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Die Douglas A-1 Skyraider (bis 1962 Douglas AD Skyraider) spielte im Südostasienkrieg eine wichtige Rolle. Seine Fähigkeit, eine immense Menge an Waffen zu tragen und längere Zeit über dem Schlachtfeld zu bleiben, machte das Flugzeug zu einer mächtigen Waffe. Dieses Kampfflugzeug unterstützte Bodentruppen aus der Luft, griff feindliche Versorgungsleitungen an und schützte Hubschrauber, die auf feindlichem Territorium abgeschossene Flieger retteten.
Entworfen während des Zweiten Weltkriegs für die US-Marine, verschwanden die Skyraiders in der Nachkriegszeit fast, bevor sie die Möglichkeit hatten, sich über Südostasien zu behaupten. In der Hochgeschwindigkeitswelt des Jet-Zeitalters der späten 1950er Jahre schien der Skyraider ein Relikt einer früheren Zeit zu sein. Es hatte während des Koreakrieges gute Leistungen erbracht, aber die Marine hatte beschlossen, es durch Düsenflugzeuge zu ersetzen. Skyraiders erwies sich jedoch als gut geeignet, um gegen den von den Kommunisten in Südostasien geführten Guerillakrieg zu kämpfen.
Die Douglas A-1E Skyraider ist das letzte schwere einsitzige Kampfflugzeug der USA mit Kolbentriebwerk, das in Serie gebaut wurde. Geeignet war die Maschine vor allem für tieffliegende Angriffe. Das Flugzeug konnte mehr Waffenlast tragen, als es selbst wog. Die gesamte Unterseite der Tragflächen war mit Bomben und Raketen bestückt. Mit den 15 Außenstationen bot die Waffenzuladung große Flexibilität bei einer Vielzahl ein- und mehrsitziger Modelle. Die Einsatzfunktionen wurden durch Buchstaben hinter der Typenbezeichnung kenntlich gemacht: z.B. N für Allwetter und W für Aufklärung.
. | AD-7/A-1J | AD-4 | |
Typ | allwetterfähiges Kampfflugzeug | allwetterfähiges Kampfflugzeug | |
Höhe | 4,77 m | 4,77 m | |
Länge | 11,84 m | 11,84 m | |
Spannweite | 15,47 m | 15,47 m | |
Tragflügelfläche | 37Â m² | 37 m² | |
Leergewicht | 4785 kg | 4.780 kg | |
max. Startgewicht | 11.340 kg | etwa 10.000 kg | |
Einsatzreichweite | 1.450 km bei max. Waffenlast | ca. 2.400 km bei Überführung | |
Einsatzradius | . | ca. 700 km | |
Höchstgeschwindigkeit | 515 km/h | ca. 570 km/h in 5.500 m Höhe | |
Dienstgipfelhöhe | 9.750 m m | 7.700 m je nach Beladung | |
Steigleistung | 700 m/min | . | |
Antrieb | 1 x Wright R-3350-26B | Wright R-3350-26W | |
Art | Doppelsternmotor, luftgekühlt | Doppelsternmotor, luftgekühlt | |
Zylinder | 18 | 18 | |
Leistung | 3.020 PS | 3.050 PS | |
Bewaffnung | 4 x 20-mm-Kanonen und | 20-mm-Kanonen | |
. | bis zu 3629 kg Außenlasten an 15 Stationen, | . | |
. | wie Bomben, Wasserbomben, | . | |
. | Minen, Napalmbehälter, | Torpedos, Minen, Bomben | |
. | Raketen und Torpedos | und ungelenkte Raketen |
Der „Spad“ kommt in Südvietnam an: Spitzname der Skyraider
In den frühen 1960er Jahren stellten die Vereinigten Staaten Südvietnam verstärkte militärische Hilfe und Ausbildung zur Verfügung, um kommunistischen Kräften zu widerstehen. Die USA übergaben Skyraider an die Südvietnamesische Luftwaffe (VNAF). Im Jahr 1961 begannen Ausbilder der US-Luftwaffe mit der Ausbildung von VNAF-Piloten auf der Bien Hoa Air Base mit Skyraiders in VNAF-Kennung. Der Fanghaken zur Landung auf Flugzeugträgern wurde entfernt. Nach und nach begannen die USAF-Ausbilder mit den VNAF-Piloten Kampfeinsätze über Südvietnam zu fliegen. 1962 als Douglas A-1 umbenannt, erhielt der alte Skyraider bald den Spitznamen „Spad“, – in Anlehnung an das französische Jagdflugzeug, das im Ersten Weltkrieg auch von US-Soldaten eingesetzt wurde, weil die USA damals keine eigenen Kampfflugzeuge hatten.
