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Die Douglas C-47 Dakota ist die militärische Version des zivilen Passagierflugzeuges Douglas DC-3 aus dem Jahre 1935 und eines der meistgebauten Transportflugzeuge weltweit.
Der Kriegseintritt der USA 1941 führte zur Entwicklung der C-47 Skytrain, die sich unter anderem durch die große Frachttür im Rumpf von der zivilen Version unterscheidet. Die Bezeichnung „Dakota“ führten die C-47 im Dienst des britischen Königreichs.
Die Alliierten nutzten die C-47 auf nahezu jedem Schauplatz des Zweiten Weltkriegs, wo sie sich durch ihre Robustheit und Zuverlässigkeit auszeichnete, zum Transport von Truppen und Material, dem Absetzen von Fallschirmjägern, dem Schleppen von Lastenseglern oder dem Transport Verwundeter. Während der Berliner Luftbrücke trugen die C-47 der Alliierten in der Anfangszeit der Blockade die Hauptlast def Versorgungsflüge und bekamen den Namen „Rosinenbomber“.
Bei der hier ausgestellten Maschine handelt es sich um ein Geschenk der australischen Regierung aus dem Jahre 1980 an die Bevölkerung Berlins zur Erinnerung an die Einsätze der Königlich Australischen Luftwaffe im Rahmen der Berliner Luftbrücke. Sie soll als Andenken an die lebenswichtige Rolle der Dakotas für den Erhalt der Freiheit Berlins dienen. Die ausgestellte C-47 Dakota flog als Beitrag der “Rayal Australian Air Force” ihre Versorgungseinsätze von Faßberg (Niedersachsen) aus nach Berlin-Gatow.
Spannweite | 28,96 m | ||
Länge | 19,63 m | ||
Höhe | 5,16 m | ||
Kabinenlänge | 9,14 m | ||
Max. Kabinenbreite | 2,34 m | ||
Max. Kabinenhöhe | 2,00 m | ||
Flügelfläche | 91,62 m² | ||
Flächenbelastung | 125 kg/m² | ||
Max. Tankkapazität | 3,800 Liter | ||
Max. Startgewicht | 11.430 kg | ||
Leergewicht | 8.030 kg | ||
Max. Nutzlast | 2.995 kg | ||
Max. Zuladung | 3.395 kg | ||
Höchstgeschwindigkeit | 380 km/h | ||
Max. Reisegeschwindigkeit | 345 km/h |
wirtschaftl. Geschwindigkeit | 315 km/h | ||
Landegeschwindigkeit | 125 km/h | ||
Landerollstrecke | 1.400 m | ||
Max. Steigleistung | 5,6 m/s | ||
Max. Flughöhe | 6.675 m | ||
Max. Reichweite | 2.408 km | ||
Max. Passagiere | 32 max. | ||
Frachtvolumen (Bulk) | 3,48 m³ | ||
Besatzung | 2 | ||
Triebwerke | P&W R-1830-92 Twin Wasp | ||
alternatve Triebwerke | Wright Cyclone R-1820-G2 | ||
Triebwerksanzahl | 2 x Doppelsternmotore (2 × 7 = 14 Zylinder) | ||
Leistung | 1.217 PS | ||
Propellerblätter | 3 | ||
Propellerdurchmesser | 3,50 m |
Technische Beschreibung:
Die DC-3, gebaut in Ganzmetall ohne Druckkabine, besitzt eine maximale Abflugmasse von 11.430 kg, eine maximale Nutzlast von 2.995 kg bei einer Treibstoffkapazität von 3.000 Liter. Sie wurde als freitragender Tiefdecker konzipiert. Das Leitwerk ist ebenfalls eine freitragende Normalbauweise in Ganzmetall. Das Flugzeug hat ein starres Heckspornrad, während die Haupträder einziehbar sind.
Angetrieben wird der Tiefdecker von zwei Pratt & Whitney R1830-90 Doppelsternmotoren mit je 14 Zylindern. Jeder Motor leistet 1.200 PS. Damit erreicht die DC-3 eine Höchstgeschwindigkeit von 346 km/h und eine Reiseleistung von 300 km/h. Ihre Dienstgipfelhöhe liegt bei 6.680 m, ihre maximale Reichweite (voll beladen) beträgt 800 km.
