Flugzeuglexikon.com
Die MD 900 Explorer ist ein achtsitziger, zweimotoriger Hubschrauber mit Turbinenantrieb des US-amerikanischen Herstellers MD Helicopters. Der erste Prototyp startete am 18. Dezember 1992 zu seinem Erstflug. Der erste Serienhelikopter startete am 3. August 1994 und erhielt am 2. Dezember 1994 seine FAA-Zulassung.
Die Zelle und die fünf gelenklosen Rotorblätter bestehen weitgehend aus Kohlefaserverbundwerkstoffen. Die MD 902 ist ein Drehflügelflugzeug mit zwei Turbinen. Als Antrieb waren anfangs Triebwerke von Turbomeca geplant, was jedoch später zugunsten der gedrosselten, mit einem digitalen Steuersystem (FADEC-Full Authority Digital Engine Control) ausgestatteten Pratt & Whitney PW206A aufgegeben wurde. Es hat eine Reisegeschwindigkeit von 246 kph bei 1417 kg. Der Schwebeflug ohne Bodeneffekt beträgt 2.676 m und mit Bodeneffekt 3.246 m. Die Steiggeschwindigkeit bei maximalem Bruttogewicht beträgt 10,7 m/s. Die maximale Betriebshöhe beträgt 4.267 m bei einem Betriebstemperaturbereich von -40 bis +52 ° C. Als Landevorrichtung dient ein Kufenlandegestell.
Besonderheit dieses Typs ist der heckrotorlose Drehmomentausgleich nach dem NOTAR-Prinzip. Die Vorteile dieser Hubschrauber liegen klar auf der Hand. Dadurch ist er besonders als Rettungshubschrauber geeignet, weil die Personengefährdung durch den Heckrotor beim Rettungseinsatz entfällt. Weiter wird der Lärmpegel des Helikopter wesentlich verringert. Bei einem konventionellen Hubschrauber wird ein Grossteil des Lärms durch den Heckrotor verursacht. Vorgänger war die MD Helicopters MD 600N.
Die Funktion des NOTARs:
Beim „NOTAR“ (No Tail Rotor) handelt es sich um einen Helikopter mit einem Hauptrotor aber ohne Heckrotor. Dieses Verfahren wurde ursprünglich von McDonnell Douglas entwickelt und patentiert. Ein Teil des Hauptrotorabwindes wird in den Heckausleger geleitet und dort mit einem Fan weiter verdichtet. Beim NOTAR-System wird also durch ein in der Wurzel des Heckauslegers installiertes Gebläse mit Druckluft versorgt. Dieses hat 56 cm Durchmesser und 13 verstellbare Blätter und wird durch das Hauptgetriebe und Saugluft des Hauptrotors angetrieben. Durch die nun auf einer Seite ausströmende Luft wird der Luftstrom zur Seite abgelenkt und durch die Verengung des Fans beschleunigt. Somit wird ein seitlicher aerodynamischer Auftrieb erzeugt. Die Heck-Düsen werden durch die Pedale gesteuert und erlauben den Ausgleich des Drehmomentes.
Dieses System hat vor allem für die Steuerung im Schwebe- und langsamen Vorwärtsflug Vorteile. Im schnellen Vorwärtsflug wird der Helikopter über senkrecht angeordnete Seitenruder in der Hochachse gesteuert; – wie beim „normalen“ Flugzeug. Die Steuerung um die Hochachse ist auch in der Autorotation beim Ausfall der Triebwerke voll funktionsfähig, da der Fan welcher den notwendigen Luftdurchsatz im Heckausleger erzeugt, mechanisch mit dem Hauptgetriebe verbunden ist.