Skyraider der US-Luftwaffe:
Die ersten Skyraiders der U.S. Air Force, zweisitzige A-1Es, trafen im Mai 1964 auf der Bien Hoa Air Base ein. Sie wurden der 1st Air Commando Squadron (später 1st Special Operations Squadron) zugeteilt, die unter dem Rufzeichen Hobo operierte. Andere Staffeln der USAF flogen Skyraider von Stützpunkten in Südvietnam und Thailand unter den Rufzeichen Spad, Firefly und Zorro. Wo auch immer die Douglas A-1 hinkamen, leisteten die Skyraiders den Bodentruppen und anderen Operationen wichtige Luftnahunterstützung, wie das Versprühen von Entlaubungsmitteln (Agent Orange) oder die Unterstützung des Einsetzens und Herausziehens von Spezialeinsatzteams innerhalb des feindlichen Territoriums entlang des Ho-Chi-Minh-Pfades.
Skyraider zur Rettung:
Die Douglas A-1 Skyraider in Südostasien sind wahrscheinlich am besten für ihre Unterstützung von Such- und Luftrettungsmissionen in Erinnerung geblieben. Unter dem Rufzeichen Sandy operierend konnte die Skyraider mit ihrer enormen Feuerkraft einen abgeschossenen Flieger für längere Zeit überfliegen und den vermeintlichen Feind in Schach halten. Während Düsenflugzeuge oft ein Gebiet zum Auftanken oder Aufrüsten verlassen mussten, sorgten die Sandies für eine fast kontinuierliche Unterdrückung des Feuers, bis Hubschrauber den abgeschossenen Flieger herausholen konnten.
Die ausgestellte A-1E Skyraider (S/N 52-132649) ist das Flugzeug, das von Major Bernard Fisher am 10. März 1966 geflogen wurde, als er einen über Südvietnam abgeschossenen Piloten rettete. Für diese Tat erhielt Fisher die Ehrenmedaille. Das bei weiteren Gefechten in Südvietnam schwer beschädigte Flugzeug kam 1968 zur Konservierung ins Museum.
Einsätze:
Die Skyraider wurde erstmals von 1950-1953 im Koreakrieg eingesetzt. Dort gingen etwa 200 verloren. Obgleich nach Ende des 2.Weltkriegs die Produktion 1946 schon fast eingestellt, wurden die Skyraider bei dem erneuten Ausbruch des Vietnamkrieges 1962 eines der wichtigsten amerikanischen Waffensysteme. Bekannt wurden die Skyraider vor allem durch ihre „Sandy“-Einsätze. Hierbei flogen die Skyraider Begleitschutz für Hubschrauber, die abgeschossene Piloten bergen sollten. Mehr als 1000 wurden nicht nur von der Marine und der Marineinfanterie, sondern ebenso von der Luftwaffe und den vietnamesischen Truppen eingesetzt. Sie erwiesen sich wegen der Überlebensfähigkeit auch bei Flaktreffern als wirkungsvolle Kampfflugzeuge. Ihre schwere Waffenlast und ihre Einsatzzeit bis zu zehn Flugstunden zeichneten dieses Modell im Gegensatz zu den Düsenjägern aus, die es damals schon gab. Es wurden sogar mehrere MiG-17 abgeschossen. Nach Einführung der tragbaren Flugabwehrrakete „Strela“ (NATO-Code: SA-7 „Grail“) um 1970 stiegen die Verluste in Vietnam drastisch an, so dass 1972 alle Skyraider an die südvietnamesische Luftwaffe übergeben wurden.
Frankreich kaufte 1957 etwa 100 AD-4 als Ersatz für die P-47 Thunderbolt und setzte sie ab 1960 im Algerienkrieg ein, aber auch in andere Kriesengebiete Afrikas.
Die Royal Navy Großbritanniens nutzte 1954-1960 ca. 40 AD-4, die auch während der Suez-Krise 1956 Einsätze flogen. Zwölf wurden als zivile Zieldarstellungsflugzeuge 1961 an Schweden abgegeben.
