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Boeing B-17G Flying Fortress

schwerer Bomber der Boeing Airplane Company von 1935

Die Boeing B-17 Flying Fortress (= Fliegende Festung) ist seit 1935 ein schwerer Bomber / Horizontalbomber der Boeing Airplane Company. Er ist der bekannteste Bomber der USA im Zweiten Weltkrieg und hat viel zum Sieg der Alliierten beigetragen. Der Bomber war dafür bekannt, trotz schwerer Schäden noch flugfähig zu bleiben. Markant sind die Vielzahl an Geschütztürmen, die der Abwehr feindlicher Jäger galt. Die Besatzung einer Boeing B-17 Flying Fortress bestand aus 10 Mann, 4 davon waren ausschließlich MG-Schützen. Insgesamt wurden etwa 12.730 Maschinen hergestellt, wobei der Stückpreis damals ca.  250.000 US-Dollar betrug. Der Buchstabe „B“ in der Bezeichnung steht für Bomber.

HerstellerBoeing Airplane Company
LizenznehmerDouglas und Lookheed
Typschwerer Fernbomber
Besatzung6 bis 10
Triebwerke4 x Wright GR-1820-97 Cyclone
ArtSternmotore
Leistungje 1.200 PS bei 2.300 U/min
Hubraumje 29,88 Liter
Zylinder9
Zylinderbohrung156 mm
Zylinderhub174 mm
AbgasturboladernGeneral Electric B-22
Höchstgeschwindigkeit485 km/h
Marschgeschwindigkeit295 km/h
Dienstgipfelhöheca. 12.000 m
Reichweite1.800 km bei max. Beladung
     beladenca. 3.220 km mit 2.725 kg Bomben
     Überführungca. 6.000 km (leer)
Spannweite31,63 m
Länge22,80 m
Höhe5,85 m
Flügelflächeca. 140 m²
Leermasseca. 16.000 kg entsprechend Modell
Startmasse29.710 kg

Technische Kurzbeschreibung:

Rumpf:
Ganzmetall-Schalenbauweise – verglaster Bug – aufgesetzte Flugzeugführerkabine – durchgehender Gang zu den Waffentürmen auf und unter dem Rumpf sowie zum Heckstand und zu den MG-Ständen.

 

Tragwerk:
Mitteldecker in Ganzmetallbauweise – Enteisungsanlage an Vorderkante.

 

Leitwerk:
Ganzmetallbauweise – sehr hoch aufragendes Seitenleitwerk schon ab Rumpfmitte – Vorderkante mit Enteisungsanlage.

Fahrwerk:
Haupträder in innere Triebwerke einziehbar, aber leicht hervorstehend – Heckrad steuerbar und einziehbar – alle Streben einfach bereift.

 

Bewaffnung(Kurzbeschreibung)

13 x 12,7 mm Maschinengewehre – zwei 12,7 mm MGs in den Türmen vorn unten, auf dem Rücken, im Heck sowie in der Unterrumpfkanzel. Zwei weitere im Bug in den Bugstutzen, eins im Funkraum und je eins links und rechts im Rumpf und eine max. Bombenlast von ca. 7.980 kg.

Technische Beschreibung:

 

1934 begannen Boeing Ingeneure mit dem Entwurf eines viermotorigen Fernbombers. Der Prototyp Boeing Modell 299 ist am 28. Juli 1935 zum ersten Mal geflogen. Die Maschine ging bei einem Absturz, der durch einen Pilotenfehler verursacht wurde, verloren. Nach Anpassungen an das Militär startete der neue Prototyp Y1 B-17 im Januar 1937 zum Erstflug. Schließlich wurde die erste Serienmaschine B-17B am 20. Oktober 1939 an die US Army ausgeliefert. Als Antrieb hatte sie 4 Wright R-1820-51 Sternmotoren mit je 1.000 PS.

 

Im Dezember 1936 fand der Erstflug eines kampffähigen Flugzeugs mit der Bezeichnung Y1B-17 statt. Im Juli 1940 war der Jungfernflug der B-17C, die neben erhöhter Abwehrbewaffnung eine Panzerung und selbstdichtende Tanks erhielt. Zudem hatte sie stärkere Motoren mit 1.200 Ps. Mit der B-17E kamen 1941 die Waffenstände hinter dem Cockpit und unter dem Rumpf dazu. Ein Jahr später folgte die B-17F mit neuer Nase aus Plexiglas und erhöhter Reichweite. Am 21. Mai 1943 war der Erstflug der letzten Serienversion B-17G. Sie hatte nun einen Kinnturm (siehe Bild oben) mit zwei MGs und wurde bis Mitte 1945 insgesamt ca. 8.680 mal gebaut. Später wurden viele B-17 umgebaut und umgerüstet. Insgesamt sind über 12.700 B-17 Maschinen von Boeing produziert worden.

