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Convair B-58A Hustler

Der erste einsatzbereite Überschallbomber der USA hat 4 Triebwerke und Deltaflügel

Der erste einsatzbereite Überschallbomber der US Air Force, die Convair B-58 Hustler, absolvierte am 11. November 1956 seinen Erstflug. Neben der Deltaflügelform der B-58 Hustler gehörten ein ausgeklügeltes Trägheitsnavigations- und Bombensystem zu den charakteristischen Merkmalen, ein schlankes „Wespen-Taille“ Rumpf und eine umfangreiche Verwendung von hitzebeständigen Waben-Sandwich-Hautplatten in den Flügeln und im Rumpf. Da der dünne Rumpf das Tragen von Bomben im Inneren verhinderte, enthielt eine abwerfbare Kapsel unter dem Rumpf eine Atomwaffe – zusammen mit zusätzlichem Treibstoff, Aufklärungsausrüstung oder anderer Spezialausrüstung. Das ist auch der Grund, warum das Fahrwerk recht hochbeinig ausfallen musste. Die B-58-Besatzung bestand aus einem Piloten, einem Navigator/Bombenschützen und einem Bediener des Verteidigungssystems.

 

Convair baute 116 Convair B-58 Hustler: 30 Test- und Vorproduktionsflugzeuge und 86 für den operativen Dienst. Hustlers flogen zwischen 1960 und 1970 im Strategic Air Command. Convair B-58 Hustler stellten 19 Geschwindigkeits- und Höhenweltrekorde auf und gewannen außerdem fünf verschiedene Luftfahrttrophäen.

 

Die ausgestellte Convair B-58A Hustler stellte drei Geschwindigkeitsrekorde auf, als sie am 5. März 1962 von Los Angeles nach New York und zurück flog. Für diese Leistung erhielt die Besatzung die Bendix- und Mackay-Trophäen für 1962. Sie wurde im Dezember 1969 zum Museum geflogen.

B-58 RettungskapselTechnische Kurzbeschreibung:

 

RumpfGanzmetall-Halbschalenbauweise unter Beachtung der Flächenregel – Metallklebeverfahren – Besatzung in Tandemanordnung – Einstieg von oben durch separate Klappen – Schleudersitze – Bremsschirm im Heck.

 

Tragwerk: freitragender Delta-Mitteldecker in Ganzmetall-Sandwichbauweise – Klappen an der Flügelnase

 

Leitwerk: Klappenruder an der Tragflügelhinterkante – Seitenleitwerk

 

Fahrwerk: einziehbar – Bugstrebe mit Zwillingsrädern – Hauptstreben mit Schlitten mit je 4 Zwillingsräderpaaren.“

 

Technische Daten:

 

    Besatzung: 3
    Länge: 29,5 m
    Spannweite: 17,3 m
    Höhe: 8,9 m
    Flügelfläche: 43,3 m ²
    Leergewicht: 25.200 kg
    Startgewicht: 30.786 kg
    Max. Startgewicht: 80.240 kg
    Antrieb: 4 × General Electric J79
    Höchstgeschwindigkeit: 2.122 km/h in 12.000 m
    Reisegeschwindigkeit: 985 km/h
    Radius: 3.220 km
    Überführungsreichweite: 7.600 km
    Dienstgipfelhöhe: 19.300 m
    Steigrate: 88 m/s
    Flächenbelastung: 215 kg/m²

 

B-58 Rettungskapsel:

 

Als die B-58 Hustler 1961 in Dienst gestellt wurde, hatten die drei Besatzungsmitglieder typische Schleudersitze, aber der Auswurf aus der Hustler bei sehr hoher Geschwindigkeit erwies sich als äußerst gefährlich. Um die Überlebensfähigkeit der Flugzeugbesatzung zu verbessern, entwickelte die Stanley Aircraft Corp. eine Auswurfkapsel, die Ende 1962 in das Flugzeug nachgerüstet wurde. Sie ermöglichte es der Flugzeugbesatzung, sicher mit doppelter Schallgeschwindigkeit und aus einer Höhe von bis zu 21.336 Meter (70.000 Fuß) auszusteigen.

 

Die Kapsel versiegelte die Besatzung in luftdichten Türen, und die Luft für die Druckkapsel kam aus dem unabhängigen Sauerstoffversorgungssystem. Bei Aktivierung sicherte ein Gurtsystem den Insassen und die Clamshell-Türen der Kapsel schlossen sich. Der Insasse konnte entweder den Auswurf fortsetzen, indem er den Raketenmotor abfeuerte, oder bis zu einer niedrigeren Höhe, wo er keine Druckkabine mehr benötigte, sicher in der Kapsel bleiben. Die Kapsel des Piloten hatte auch den Steuerknüppel und andere Bedienelemente, die benötigt wurden, um das Flugzeug in eine niedrigere Höhe zu fliegen. Nach dem Auswurf senkte ein Fallschirm die gesamte Kapsel auf den Boden, und Stoßdämpfer milderten den Aufprall. Landete die Kapsel im Wasser, verwandelten manuell betriebene Flotationszellen sie in eine Rettungsinsel und sorgten für Stabilität.

