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Lockheed F-80C Shooting Star

Das erste in großen Stückzahlen hergestellte US-Kampfflugzeug

Die Lockheed Shooting Star war das erste in großen Stückzahlen hergestellte amerikanische Kampfflugzeug, das im Horizontalflug 804 km/h überschritt und der erste Jet der U.S. Air Force, der im Kampf eingesetzt wurde.

 

Die 1943 entworfene Lockheed XP-80 absolvierte ihren Jungfernflug am 8. Januar 1944. Das Flugzeug wurde 1948 in F-80 umbenannt, wobei „P“ für „Pursuit“ in „F“ für „Fighter“ geändert wurde. Vier YP-80 wurden für Servicetests nach Europa geschickt, aber der Zweite Weltkrieg endete, bevor das Flugzeug zum Einsatz kam.

 

Obwohl als Höhenabfangjäger konzipiert, wurde die Lockheed F-80C während des Koreakrieges auch als Tagjäger, Jagdbomber und Fotoaufklärer eingesetzt. Am 8. November 1950 schoss eine von Russell J. Brown geflogene Lockheed F-80C eine in Russland gebaute MiG-15 in der weltweit ersten reinen Düsenjäger-Luftschlacht ab.

 

Die ausgestellte Lockheed F-80C (Seriennummer: 49-696) ist einer der wenigen verbliebenen Shooting Stars, die während des Koreakrieges Kampfeinsätze flogen. Das Flugzeug war dort der 8. Jagdbombergruppe zugeteilt und wurde während der Restaurierung so bemalt, wie es 1950 aussah. Seit 1979 ist das Kampfflugzeug im Museum ausgestellt.

Besatzung:1 Pilot
Länge:11,5 m
Flügelspannweite:11,8 m
Höhe:3,4 m
Antrieb:Allison J33
Leistung24,1 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit:804 km/h (F-80C Shooting Star)
Größte Reichweite:ca. 1.930 km
Dienstgipfelhöhe:ca. 14.000 m
Leergewicht:5.738 kg
Fluggewicht:7.645 kg
Bewaffnung:6 x 12,7-mm-MGs, 2 x 454-kg-Bomben oder 16 x 12,7-cm-Raketen

Technische Kurzbeschreibung:

 

  • Rumpf: Ganzmetall-Halbschalenbauweise – spitzer Bug – Lufteinläufe seitlich des Rumpfes – aufgesetzte Kabine

 

  • Tragwerk: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise – trapezförmiger Umriß – Kraftstoffzusatzbehälter an den Enden anbringbar

 

  • Leitwerk: Normalbauweise – Langdrahtantenne zum Seitenleitwerk

 

  • Fahrwerkeinziehbar – steuerbares Bugrad

Die Lockheed P-80 Shooting Star war das erste strahlgetriebene Militärflugzeug der USA, das im Kampf eingesetzt wurde. Es wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs in nur 143 Tagen mit herkömmlichen Flügeln ohne Pfeilung entwickelt. Sie kam für den 2. Weltkrieg zu spät, wurde aber in größeren Zahlen über Korea eingesetzt. Durch ihr konstruktives Merkmal, das sich an die altbewährten Propellermaschinen anlehnte, war die Shooting Star allerdings der sowjetischen MiG-15 mit ihrem Pfeilflügel in jeder Hinsicht unterlegen. Als sich die Unterlegenheit gegenüber der moderneren MiG-15 immer mehr abzeichnete, wurde sie allmählich durch die North American F-86 Sabre verdrängt, die schon mit Pfeilflügel ausgestattet war.

 

Die P-80 Shooting Star war konventionell mit Ganzmetallrumpf als Tiefdecker und Bugradfahrwerk ausgelegt. Der erste Prototyp flog unter der Bezeichnung XP-80 am 8. Januar 1944 erstmals. Da keine Entwicklungen eigener Strahltriebwerke erfolgt war, griff man zunächst auf das britische Halford H-1 B Strahltriebwerk zurück (später als „De Havilland “Goblin” bezeichnet), mit dem über 800 km/h erreicht wurden. Der zweite Prototyp flog erstmals am 10. Juni 1944 und erreichte mehr als 900 km/h mit der Lizenzproduktion des Triebwerks Whittle I-40. Da dies jedoch größer war als das H-1, musste für die folgenden Prototypen der Rumpf vergrößert werden. Spätere Serienmodelle wurden mit einem Triebwerk Allison-GE J33 (amerikanische Weiterentwicklung des I-40) ausgerüstet.

