präsentierten das Flugzeug dem Museum am 22. Juli 1977.
Typ | Jagdbomber | ||
Besatzung | 1 Pilot | ||
Antrieb | Pratt & Whitney J57-P-21A | ||
Art | Turbojet mit Nachbrenner | ||
Leistung | max. 7.689 kp Schub | ||
Höchstgeschwindigkeit | 1.390 km/h in 10.000 m | ||
Geschwindigkeit im Tiefflug | 1.239 km/h | ||
Steigrate | 83 m/sek. ohne Außenlasten | ||
Dienstgipfelhöhe | 14.020 m | ||
Reichweite | ca. 970 km | ||
mit Zusatztanks | ca. 2.500 km | ||
Leergewicht | 9.526 kg | ||
max. Startgewicht | 15.800 kg |
Länge | 14,36 m | ||
Höhe | 4,95 m | ||
Spannweite | 11,82 m | ||
Flügelfläche | 35,77 m² | ||
Bewaffnung | 4 x 20-mm-M39-Kanonen | ||
. | mit je 200 Schuss und | ||
. | 3.402 kg Zuladung z.B. | ||
. | 6 x 454-kg-Bomben oder | ||
. | 4 x AGM-12 Bullpup | ||
. | Luft-Boden-Raketen oder | ||
. | 2 x AIM-9B Sidewinder | ||
. | Luft-Luft-Raketen | ||
. | . |
Entwicklung, Versionen und Einsätze:
Schon als die Produktion der North American F-86 “Sabre” 1949 begann, machte man sich Gedanken um einen Nachfolger. Also beschloss der Vorstand von North American Aviation einen Überschalljäger zu bauen. Mit einer modifizierten F-86 ging das nicht, das hatte man mit der F-86C und der Variante F-93A schon versucht.
Darum begann man völlig neu, nur die Grundkonzeption als Tiefdecker mit zentralem Lufteinlauf blieb erhalten. Die Tragflächen wurden mit 45° gepfeilt und um Flügelverwindungsprobleme zu vermeiden, kamen die Querruder nach innen. Damit die Landegeschwindigkeit nicht unannehmbar hoch werden würde, kamen noch Vorflügel auf ganzer Länge dazu. Als Triebwerk wurde das Pratt & Whitney J57-7 mit Nachbrenner verwendet. Als Bewaffnung wurden vier 20-mm-Maschinenkanonen des Typs Pontiac M39 eingebaut, eine Weiterentwicklung der Mauser MG 213-Revolverkanone.
Die erste Bestellung über zwei Vorserienexemplare kam schon im November 1951 und damit noch vor dem Erstflug, der im Mai 1953 stattfand. Schon im November 1953 wurden die ersten Serienmaschinen in Dienst genommen. Aber das war etwas zu schnell, denn im November 1954 bekamen alle 70 bis dahin gefertigten Maschinen Flugverbot, nachdem einige Flugzeuge in der Luft auseinander gebrochen waren. Der F-86-Konstrukteur Ed Schmued hatte schon vorher seine Bedenken angemeldet. Nach seiner Meinung besaß die F-100 durch den langen Rumpf und die kurzen Flügel nur eine unzureichende Richtungsstabilität. Die Maschine drohe in bestimmten Flugzuständen plötzlich zu taumeln. Dieser Effekt ist heute unter der Bezeichnung “Trägheitskopplung” bekannt und gefürchtet. Als Lösung mussten alle schon produzierten und schon auf der Fertigungstraße befindlichen Flugzeuge mit einer um 27 % größeren Seitenflosse versehen werden, gleichzeitig wurde die Spannweite um 66 cm erhöht. Damit konnten erst Anfang 1955 mit der Auslieferung neu begonnen werden. Aber der rasante technische Fortschritt ließ die Maschinen F-100A schon bald veralten. Sie wurden an befreundete Länder abgegeben.
Die F-100B war eine vollständige Neukonstuktion mit YJ75-Triebwerk.
Durch die Ablösung in der Jägerrolle wurde die F-100C als Jagdbomber weiterentwickelt und bekam Unterflügelstationen für Abwurfmunition. Dieses Flugzeug hatte auch eine Luftbetankungssonde und konnte als erste Version in der Luft aufgetankt werden. Am 20. August 1955 wurde mit einer C-Version der erste absolute Geschwindigkeitsrekord nach den neuen Regeln für große Höhen von 1.323,03 km/h erreicht, gleichzeitig war er der erste anerkannte Überschallweltrekord für Flugzeuge mit einem Triebwerk.
Die bedeutendste Version war dann die F-100D, sie hatte völlig neue Flügel mit geknickter Innenkante und konventionell nach außen verlegtem Querruder. Auch die Avionik wurde aufgerüstet mit einem Autopilot und einem Bombenaburfsystem, mit dem Atombomben auch im Tiefflug eingesetzt werden konnten.
Die einzige noch neu produzierte Variante war die F-100F genannte Maschine. Dies war eine 2-sitzige Trainerversion, die aber voll kampftauglich war, obwohl nur zwei 20-mm-Kanonen eingebaut waren.
Ihre meisten Einsätze erlebte die North American F-100 in Vietnam. Dort bewährte sie sich in vielen Aufgaben. Nachdem sie nochmals mit Elektronik und Funksprech und -navigation aufgerüstet wurde, wurde sie als Bomber, Jäger, Aufklärer und zur vorgeschobenen Beobachtung genutzt und aufgebraucht.
Ab 1970 wurde die Maschine durch die McDonnell Douglas F-4 Phantom und General Dynamics F-111 ersetzt und an die Air National Guard abgegeben. Insgesamt gingen in Vietnam 243 F-100 verloren, davon 198 im Einsatz.
Viele übriggebliebene Flugzeuge wurden als ferngelenkte Drohnen bei Waffentests als Ziel und von der NASA als Testflugzeug verwendet. Insgesamt wurden etwa 2290 Maschinen in den unterschiedlichsten Varianten hergestellt.
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