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Die Mirage F.1 C wurde entwickelt, weil man befürchtete, dass die Mirage III den wachsenden Anforderungen eines Tages nicht mehr gewachsen sei. Aus dieser Erkenntnis erhielt Dassault 1964 den Auftrag für die Entwicklung eines Nachfolgers. Es wurde mit verschiedensten Triebwerkskombinationen getestet. Dies führte zur grossen Mirage F2 in der 20 Tonnen-Klasse mit dem TF306 Fantriebwerk. Mit hoch angesetzten Pfeilflügeln und wirksamen Vorflügeln und Landeklappen bei einteiliger Höhenflosse brach sie mit der traditionellen Mirageform. Diese Maschine hatte keinen miragetypischen Deltaflügel, sondern besitzt gepfeilte Flügel und ein Heckleitwerk. Sie flog am 12. Juni 1966.
Dassault hatte daneben eine kleinere Version, die Mirage F1 finanziert, die auf ein einzelnes Atar-Triebwerk zugeschnitten war. Sie war wirtschaftlich attraktiver als die F2. In ihrer Auslegung entspricht sie zwar der „Mirage F-2″, ist aber kleiner als diese. Im Vergleich zur „Mirage III“ hat sie bedeutend kürzere Start- und Landestrecken als die bis dahin gebauten Delta-Mirage, die je nach Kampflast zwischen 500 und 800 m liegen. Infolge neuer Bauweisen konnte auch der Kraftstoffvorrat im Rumpf bedeutend vergrößert werden. Das stärkere Triebwerk bringt eine bessere Steigleistung, der neue Pfeilflügel mit Hochauftriebshilfen ergibt günstige Start- und Landestrecken sowie sehr gute Langsam- und Tiefflugeigenschaften. Die Wendigkeit im Kampf wurde erheblich gesteigert, und auch die allgemeinen Flugleistungen des neuen Jägers waren hervorragend.
Zu den weniger sichtbaren Innovationen gehört das Mehrzweckradar Cyrano IV und die integrierten Tanks mit 45 % mehr Treibstoffvorrat, was die Patrouillendauer steigerte und den Radius für Erdkampfunterstützung verdoppelte.
Der Erstflug fand am 23. Dezember 1966 statt. Während der Hochgeschwindigkeitserprobung stürzte der Prototyp am 26. Mai 1967 ab. Drei weitere Versuchsflugzeuge flogen bis zum 17. Juni 1970. Die erste Serienmaschine startete am 15. Februar 1973. Seit 1973 waren 105 F-1 C in französischen Staffeln.
Sehr viele Maschinen wurden später auch ins Ausland exportiert. Auf Verkäufe an Israel wurde aus politischen Gründen verzichtet, doch erteilten bald Südafrika, das auch eine Nachbaulizenz erwarb, und Spanien Aufträge. Ägypten hat 200 F-1 bestellt (15 aus Frankreich, 185 als Lizenzbau). Bis 1985 waren von den Luftstreitkräften folgender Länder über 700 Maschinen des Typs F-1 ausgeliefert: Frankreich (ca. 250), Ekuador, Griechenland, Irak, Jordanien, Kuwait, Libyen, Marokko, Südafrika, Spanien.
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf: Ganzmetallbauweise; Integraltanks mit großem Fassungsvermögen; Feuerleitradar im Bug.
Tragwerk: freitragender, stark gepfeilter Schulterdecker in Ganzmetallbauweise; Vorflügel und große Landeklappen als Auftriebshilfen;
Leitwerk: Normalbauweise in Ganzmetall; Pendel-Höhenruder tief angesetzt.
Fahrwerk: einziehbar; mit Bugrad; an Hauptstreben Zwillingsräder.
Typische Luftkampfbewaffnung: zwei Matra 550 Magic oder Sidewinder an den Flügelenden für kurze Entfernungen, ein bis zwei Matra 530 mit Infrarot- oder Radarsuchkopf und ein bis zwei Matra Super 530 mit weit wirkenden Suchköpfen. Eine große Auswahl von Waffen für den Bodenkampf und Aufklärungsbehälter mit Kameras, SAT Cyclope Infrarotkameras und EMI Seitenradar.
Typ | 1-sitziger Mehrzweckjäger | ||
Triebwerk | 1 x SNECMA Atar 9K50 | ||
Art | Einwellen-Strahltriebwerk | ||
Leistung | 70,21 kN Schub | ||
Höchstgeschwindigkeit | 2.350 km/h in 12.000 m | ||
. | 1.450 km/h in Meereshöhe | ||
Steigrate | 213 m/s in Bodennähe | ||
Flughöhe | 20.000 m | ||
Reichweite | 1290 km | ||
Länge | 15,23 m | ||
Spannweite | 8,44 m |
. | 9,32 m mit Raketen a.d. Flügelenden | ||
Höhe | 4,50 m | ||
Flügelfläche | 25,0 m² | ||
Leergewicht | 7.450 kg | ||
max. Startgewicht | 6.200 kg | ||
. | 2 x 30 mm DEFA533 Kanonen | ||
. | mit je 125 Schuss und bis | ||
. | 4.000 kg weitere Waffen | ||
. | an Flügelstationen und | ||
. | unter dem Rumpf | ||
. |
Versionen:
Mirage F-1 A: erst Mehrzweckversion für Tiefangriffe unter einfachen Wetterbedingungen – mit geringer Avionik – Antrieb: „Atar“ 9 K-50.Mirage F-1 AZ: leicht veränderte F-1 A für Südafrika
Mirage F-1 B: aus der Grundversion F-1 C abgeleiteter 1-sitziger Kampftrainer – Erstflug: 1976 – gleiche Avionik und gleiches Triebwerk wie die F-1 C – für Frankreich 10 Maschinen gebaut.
Mirage F-1 C: Grundversion für Allwettereinsätze zum Abfangen von Luftzielen sowie gegen Bodenziele – zur Aufklärung mit Panorama Kamera versehen
Mirage F-1 CE: F-1 C für Spanien, – dort als C-14 bezeichnet
Mirage F-1 CG: 36 Maschinen wurden 1985 für Griechenland bestellt.
Mirage F-1 CR: Aufklärerversion sollte die „Mirage III R“, die „Mirage III RD“ sowie die „Mirage IV B‘ ersetzen – war für Betankung in der Luft eingerichtet – Autopilot.
Mirage F-1 CZ: F-1 C für Südafrika (16).
Mirage F-1E: mit verbessertem Navigations- und Feuerleitsystem sowie Nachbrennertriebwerk – als Konkurrenzmuster zur F-1 C entwickelt – Erstflug: 1974.
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