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Die Sycamore zeichnet sich dadurch aus, dass sie der erste in Großbritannien entwickelte Hubschrauber war, der fliegen konnte. In den 1950er Jahren leisteten Sycamore-Besatzungen Pionierarbeit bei vielen Helikoptertechniken, die heute üblicherweise bei Luft-See-Rettungs- und Truppentransportarbeiten eingesetzt werden. Im Jahr 1944 hatte das Airborne Forces Experimental Establishment entschieden, dass Segelflugzeuge am besten für den Transport großer Truppenmengen geeignet seien. Daher entließen sie die Gruppe von Designern, die an Hubschrauberprojekten gearbeitet hatte, an die Bristol Airplane Company, wodurch Bristol eine Hubschrauberabteilung einrichten konnte. Bis 1947 hatte das Unternehmen den Prototyp der Sycamore gebaut, der im Juli desselben Jahres seinen ersten Testflug absolvierte. Die Sycamore wurde 1953 in den RAF-Dienst aufgenommen und war in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Neben der Ausrüstung von neun RAF-Staffeln wurde das Flugzeug auch von Australien, Deutschland und Belgien gekauft. Zusammen mit der Westland Dragonfly bewies die Sycamore die Bedeutung von Hubschraubern für den Transport von Truppen und Vorräten in raues Gelände, das für Starrflügler und Straßenfahrzeuge unzugänglich ist. Während des Feldzugs gegen kommunistische Guerillas in Malaya (1948–1960) waren diese Hubschrauber für den Transport von Patrouillen in den Dschungel von unschätzbarem Wert und ihre Fähigkeit, Opfer aus kleinen Lichtungen zu evakuieren, erwies sich als großer Moralschub.
Hersteller | Bristol Aircraft Ltd. | ||
Antrieb | 1 x Alvis Leonides MK 17302 | ||
Art | Sternmotor, 4-Takt | ||
Zylinder | 9, luftgekühlt | ||
Leistung | 550 PS | ||
max. Geschwindigkeit | 205 km/h | ||
Reisegeschwindigkeit | 160 km/h | ||
Dienstgipfelhöhe | ca. 4.800 m | ||
Länge über Rumpf | 14,10 m |
Höhe | 4,49 m | ||
Breite | 3,40 m | ||
Rotor-Durchmesser | 14,80 m | ||
Hauptrotor | 3-Blatt, manuell klappbar | ||
Heckrotor | 3-Blatt | ||
Leermasse | 1.850 kg | ||
Abflugmasse | 2.500 m | ||
Zuladung | 560 kg bis 200 km Reichweite | ||
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Alvis Leonides MK 17302: 9-Zylinder Sternmotor des Hubschraubers Bristol 171 Sycamore
Der luftgekühlte Sternmotor “Alvis Leonides MK 17302” mit 9 Zylindern wurde in der Bristol 171 Sycamore genutzt, dem ersten in Großbritannien entworfenen militärischen Rettungshubschrauber. Er wurde in seiner ersten Ausführung von dem britischen Hersteller Alvis von 1937 an gefertigt.
Die Zylinder bestehen aus Stahl, die darauf geschraubten und geschrumpften Zylinderköpfe aus Aluminium. In den Zylinderköpfen befinden sich pro Zylinder ein Einlass- und ein Auslassventil aus Stahl, das Auslassventil ist zusätzlich natriumgekühlt. Beide Ventile werden über Kipphebel und Stoßstangen von einer zweispurigen Nockentrommel mit je vier Nocken betätigt. Die Kolben bestehen aus geschmiedetem Leichtmetall. Alle Pleuel wurden aus Stahl gefertigt. Die Kurbelwelle dreht sich im Gehäuse in zwei Kugellagern. Zur Aufnahme des Propellerschubes wurde ebenfalls ein Kugellager verwendet. Das Kurbelgehäuse selbst besteht aus zwei Teilen und wurde aus Leichtmetall gefertigt. Die Zündung erfolgt mit zwei Magneten. Jeder Zylinder verfügt über zwei Zündkerzen.
Arbeitsweise:
Ein Vergaser stellt das Kraftstoff-Gemische her.
Ein Lader liefert das Gemisch über Laderohre zu den Zylindern.
Eine Trockentrommel steuert über Stößelstangen Ein- und Auslaßventile.
Zwei Zündmagnete erzeugen unabhängig voneinander den Zündstrom für die Zündkerzenreihe M1 und M2. Die Zündfolge ist: 1-3-5-7-9-2-4-6-8-1-3
Der Gasdruck wirkt über die Kolben auf den Kurbeltrieb.
Der Kurbeltrieb besteht aus einem Hauptpleuel (Zylinder 1), an den 8 Nebenpleuel angelenkt sind.
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