 

Die Shooting Star erwies sich als ein erstaunlich vielseitiges Flugzeug. Mit 6 im Bug eingebauten Maschinengewehren des Kalibers 12,7 mm und Aufhängungen für panzerbrechende Raketen unter den Flügeln, sowie zwei 450-Kilo-Bomben oder abwerfbaren 1000 Liter Zusatztanks, ließ sie sich als Jagdflugzeug, Begleitjäger und Jagdbomber einsetzten.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Produktion fortgesetzt. Es entstanden die Modelle P-80A, B und C. Ab Juni 1948 wurde die Bezeichnung in F-80C geändert.

 

Eine modifizierte Maschine mit der Bezeichnung P-80R Shooting Star stellte am 19. Juni 1947 den damaligen Geschwindigkeitsrekord mit 1.003,83 km/h auf. Es ist eine High-Speed-Variante der Standard P-80A.

 

Die doppelsitzige Trainervariante Lockheed T-33A Shooting Star (T-Bird) gilt als eines der erfolgreichsten und langlebigsten Flugzeugmuster aller Zeiten. Piloten der U.S. Air Force lernten noch bis in die 1980er Jahre auf diesem Typ. Insgesamt wurden über 1.700 Lockheed F-80 Shooting Star bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1950 gebaut.

Allison J33 Turbojet: Triebwerk der Lockheed F-80C Shooting Star u.a.

 

Der erste Testlauf des Triebwerks, das zunächst den Namen General Electric I-40 trug, fand am 13. Januar 1944 statt. Ursprünglich von General Electric Co. für die Lockheed P-80 Shooting Star entwickelt, ist der J33-Motor ein direkter Nachkomme des britischen Whittle-Motors der frühen 1940er Jahre. Der erste J33 wurde am 13. Januar 1944, nur 6 1/2 Monate nach Beginn der Entwicklung, statischen Tests unterzogen. Fünf Monate später flog ein J33-Triebwerk in der Lockheed XP-80A. Im November 1945 übernahm die Allison Division von General Electric die vollständige Verantwortung für die Entwicklung und Produktion von Motoren der J33-Serie. Bekannt wurde das Triebwerk besonders als Antrieb für den Strahltrainer Lockheed T-33, auch „T-Birde“ genannt. Das Triebwerk zeichnete sich besonders durch seine Zuverlässigkeit, seinen geringen Geräuschpegel und einem relativ geringen Treibstoffverbrauch aus. Die J33 wurden in verschiedenen Flugzeugmodellen der USAF und der Marine sowie in den Boden-Boden-Lenkflugkörpern Mace, Matador und Snark der USAF eingesetzt.

 

Der ausgestellte Antrieb “Allison J33-A-35” stammt aus der Serie, die ausschließlich im F-80C-Jäger, T-33A-Trainer und Navy TV-2-Trainer verwendet wurde. Zwischen 1949 und 1955 produzierte Allison mehr als 6.600 J33-A-35 für die USAF, mehr als jeder andere Motor der J33-Serie.

 

Technische Daten:

  • Regelsystem: hydro-mechanische Doppelförderpumpe mit Bendix Regler
  • Baumuster: Turbojet mit Radialverdichter

  • Konstrukteur: General Electric

  • Hersteller: Allison Division, General Motors Corporation Indianapolis, USA

  • Verdichter: einstufiger, doppelflutiger Radialverdichter

  • Brennkammer: 14 Einzelbrennkammem

  • Turbine: Axial, 1 stufig ungekühlt

  • Schubsystem: starre Schubdüse, ohne Nachbrenner

  • Anlasser: elektrischer Startermotor, Zündsystem Scintilla

  • Länge: 2680 mm
  • Durchmesser: 1280 mm
  • Gewicht: 826 kg
  • Startschub: 20,5 kN/2088 kp
  • Verdichtungsverhältnis: 4,25:1
  • Drehzahl: 11750 U/min
  • Spez. KS-Verbrauch: 116 kg/kN/h
  • Maximale Abgastemperatur hinter Turbine: 685°C

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