In Deutschland erlangte die DC-3 / DC-47 anläßlich der Flüge der Alliierten bei der Luftbrücke nach Berlin Berühmtheit. Damals landeten im 3-Minutentakt DC-3 und 4-motorige DC-4 Skymaster Flugzeuge primär auf dem Flugplatz Tempelhof. Viele Piloten verlohren dabei ihr Leben.
Passagierraum einer zivilen Douglas DC.3
Gail Seymour „Hal“ Halvorsen (* 10. Oktober 1920 in Salt Lake City) ist ein ehemaliger Pilot der United States Air Force. Er flog 1948/1949 während der Berliner Luftbrücke („Operation Vittles“) und wurde als Rosinenbomber zuerst in Berlin, später unter der englischen Bezeichnung Candy Bomber weltweit berühmt. Von 1970 bis 1974 war Halvorsen Kommandant des Flughafens Tempelhof. Er ist Oberst a. D. und Ehrenmitglied zahlreicher Luftfahrt-Organisationen. Als er am 31. August 1974 im Rang eines Obersts in den Ruhestand verabschiedet wurde, hatte er mehr als 31 Jahre Militärdienst und mehr als 8000 Flugstunden geleistet.
Rosinenbomber:
Halvorsen war der erste Pilot, der vor der Landung auf dem im US-Sektor Berlins befindlichen Flughafen Tempelhof für die dort neugierig auf kleinen Trümmerbergen auf der Neuköllner Seite wartenden Kinder an kleinen Fallschirmen befestigte Süßigkeiten abwarf. Diese Aktionen („Operation Little Vittles“ – Operation Kleiner Proviant) brachten den an der Luftbrücke beteiligten Piloten und Flugzeugen den Namen „Rosinenbomber“ (in den USA „Candy Bomber“) ein. Da die Flugzeuge in Tempelhof im 90-Sekunden-Takt einflogen, konnten die wartenden Kinder seine Maschine vom Boden aus nicht von den anderen unterscheiden. Er verabredete deshalb mit den Kindern, dass er beim Anflug mit den Tragflächen „wackeln“ würde (daher sein Spitzname „Onkel Wackelflügel“), um sich zu erkennen zu geben. (Gail S. Halvorsen verstarb am 16.02.2022 im Alter von 101 Jahren)
Diese Aktionen wurden bald von der Presse aufgegriffen und publiziert. Dies löste eine Welle der Unterstützung aus, Halvorsen und seine Crew hatten bald täglich 425 Kilo Süßigkeiten zum Abwurf zur Verfügung. Zum Ende der Luftbrücke hatten insgesamt etwa 25 Flugzeugbesatzungen 23 Tonnen Süßigkeiten über Berlin abgeworfen.
Als Motiv für den Abwurf von Schokolade, Kaugummi und anderen Süßigkeiten äußerte Halvorsen, dass er dies getan habe, um den an Not und Entbehrungen gewöhnten Kindern im zerbombten Berlin eine Freude zu machen. Viele Zeitzeugen sind sich einig, dass diese Aktionen das Bild der US-Amerikaner im Nachkriegsdeutschland maßgeblich positiv beeinflusst haben.
2004 plante der inzwischen über 80-jährige Gail Halvorsen eine mit den „Rosinenbombern“ vergleichbare Aktion für die Kinder im Irak. Die Idee entstand bei einem Vortrag, den er an der Universität von Dayton in Ohio hielt. In der anschließenden Diskussion kam die Idee zustande, Süßigkeiten über Schulhöfen im Irak abzuwerfen. Unterstützung für dieses Projekt wurde aus der Wirtschaft und Hilfsorganisationen zugesagt. Die Genehmigung der US-Armee wurde ihm nicht erteilt.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Endes der Luftbrücke flog Halvorsen im Mai 2009, diesmal als Passagier, erneut in einem „Rosinenbomber“ über das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof und warf rund 1000 Schokoladepäckchen über dem Rollfeld ab.
Ehrungen:
1974 wurde Gail Halvorsen das Große Bundesverdienstkreuz und der hohe US-amerikanische Militärorden Legion of Merit verliehen. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in seiner Heimatstadt Salt Lake City trug er auf Einladung der deutschen Mannschaft das Namensschild mit der Aufschrift „Germany“ bei der Eröffnungsfeier ins Stadion.