 

Das Cockpit befindet sich zwischen dem Bugabschnitt und dem Bombenschacht. Hier befinden sich die Flugsteuerungen des Piloten und des Co-Piloten, sowie die nötigen Fluginstrumente. Die Sicht von diesen Plätzen ist nicht sehr gut, da man nur nach vorn und zur Seite schauen kann. Besonders bei Start und Landung waren die Piloten auf die Hilfe der anderen Crewmitglieder angewiesen. In diesem Abschnitt gibt es auch einen Geschützturm, der oben hinter dem Cockpit aufsitzt.

 

Im vorderen Bugabschnitt befindet sich ein Abteil für den Bombenschützen und den Navigator, sowie einen elektrisch betriebener Kinnturm, der mit MGs ausgerüstet ist und genau unter der Bombenschützen Station angeordnet ist. An diesem Abschnitt der Maschine befinden sich weitere Maschinengewehre zu beiden Seiten des Bugs. Der Bombenschütze bedient das Bombenvisier und den Kinnturm mit zwei MGs. Der Navigator kann die in den Seitenfenstern befestigten Lafettenhalterungen mit den einzelnen MGs bedienen. Das Bombenvisier ist nur im Leitflugzeug installiert und der Rest der Bombenschützen wirft seine Bomben zusammen mit dem Leitflugzeug ab.

 

Im Bombenschacht, der sich direkt hinter dem Cockpit befindet, sind die Bomben gelagert, die vom Bombenschützen elektronisch oder von einem anderen Besatzungsmitglied mechanisch ausgeklinkt werden können. In der Mitte befindet sich ein Laufsteg (Eisenträger) und rechts und links die Halterungen für die Bomben. Unterhalb des Laufstegs befindet sich die Bombenschachtluke, die vom Bombenschützen kurz vor dem Abwurf geöffnet wird.

 

Die Funkkabine befindet sich direkt hinter dem Bombenschacht. Sie ist über einen Steg am Bombenschacht vorbei zu erreichen. Alle Nachrichten werden hier empfangen oder gesendet. Genau darüber ist ein weiterer Geschützturm aufgesetzt.

 

Jedes Crewmitglied trägt für große Höhen eine Sauerstoffmaske, Kopfhörer für das Bordsprechgerät. Wegen der offenen Geschützstellungen benötigten die Männer spezielle Kleidung, um den herrschenden Bedingungen trotzen zu können. Über einem wollenen Unterzeug trug jeder einen elektrisch beheizten Overall. Dann folgte die Uniform, über die eine mit Schaffell gefütterte Fliegerkombination gezogen wurde. Dazu wurde ein Brust- und Rückenpanzer getragen, der aus einem dichten Kettenhemd bestand, das vom Hals bis zum Becken reichte und gegen Flaksplitter und MG-Geschosse schützen sollte. Die Männer trugen hohe Schaffellstiefel, grellgelbe Schwimmwesten, Fallschirme und dicke, elektrisch beheizte Handschuhe. Den Kopf schützten eine warme Mütze und der Stahlhelm.

 

Derart bekleidet konnte man sich kaum noch bewegen, so dass besonders die schwere Schutzkleidung von vielen Besatzungen nur während Einsatzphasen unter Flak-Bedrohung an- und danach wieder abgelegt wurden.

 

Bei der Ausführung von Tätigkeiten wie Erster Hilfe und Reparaturen an den Geräten mussten die Handschuhe abgelegt werden. Hier zählte jede Sekunde, da die Luft im Flugzeug eisig kalt war. Erfrierungen waren häufig und nicht selten verloren Besatzungsmitglieder Gliedmaßen.

Am Heck des Flugzeuges ist die Position des Heckschützen. In seiner äußerst engen und unbequemen Kabine saß der Schütze vor zwei Browning-M-2-.50-Kaliber-Maschinengewehren (12,7 mm). Diese Waffe ist an allen Geschützständen der B-17 im Einsatz. Es ist die Position mit dem schönsten Ausblick, – aber auch die gefährlichste Position im Flugzeug, weil Bomberformationen oft von hinten unten angriffen.

Hinter der Funkkabine und unterhalb des Rumpfes befindet sich ein Kugelturm, der mit zwei Zwillings-MGs ausgerüstet ist. Der elektrohydraulisch angetriebene sog. Sperry-Browning-Kugelturm diente zur Absicherung des unteren Bereiches in alle Richtungen. Der Schütze liegt dabei auf dem Rücken, schaut aus einem kleinen Fenster aus dem Turm und zielt und schießt praktisch durch seine Beine.

