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Die Hawker Hurricane Mk.IIc war eines der ersten Jagdflugzeuge der britischen Luftwaffe in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs. Die Entwicklung dieses Jagdflugzeugs begann im Oktober 1933 unter der Leitung von Chefkonstrukteur Sidney Camm. Der Prototyp hatte im November 1935 seinen Erstflug. Bei der Royal Air Force (RAF) fand der schnelle Jäger großen Anklang, und bereits im Juli 1936 wurden 600 des Hurricane benannten Typs in Auftrag gegeben, um die veralteten Doppeldeckerjäger der RAF schnellstens zu ersetzen. Die Serienfertigung begann 1937.
Der tragende Rumpf und die Flächen bestanden anfangs aus einem Stahlrohrgerüst und aus Sperrholz gesägten und laminierten Rippen und Spanten, wobei die formgebenden Komponenten größtenteils stoffbespannt oder mit Balsaholz beplankt waren. Diese Bauweise entsprach zwar schon damals nicht mehr dem neuesten Stand der Technik, ermöglichte aber die schnelle dezentrale Serienproduktion in kleinen holz- und metallverarbeitenden Betrieben. Die Kabinenhaube bestand zunächst aus einem geschweißten Rahmengestell mit planen Glasscheiben, – später zur Gewichtsreduktion aus Plexiglas. Als Bewaffnung fanden zunächst acht Browning-Maschinengewehre vom Kaliber 7,7 mm Verwendung. Die Endmontage erfolgte durch die Hawker-Werke zentral.
Angetrieben wurde der stabile Tiefdecker mit Einziehfahrwerk von einem Rolls-Royce Merlin II Motor mit 1.030 Ps, der eine starre 2-Blattluftschraube hatte. Anfang 1939 kam der gleichstarke Merlin III zum Einbau, den ein effizienterer, mit konstanter Drehzahl laufender Verstellpropeller mit drei Blättern antrieb. Die Tragflächen wurden jetzt mit Blech beplankt und innen nur noch bis zu den Fahrwerkanschlüssen hin als Rohrgerüst, darüber hinaus in moderner Schalenbauweise gefertigt.
Um die Höchstgeschwindigkeit und Steigrate zu erhöhen, erhielt die Version Mk.II den stärkeren Merlin XX Motor mit zweistufigem Lader und einer Leistung von 1.300 PS. Die ersten um rund 20 km/h schnelleren Hurricanes Mk.II A wurden im Herbst 1940 ausgeliefert. Selbstdichtende Treibstofftanks standen 1940 allerdings nicht zur Verfügung, und obwohl die Hurricane eine Löscheinrichtung für den Motorraum hatte, war das Flugzeug bei einem Vergaserbrand praktisch verloren, da das Tragwerk aus ölgetränktem Sperrholz gefertigt war und deshalb sofort in Brand geriet. Diese Mängel konnten auch nie wirklich behoben werden.
Zur weiteren Gewichtsreduktion hatte man zudem die Maschinenkanonen ausschließlich für die Flügelmontage vorgesehen. Ein Unterbrecher, der das Feuern durch den Propellerkreis erlaubte, war nicht vorgesehen. Daher lagen die Geschütze außerhalb des Propellerradius und mußten synchron abgefeuert werden.
Bei dieser Baureihe kam auch ein neuer Flügel zum Einsatz, der zum Tragen von Bomben oder Zusatztanks ausgelegt war. Zugleich erhielt das Flugzeug einen verlängerten Rumpf. Mit der Mk.II B erhöhte man die Flügelbewaffnung auf zwölf 7,7 mm-MGs. Versuche hatten jedoch gezeigt, dass eine Bewaffnung mit Bordkanonen effektiver war als mit MGs. Deshalb erhielt die nachfolgende Version Mk.II C von 1941 vier 20-mm-Maschinenkanonen.
Da die Hurricane im laufe des Krieges als Jäger gegenüber ihren Gegnern immer mehr ins Hintertreffen geriet, richtete sich das Augenmerk der Entwickler vorrangig auf die Tiefangriffsqualitäten der Hurricane. Dies führte 1942 zum Schlachtflugzeug Mk.II D, das mit zwei schweren 40-mm-Bordkanonen unter den Tragflächen u.a. zur Panzerjagd verwendet wurde.
Die Mk.II E von 1943 wurde von einem Rolls-Royce Merlin 24 oder 27 mit 1.620 PS Leistung angetrieben und konnte wahlweise mit schweren 4 cm-Kanonen, Bomben oder Raketen ausgerüstet werden. Diese Version wurde später in “Mk.IV” umbenannt.