Selbst 1979 waren noch viele bei kleineren Luftstreitkräften im aktiven Dienst. Etliche im Privatbesitz befindliche Skyraider fliegen noch heute und sind auf Airshows zu sehen.
Die wichtigsten Modelle:
Von 242 AD-1 wurden 35 zu ECM-Flugzeugen mit einem zusätzlichen Funkelektroniker. Die AD-2 wurde verstärkt und erhielt größere Tanks. Einige wurden für die Flugkörperlenkung und den Luftzielschlepp eingerichtet. Die AD-3 übernahm U-Bootjagd und -bekämpfung sowie, mit entsprechenden Radaren als Luftfrühwarnung in einer großen Wanne unter dem vorderen Rümpf. In größerer Stückzahl wurde die AD-4 gebaut, von der 40 Stück 1952 an die englische Marine geliefert wurden. Weit mehr wurden von der französischen Luftwaffe von Land aus eingesetzt.
Die AD-5 (später A-1 E) erschien mit einem breiteren Cockpit, das 2 Piloten nebeneinander aufnahm. Es gab sogar Varianten, bei denen in der rückwärtigen Kabine Platz für 12 Sitze oder vier Tragbahren war. Keine der AD-5 / A-1 E-Varianten war einsitzig. Das war erst wieder die A-1 H (AD-6), von der 713 für verschiedene Aufgaben gebaut wurden. Die A-1 J (AD-7) als letztes Baumuster hatte verstärkte Flügel für die Erdkampfunterstützung.
Gebaute Versionen im Einzelnen:
AD-1: 242 gebaut, Wright R-3350-24W Motor mit 2.500 PS, zwei 20-mm-Kanonen
AD-1Q: 35 gebaut, Version zur elektronischen Kampfführung (ECM)
AD-2: 156 gebaut R-3350-26W Motor mit 2.700 PS
AD-2D: Umbau von zwei AD-2 zu Dhronen-Lenkflugzeugen
AD-2Q: 21 gebaut, ECM-Version
AD-2QU: eines gebaut, Zieldarstellungsflugzeug
AD-3: 124 gebaut, verstärkte Struktur, neue Kanzel, längeres Fahrwerk
AD-3N: 15 gebaut, Nachtangriffsflugzeuge
AD-3E: Umbau von zwei AD-3N zur U-Boot-Jagd
AD-3S: Umbau von zwei AD-3N zur U-Boot-Suche
AD-3Q: 23 gebaut, ECM-Version
AD-3W: 31 gebaut, Frühwarn-Flugzeug mit großem APS-20 Radar unter dem Rumpf
AD-4: 373 gebaut, verbesserte Avionik, 28 zu AD-4B umgebaut
AD-4B: 165 gebaut, Vorrichtung zum Abwurf taktischer Atombomben, vier 20-mm-Kanonen
AD-4L: Umbau von 63 AD-4 mit spezieller Winter-Ausrüstung
AD-4N: 307 gebaut, Nachtangriffsflugzeug (s. oben)
AD-4NA: 23 gebaut sowie 77 AD-4N mit ausgebauter Nachtflug-Einrichtung AD-4NL: 37 AD-4N mit Winter-Ausrüstung
AD-4Q: 39 gebaut, ECM-Version
AD-4W: 168 gebaut, Frühwarn-Flugzeug
AD-5: 212 gebaut, verbreiterte Version mit zwei Piloten nebeneinander, großer Kanzel für bis zu 12 Passagiere, 60 cm verlängert, größere Heckflosse, konnte auch zum Ambulanz-Flugzeug, Transporter oder Zieldarstellungsflugzeug umgerüstet werden
AD-5N: 239 gebaut, Nachtangriffsflugzeuge
AD-5Q: 54 Umbauten aus AD-5N, ECM-Version
AD-5S: ein Umbau aus AD-5N, U-Boot-Jäger
AD-5W: 218 gebaut, Frühwarn-Flugzeug
AD-6: 713 gebaut, einsitziges Kampfflugzeug
AD-7: 72 neu gebaut, viele strukturell verstärkte ältere AD-6, R-3350-26W-Motor, erste Version, die in grau/weiß ausgeliefert wurde.
1962 erhielten die Skyraider die neuen Bezeichnungen A-1D bis A-1J
A-1D: AD-4NA
A-1E: AD-5
UA-1E: AD-5 Zieldarstellungsflugzeuge
EA-1E: AD-5W
EA-1F: AD-5Q
A-1G: AD-5N
A-1H: AD-6
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