An beiden Seiten des Rumpfabschnitts befindet sich je ein freibewegliches MG in den Fenstern, die auf einer Lafette befestigt waren. Diese beiden Gewehre werden von den zwei Rumpfschützen bedient. Von großem Nachteil hierbei war, dass es sehr schwierig wurde, das MG bei 320 km/h in den Luftschraubenstrahl zu drehen. Dadurch wurde das Schussfeld stark eingeschränkt. Da dieses MG in der Praxis aber aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse und der Tätigkeit des Funkers fast nie in Gebrauch war, wurde es in späteren Versionen zur Gewichtseinsparung weggelassen.

 

Das Browning M2 ist ein in den Vereinigten Staaten entwickeltes schweres Maschinengewehr als Rückstoßlader mit kurzer Laufbewegung und starr verriegeltem Verschluss. Der Rückstoß ist so enorm, so dass das Maschinengewehr nur mit 2 Händen an Griffen gehalten werden kann.

Gesamtlänge:1.651 mm
Gewicht: (ungeladen)38,14 kg
Lauflänge:1.143 mm
Kaliber:50 (12,7 x 99 mm)
Mögliche Magazinfüllungen:Metallgurt mit 110 Patronen
Kadenz:600 Schuss/min

Die einzelnen Modelle im Detail:

 

Das Boeing Modell 299 war der Prototyp, der mit 4 x Pratt & Whitney Hornet-Sternmotoren mit je 762 Ps ausgestattet war. Der Prototyp hatte keine militärische Bezeichnung. In der Literatur wird sie auch als XB-17 bezeichnet. Der Erstflug fand im Juli 1935 statt. Das Boeing Modell 299 flog nonstop von Seattle nach Wright Field in Ohio zur Abnahme. Die 3.380 km lange Strecke legte die Maschine mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 406 km/h in ca. 9 Stunden zurück.

 

Die erste mit Boeing Y1 B-17 bezeichnete Maschine flog erstmals im Dezember 1936. Sie unterschied sich vom Prototyp 299 durch ihre Wright-GR-1820-39 Sternmotoren Cyclone mit 930 PS, volleingerichtete Plätze für eine 9-köpfige Besatzung u.a. Zwischen Januar und August 1937 wurden 12 Bomber an die US-Army übergeben. Das 13. modifizierte Flugzeug erhielt die Bezeichnung Boeing Y1 B-17A und startete im April 1939 zum Erstflug. Es wurde ausgerüstet mit Motoren GR-1820-51, die je 1015 Ps hatten. Der verwendete Ladermotor im Vergleich zum normal belüfteten Kolbentriebwerk überzeugte die US Army von der Überlegenheit, so dass solche Motoren zum Standart für alle künftigen Versionen der Flying Fortress wurden.

 

Die Boeing B-17B entspricht mehr oder weniger der Y1 B-17A mit Ladermotor und einem stromlinienförmigerem Bug. Sie war die erste Serienmaschine und flog am 27. Juni 1939.

 

1939 wurde die Boeing B-17C in Auftrag gegeben, die am 21. Juli 1941 seinen Jungfernflug absolvierte. 38 Maschinen wurden bestellt. Der Hauptunterschied zur früheren Serie bestand in den R-1820-65-Triebwerken mit je 1200 PS und 7 MGs.

 

Die Boeing B-17C war die erste Version, die die Royal Air Force (RAF) beschaffte. 20 Exemplare, die Anfang 1941 in England eintrafen, wurden dort zunächst als Fortress 1 bezeichnet. Sie führten im Juli 1941 ihren ersten Feindflug aus. Bei den Luftangriffen gegen deutsche Ziele erwiesen sich die Fortress 1 als nicht zufriedenstellend. Die Aktionen bei Tageslicht über Deutschland hatten gezeigt, dass die Flughöhe allein keinen Schutz bot. Das Muster brauchte dringend eine stärkere Abwehrbewaffnung, um sich gegen die Jägern “Messerschmitt Me 109” wehren zu können, die es in 9.750 m Höhe mühelos abfingen. Für Operationen über Europa schieden die Fortress 1 zunächst aus.

 

1940 erhielt Boeing einen Auftrag zur Produktion von 42 Boeing B-17D. Diese Bomber unterschieden sich kaum von der B-17C, hatten aber kugelsichere Tanks und die Besatzung einen erweiterten Panzerschutz. Die B-17D wurden 1941 ausgeliefert.