Insgesamt wurden über 14.000 Hurricanes gebaut, viele davon in Lizenz im Ausland. Im Rahmen eines Pacht- und Leihvertrages erhielt die UdSSR ca. 2.950 Jagdflugzeuge vom Typ Hurricane.
Länge | 9,98 m | |
Flügelspannweite | 12,20 m | |
Höhe | 3,98 m | |
Antrieb | 1 x Rolls-Royce Merlin XX | |
Art | 12-Zylinder-V-Motor | |
Leistung | 1.280 PS | |
max. Geschwindigkeit | 542 km/h in 6.700 m Höhe | |
Reichweite | 752 km |
Besatzung | 1 Mann | |
Dienstgipfelhöhe | 11.000 m | |
Leergewicht | 2.560 kg | |
Fluggewicht | 3.740 kg | |
Bewaffnung | 7,7 mm MGs | |
. | zwei 113 oder 227 kg-Bomben | |
. | und/oder acht Raketen | |
. | . |
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf: rechteckiges Stahlrohrfachwerk – durch Formleisten auf ovalen Querschnitt gebracht – vorn metaIlbeplankt – hinten stoffbespannt – geschlossenes Cockpit.
Tragwerk: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise – Spreizklappen.
Leitwerk: Normalbauweise – Seitenflosse freitragend – Trimmklappe – Höhenflosse abgestrebt.
Fahrwerk: einziehbar – Spornrad – Radbremsen.
Geschichte und Verwendung:
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die leistungsstärkere Mk.I-Variante mit 3-blättriger Luftschraube an die Einheiten geliefert. Der Typ trug am Anfang des Krieges die Hauptlast der Kämpfe, denn die Spitfire war noch nicht in ausreichend grossen Stückzahlen vorhanden. Die Maschine besaß zwar keine große Geschwindigkeit, war aber recht wendig.
Doch konnte es diese Variante nur mit Mühe gegen die deutschen Messerschmitt Bf 109 aufnehmen, denen sie über Frankreich im Frühjahr erstmals 1940 begegnete. Anfang August 1940 waren 32 Jägerstaffeln mit der Hurricane ausgerüstet, nur 19 dagegen mit der Spitfire. Während der Luftschlacht um England erzielten die Hurricane-Piloten gleichwohl einen Großteil der britischen Abschüsse.
Erfolge verbuchten Hurricane-Einheiten auch bei der Verteidigung von Malta und über Nordafrika, wo sie sich schon in ihrer neuen Rolle als Jagdbomber bei der Unterstützung von Bodentruppen bewährte. Mit zwei schweren 40-mm-Kanonen bewaffnet, gingen Hurricanes sogar erfolgreich auf Panzerjagd. Auch hier zeigte sich die Hawker-Konstruktion wieder als hervorragende Waffenplattform. So waren es auch Hurricanes, mit denen alliierte Piloten 1942 erstmals Raketengeschosse gegen Erdziele einsetzten. Weitere Einsatzgebiete lagen in der Fotoaufklärung und in der Nachtjagd. Schon im Herbst 1940 starteten Hurricanes zu Dämmerungs- und Nachtjagdeinsätzen, was sich bis ins Jahr 1943 in nennenswertem Umfang fortsetzte.
Sämtliche in südlichen Regionen eingesetzten Hurricanes erhielten spezielle Sandfilter, die allerdings die Motorleistung und damit die Geschwindigkeit erheblich herabsetzten.
1941 wurden einige Mk.I zu Katapultierfähigen Flugzeugen umgerüstet und von Handelsschiffen aus gestartet. 1942 entstand die “Sea Hurricane” als katalputierfähiges Trägerjagdflugzeug mit Fanghaken. Insgesamt sind über 450 Maschinen unterschiedlicher Versionen entsprechend umgebaut worden.
Weil die Flugleistungen der Hurricane schlechter waren als die der Spitfire, schlug die RAF eine Aufgabenteilung vor: die Spitfires sollten den Begleitschutz der deutschen Bomber angreifen, die Hurricanes die Bomber selbst. Der in Vorausjagd, erweiterten sowie ausgedehnten Begleit- und Nahbegleitschutz aufgeteilte Jagdschirm der deutschen Bomber konnte in der Praxis aber die meisten Hurricane-Staffeln in Luftkämpfe verwickeln, bevor diesen der Durchbruch zu den Bombern gelang. Diese Aufgabenteilung wurde im Einsatz nicht verwirklicht; die Spitfire-Staffeln griffen weiterhin Bomber an, wenn sich ihnen eine Gelegenheit bot.
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