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Die Douglas A-20 Havoc war ein 2-motoriges Kampfflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Douglas Aircraft Company aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die US-Streitkräfte zeigte jedoch anfänglich wenig Interesse an der Grundversion. Als erster Kunde bestellte Frankreich 100 Flugzeuge, später – nach Kriegsbeginn – weitere 170. Die ersten Flugzeuge hatten einen verglasten Bomberbug für den Bordschützen.
Nach Ausführung einer Reihe von Änderungen zeigte das US Army Air Corps doch Interesse und bestellte 200 Flugzeuge, die nun die Bezeichnung Douglas A-20A erhielten, aber oft nur “Havoc” genannt wurden. Die schnell erfolgte Einsatzerfahrung, die bei der Royal Air Force und der USAAF gewonnen wurde, trug auf vielfältige Weise dazu bei, dass sich die Erstversionen der A-20A in den schnellen, robusten Bomber Douglas A-20G weiterentwickeln konnte. Er wurde bei mehreren alliierten Luftstreitkräften eingesetzt und hieß z. B. bei der Royal Air Force “Boston”. Bei den US Army Air Corps erhielt der Bomber die Bezeichnung A-20 Havoc, der daraus entwickelte Nachtjäger bekam die Bezeichnung P-70 Havoc. Bei der A-20J war in einem vergrößerten Bereich der wieder verglasten Flugzeugnase ein Bombenschütze untergebracht. Die Maschinen des Typs A-20J sollten Bomberformationen anführen, und die ihnen folgenden Standard-A-20 auf ein Zeichen des Formationsführers ihre Bomben abwerfen.
Von den Alliierten im Pazifik, im Nahen Osten, in Nordafrika, Europa und Russland geflogen, durchlief die vielseitige Douglas A-20 Havoc viele Varianten. Die Die ausgestellte A-20G Havoc, die 1943 in den Kampf kam, wurde in größeren Stückzahlen produziert als jedes andere Modell. Als die Produktion im September 1944 endete hatten amerikanische Fabriken 2.850 Douglas A-20G-Modelle gebaut. Die Gesamtproduktion aller Versionen betrug über 7.400 Douglas A-20. Angriffe mit nach vorne feuernden 50-cal. Maschinengewehre und Bomben machte die A-20G ihrem Namen alle Ehre, indem sie Verwüstung und Zerstörung bei Tieffliegerangriffen anrichtete, insbesondere gegen japanische Schiffe und Flugplätze im Südwestpazifik.
1961 schenkten die Banker Life and Casualty Co. aus Chicago, Illinois, dem Museum diese Douglas A-20 Havoc. Das Flugzeug ist bemalt, um „Little Joe“ der 5th Air Force, 312th Bomb Group, 389th Bomb Squadron mit 150 Missionen darzustellen. Ursprünglich zum Fliegen von P-40s ausgebildet, wechselten die Männer der 312. im Feld auf die Douglas A-20 Havoc. Die Männer der 312., die sich selbst die „Roarin‘ 20s“ (= Gebrüll) nannten, kämpften sich durch den Südwestpazifik von Neuguinea bis zu den Philippinen.
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf: Ganzmetallbauweise
Tragwerk: freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise
Leitwerk: freitragende Normalbauweise in Ganzmetall
Fahrwerk: einziehbar mit Bugrad
Technische Daten:
Spannweite: 18,69 m
Flügelfläche: 43,11 m²
Länge: 14,63 m
Höhe: 5,36 m
max. Startgewicht: 11.795kg
Antrieb: 2 x Wright R-2600-23 Double Cyclon
Leistung: je 1.600 PS
Art: Doppelsternmotor
Maximalgeschwindigkeit: ca. 500 km/h
Reisegeschwindigkeit: 410 km/h
Reichweite: 1.750 km mit normaler Bombenlast
Gipfelhöhe: ca. 7.850 m
Der Wright Cyclone, Modell C14B, trägt die Bezeichnung R-2600-13 der Army Air Forces. Das „R“ steht für den Radialmotor, „2600“ steht für die Hubraumzahl in Kubikzoll und die „13“ ist die Modellnummer.
Die Motoren sind luftgekühlte, statische, gestaffelte, zweireihige Radialmotore mit zweistufigen Kompressoren. Aufgrund des hohen Verdichtungsverhältnisses von 6,9:1 wird der Motor mit 100-Oktan-Kraftstoff betrieben. Es darf kein anderer Kraftstoff verwendet werden, außer im Notfall, wenn ein Kraftstoff mit der nächsthöheren Oktanzahl zur Verfügung steht.
Unter normalen Betriebsbedingungen entwickeln die Motoren maximal 1700 PS und 2600 U/min (Umdrehungen pro Minute der Kurbelwelle, nicht des Propellers).
Die Zylinder sind im Uhrzeigersinn nummeriert, wenn man vom hinteren nach vorne zum Propeller-Ende schaut. Zylinder Nr. 1 ist der oberste Zylinder der hinteren Reihe. Nr. 2 ist rechts von ihm in der ersten Reihe. Somit befinden sich alle ungeradzahligen Zylinder in der hinteren Reihe und alle geradzahligen Zylinder in der vorderen Reihe.
Flugmotor Wright R-2600-13: (Wright Cyclone Model C14B)
Bohrung | 155,6 mm | |||
Hub | 160,2 mm | |||
Hubraum | 42,65 Liter | |||
Länge | 1576 mm | |||
Durchmesser | 1397 mm | |||
Gewicht | 930 kg | |||
Ventiltrieb | OHV | |||
Ventile pro Zylinder | 2, Auslass Natriumgekühlt. | |||
Kompressor | Einstufiger Zentrifugallader mit 280 mm Durchmesser mit 2 Gängen. Übersetzung 10,06:1 | |||
Vergaser | 1 x Stromberg PR48A (Fallstromvergaser) | |||
Schmierung | Trockensumpfschmierung mit einer Druck- und zwei Rückförderpumpen | |||
Leistung | 1.775 PS bei 2.600/min in 975 m | |||
. | 1.470 PS bei 2.600/min in 4.575 m | |||
Literleistung | 41,61 PS pro Liter | |||
Verdichtung | 6,9:1 | |||
Kraftstoff | Flugbenzin, 100 Oktan |
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