Im September 2008 führte Halvorsen unter dem Jubel zehntausender Zuschauer als Grand Marshal der traditionsreichen German-American Steuben Parade in New York City den Festzug auf der Fifth Avenue an. In diesem Rahmen wurde ihm der Hessische Verdienstorden vom damaligen hessischen Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Volker Hoff, verliehen.
Bereits im Oktober 2008 schlug die Bezirksverordnetenversammlung des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf vor, Halvorsen zum Ehrenbürger Berlins zu ernennen. Dies lehnte der (Rot-rote) Berliner Senat 2011 mit der Begründung ab, man wolle „unter all jenen, die damals die Versorgung Berlins gesichert haben“ und derer man bereits mit jährlichen Veranstaltungen gedenke, keine Einzelperson herausheben, zumal Halvorsen bereits das Bundesverdienstkreuz bekommen habe.
Am 15. Juni 2013 wurde im Berliner Stadtteil Dahlem eine Sekundarschule nach Halvorsen benannt: Die ehemalige 9. Integrierte Sekundarschule – 2011 aus der Fusion der Alfred-Wegener-Oberschule und der Beucke-Oberschule hervorgegangen – trägt seitdem den Namen „Gail S. Halvorsen Schule“.[6] Der zu diesem Zeitpunkt 92-jährige Namensgeber enthüllte in einem Festakt persönlich das Namensschild. Damit erinnert, neben der Clay-Schule, die zweite Berliner Schule mit ihrem Namen an die Zeit der Berliner Luftbrücke. Zugleich wurde zum zweiten Mal eine Berliner Schule nach einem noch lebenden Namensgeber benannt.
2015 wurde er mit der Lucius D. Clay Medaille geehrt. Gail Halvorsen ist zudem seit dem 26. Mai 1998 Ehrenmitglied des Förderverein Luftwaffenmuseum der Bundeswehr und CARE Deutschland-Luxemburg.
Im Rahmen des 70. Jahrestags der Luftbrücke wurden im Mai 2019 die ehemaligen Baseballplätze der Air Base auf dem ehemaligen Flugplatz Tempelhof, die heute von der Baseball und Softball Abteilung der Turngemeinde in Berlin genutzt werden, in Gail S. Halvorsen Park umbenannt.
Späteres Leben:
Aus Anlass des 70. Jahrestages nahm Halvorsen, inzwischen 98-jährig, am 12. Mai 2019 noch einmal persönlich an den Feierlichkeiten auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof teil.
Im Oktober 2020 feierte er seinen 100. Geburtstag. Im Dezember 2020 erkrankte Halvorsen an COVID-19, erholte sich aber wieder schnell. Am 17. Februar 2022 verstarb er im Krankenhaus von Salt Lake City.
Der R-1830 Twin Wasp ist ein luftgekühlter Flugmotor mit 14 Zylindern des US-amerikanischen Herstellers Pratt & Whitney. Er war der erste Doppelsternmotor mit 2 × 7 Zylindern aus der Wasp-Motorenreihe, deren Serienproduktion von 1932 bis 1951 lief. Wegen des großen Bedarfs im Zweiten Weltkrieg gab es auch Lizenzbauten bei z.B. Chevrolet und General Motors. Mit mehr als 173.600 gefertigten Exemplaren ist der Pratt & Whitney R-1830 der meistgebaute Flugmotor der Welt. Der Viertaktmotor besitzt einen Gesamthubraum von 30,2 Litern. Er ist quadratisch ausgelegt, was bedeutet, dass sein Hub und seine Bohrung mit je 139,7 mm gleich sind. Verwendung bei den Mustern Douglas DC-3 / C-47 Dakota und Consolidated B-24 u.a.
Technische Daten:
Typ: luftgekühlter 14-Zylinder-Viertakt-Doppelsternmotor mit Aufladung
Bohrung: 139,7 mm
Hub: 139,7 mm
Hubraum: 30,2 Liter
Verdichtung: 6,1:1 bzw. 6,5:1 (je nach Version)
Masse: 528–667 kg
Leistung: 1200 PS bei 2400 U/min
maximale Drehzahl: 2700 U/min
Leistungsgewicht: 0,49 kg/PS
Bauzeit: 1932–1951
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