Besatzung | 1 bis 2 | ||||
Passagiere | 6 bis 7, | ||||
im Rettungseinsatz Arzt und 2 Tragen | |||||
Rumpflänge | 10,39 m | ||||
Länge über alles | 12,37 m (Rotor drehend) | ||||
Breite | Kabine (außen) | 1,45 m | |||
in Höhe der Triebwerke | 1,80 m | ||||
mit Heckleitwerk | 2,84 m | ||||
an den Kufen | 2,23 m | ||||
Besatzungsabteilungsbreite | 1,45 m | ||||
Besatzungsabteilungslänge | 1,10 m | ||||
Passagierabteilungsbreite | 1,45 m | ||||
Passagierabteilungslänge | 1,90 m | ||||
Höhe der Beifahrertür | 1,24 m | ||||
Breite der Beifahrertür | 1,27 m | ||||
Höhe insgesamt | 3,66 m |
Rotordurchmesser | 10,34 m | |||
Außenlast | 1.360 kg (Anhängelast) | |||
Leermasse | 1.530 kg | |||
max. Startmasse | 2.948 kg (3.130 kg mit Außenlast) | |||
Triebwerke | 2 x Pratt & Whitney Canada PW206E | |||
Startleistung | 410 kW | |||
Dauerleistung | 373 kW | |||
Treibstoffvorrat | 730 Liter | |||
Höchstgeschwindigkeit | 259 km/h | |||
Reisegeschwindigkeit | 252 km/h (246 km/h bei 1.417 kg) | |||
max. Steigrate | 10,7 m/s | |||
Dienstgipfelhöhe max. | 4.267 m bei einem Betriebstemperaturbereich von -40 bis +52 °C. | |||
mit Bodeneffekt | 3.246 m | |||
ohne Bodeneffekt | 2.676 m | |||
Reichweite | 485 bis 600 km | |||
. | . |
DIE VORTEILE / FUNKTIONEN DES MD 902 EXPLORER: Angaben des Herstellers
Einfaches Systemdesign
4,9 Kubikmeter Gesamtkabinenvolumen
1,32 Meter Kabineneinstiegsöffnung
scharnierlose Hauptrotorblätter aus Verbundwerkstoff bieten beispiellose Vibrationsarmut.
Zertifizierung in über 50 Ländern weltweit
Rumpf- und Heckausleger aus Verbundwerkstoff bieten Stabilität, geringes Gewicht und Korrosionsschutz sowie Schutz vor Blitzeinschlag und hoher Strahlungsintensität.
Gepäckraum mit einem Gesamtvolumen von 1,47 Kubikmeter
Zwei voll funktionsfähige, digital elektronisch gesteuerte (FADEC) Turbowellenmotoren.
Energiedämpfendes Fahrwerk
Das NOTAR®-Anti-Drehmoment-System (kein Heckrotor) eliminiert den sich drehenden Heckrotor, das Heckrotorgetriebe und die Heckrotor-Antriebswelle durch progressives Nachgeben
Passagiersitze erfüllen die dynamischen Anforderungen der Federal Aviation Regulation (FAR) für Notlandungen
Keine Verwendung von Magnesium
Verhinderung von galvanischer Korrosion
Doppelredundantes Hydrauliksystem
crashsichere elastomere Brennstoffzelle unter dem Kabinenboden
Kraftstoffleitungen enthalten selbstdichtende Ventile um ein Auslaufen bei harten Landungen / Unfällen zu verhindern
Überrollventile des Brennstoffzellenentlüftungssystems schließen sich automatisch, wenn das Flugzeug einen Neigungs- oder Rollwinkel von 45 Grad überschreitet.
Überwachung und Anzeige des integrierten elektronischen Fluginstrumentensystems System
as Hauptrotorgetriebe und die NOTAR®fan-Antriebswellen sind mit Antischlupfvorrichtungen ausgestattet
Druck- und Temperaturanzeige des Hydrauliksystem
Passagiersitze mit Drei- oder Vier-Punkt-Rückhaltesystemen
Warnanzeigen / akustische Warntöne Kabelbäume sind Abgeschirmte elektromagnetische Interferenz Externe Erdungssteckverbindung
Geschichte der Firma MD Helicopters:
MD Helicopters, Inc. (MDHI) ist ein US-amerikanischer Hersteller von Hubschraubern mit Sitz in Mesa (Bundesstaat Arizona). Die Anfänge des Unternehmens gehen auf die Flugzeugsparte der Hughes Company zurück, die 1955 mit der Produktion von leichten Hubschraubern begann. 1984 wurde die Hubschrauberproduktion von Hughes Aircraft an McDonnell Douglas verkauft, welche wiederum 1997 Teil der Boeing Company wurde. Im Jahr 1999 verkaufte Boeing dann die Hubschrauberproduktion an die MD Helicopters Holdings Inc. Boeing behielt jedoch die Rechte am AH-64 Apache Kampfhubschrauber und das NOTAR-Patent.
Impressum
Datenschutz
Copyright © flugzeuglexikon.com