Allgemeine Beschreibung:

 

Convair entwickelte ab 1948 den vierstrahligen Überschall-Bomber im Auftrag der US-Luftstreitkräfte. Maßgebend war die Schaffung eines Bombenflugzeugs mit sehr guten Leistungen bei vielseitiger Einsetzbarkeit und verhältnismäßig kleinen Ausmaßen. Zeitgleich wurden bei Consolidated Vultee Aircraft Corporation die Jäger F-102 Delta Dagger und F-106 Delta Dart mit Deltaflügel entwickelt. Da man gewisse Erfahrungen damit hatte, war die B-58 ebenfalls als Deltaflügeler ausgelegt.

 

Am 11. November 1956 konnte der massive Deltaflügler mit einer Vorderkantenpfeilung von 60 Grad zu seinem Erstflug abheben. Der zweite Prototyp nahm im Februar 1957 die Flugerprobung auf.

 

Die Convair B-58A Hustler war ein vierstrahliger überschallschneller Langstreckenbomber zur Zeit des Kalten Krieges, der bis 1970 beim Strategic Air Command als Atomwaffenträger eingesetzt wurde. Die Maschine war bis zum Erscheinen der MiG-21 schneller als alle sowjetischen Abfangjäger. Seine Flugleistungen erwiesen sich zwar als beeindruckend, doch war die Reichweite zu klein, so dass ein riesiger Zusatztank unter dem Rumpf angebaut werden mußte. Der abwerfbare Behälter war mit Leitwerksflossen am Ende versehen. Da der dünne Rumpf das interne Tragen von Bomben verhinderte, gab es weitere Pods an der Unterseite der Flügel und des Rumpfes, an denen auch Nuklearwaffen mitgeführt werden konnten.

 

Das Fahrwerk hatte ein doppelt bereiftes Bugfahrwerk und unter jeder Tragfläche einen Achsträger mit 2 Achsen zu je 4 Rädern. Folglich hatte die Convair B-58 insgesamt 18 Räder. Die Hauptfahrwerksbeine waren in den Deltaflügeln untergebracht.

 

An den Hinterkanten der Flügel waren kombinierte Höhen- und Querruder, die jedoch keine Landeklappenfunktion besaßen. Wegen der hohen Landegeschwindigkeit benutzte die B-58 deshalb einen Bremsschirm. Tragflächen und Rumpf waren an der Oberrfläche mit hitzebeständigen Waben-Sandwichplatten beplankt. Da im schmalen Rumpf keine internen Bomben mitgeführt werden konnten, wurden mehrere Pods unter dem Rumpf angebracht, an denen auch Nuklearwaffen mitgeführt werden konnten.

 

Eine Besonderheit der Convair B-58A Hustler ist, dass keine Türen vorhanden sind. Die dreiköpfige Besatzung musste durch eine nach oben zu öffnende Klappe über dem Cockpit einsteigen. Die dreiköpfige Besatzung saß in Tandemanordnung im schmalen Rumpf („Wespentaille“). Jeder Sitz befand sich dabei in einer Rettungskapsel. Außer in der Trainingsversion verfügte nur der vorne sitzende Pilot über Fenster. Die B-58 war das erste Kampfflugzeug mit einem zentralen Bordrechner, der die zahlreichen Baugruppen zusammenfasste.

 

Die 4 General Electric J79 Turbojet-Triebwerke waren mit Nachbrenner ausgestattet. Die zwei inneren Triebwerke wurden von Pylonen unterhalb der Tragflächen sehr weit vor der Tragflächenkante gehalten. Die beiden äußeren Triebwerke waren dagegen fast an den Tragflächenspitzen direkt unter den Tragflächen befestigt.

 

Das Flugzeug stellte internationale Rekorde für Geschwindigkeit und Höhe bzw. Nutzmasse auf. Im Mai 1961 gewann die Maschine die Bläriot-Trophäe für das erste Flugzeug, das 30 Minuten lang mehr als 2000 km/h fliegen konnte. Ferner unternahm es den bis dahin längsten Überschallflug von Tokio nach London (ca. 13.000 km) in 8 Stunden und 30 Minuten, – allerdings musste die Maschine dabei mehrmals in der Luft betankt werden.

 

Die einzige Serienversion B-58A wurde in nur 116 Exemplaren gebaut. Die Einführung von Flugabwehrraketensystemen durch die Sowjetunion zwang der Convair B-58 Hustler Einsatzprofile auf, für die es nicht entwickelt wurde: Die B-58 konnte zwar Tiefflugeinsätze fliegen, dies aber nur mit Einbußen in der Flugleistung. Diese Schwächen, die Unfallhäufigkeit sowie die hohen Unterhalts- und Wartungskosten führten schließlich zum Ende des Programms. Die letzte B-58 Hustler wurde 1964 ausgeliefert. Ab 1965 begann die schrittweise Außerdienststellung der Convair B-58.

General Electric J79 Turbojet:

 

Die Entwicklung des J79-Turbojets begann 1952 als leistungsstärkerer Nachfolger des General Electric J47-Turbojets. Der Motor erzeugte bei laufendem Nachbrenner maximal 17.000 Pfund Schub.

 

Der Motor wurde in der Convair B-58 Hustler verwendet, dem ersten US-Bomber, der Geschwindigkeiten von über Mach 2 aufrechterhalten konnte. Die J79 wurde auch in einigen Jägern eingesetzt, die Ende der 1950er Jahre entwickelt wurden. Die beiden bekanntesten Beispiele sind die McDonnell Douglas F-4 und die Lockheed F-104, die beide mit Mach 2 fliegen konnten

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