 

Die ersten Maschinen vom Typ Boeing B-17E war nur eine vorübergehende Erscheinung, weil schon die überlegene Boeing B-17F in Produktion ging. Sie hatte ein großes Heck kamen in England im Juli 1942 an. Sie war mit größeren Seitenfenstern und 0,50-Kaliber-MGs auf beiden Seiten des Bugs ausgestattet. Die B-17E wurde nie in großer Zahl im Gefecht eingesetzt, denn die Leistungsunterschiede zu den neuen F-Modell waren zu groß. Die B-17E wurde daher später nur noch als Trainer, Transporter oder Zielschlepper eingesetzt.

 

Die ersten Boeing B-17F kamen im August 1942 in England an und sollten während des gesamten Jahres 1943 eingesetzt werden. Die Maschinen wurden wiederholt von den einzelnen Basen modifiziert, um mit den individuellen Problemen des Luftkampfes und des kalten und feuchten Klimas in Europa fertig zu werden. Die Elektrogeneratoren froren fest, der Kugelturm drehte sich nicht, die Maschinengewehre blockierten, das Verteidigungsfeuer besaß einen toten Winkel am Bug der Maschine. Ferner war das Heck viel zu schwer. Die Besatzungen wurden daher angewiesen, weder Ausrüstungsgegenstände noch Munition im Heck zu lagern.

 

Die Piloten der deutschen Luftwaffe hatten schnell herausgefunden, dass sie die B-17F direkt von vorn angreifen konnten, ohne dass sie Gegenfeuer befürchten mußten. Das MG im Plexiglas-Bug erwies sich als ineffektiv. Die Geschwader ersetzten es durch Maschinengewehre mit größerer Durchschlagskraft und verlangte von den Herstellern den Einbau eines vorwärtsgerichteten Turmes in die B-17.

 

Ein weiterer Grund zu Sorge war die Gefahr, dass die Rumpfschützen ungewollt in die Tragflächen oder das Heck der eigenen Maschine schoß. Im Juli 1943 wurde ein elektrischer Abschaltmechanismus eingebaut, der das Maschinengewehr automatisch blockierte, wenn der Schütze versehentlich auf Teile der eigenen Maschine zielte.

 

Der Hauptunterschied zwischen der B-17E und der B-17F bestand in den breiteren Propellerblättern, mit denen der neue Typ ausgerüstet war und die ihm bessere Flugleistungen ermöglichten. Der F-Typ wurde in weitaus größeren Stückzahlen von drei verschiedenen Herstellern produziert. Der Lizenz-Hersteller wurde in einer Nachsilbe verschlüsselt: BO stand für Boeing, VE für Lockheed Vega und DL für Douglas.

 

Eine der bedeutendsten Veränderungen in der Entwicklung der B-17F war die Ausstattung mit zusätzlichen Treibstofftanks. Sie bestanden aus neun selbstschließenden Gummibehältern. Dadurch konnte die Reichweite der B-17F um 1.000 Meilen erweitert werden. Diese modifizierte Langstrecken-Version mit einem Buggeschütz wurde ab Mai 1943 ausgeliefert.

 

Die Boeing B-17G war das letzte Produktionsmodell der „Flying Fortress“ und wurde in den größten Stückzahlen hergestellt. Eigentlich war sie eine verbesserte B-17F.

 

Der Pilot mußte sich nicht mehr um die Überlastung der Motoren Gedanken machen. Ein weiterer bedeutender Unterschied bestand darin, dass der Rumpfschütze einen kleinen Raum hatte, der ihn vor den eisigen Temperaturen in großen Flughöhen schützte. Die Geschütze waren besser angeordnet. Außerdem wurde die Anordnung des Heckgeschützes verändert. Somit war ein größeres Feuerfeld möglich.

 

Die B-17G hatte aber auch ihre eigenen Bedienungsschwierigkeiten. Die Geschütze des Kinnturms konnten bei maximalem Aufsatz das Plexiglas der Bugkanzel zerstören. Dieses Problem wurde dadurch behoben, dass beide Geschütze mit besonderen Druckrücklaufrohren ausgerüstet wurden. Der Regulator der Ölkühlung setzte oftmals aus, was in den meisten Fällen einen totalen Motorausfall zur Folge hatte. Die Möglichkeit des Anstellens der Propellerblätter auf Segelstellung im Fall eines Motorausfalls war fehlerhaft. Die ersten Maschinen, in denen erforderliche Veränderungen eingebaut waren, kamen jedoch erst im September 1944 an.

 

Ein weiteres ernsthaftes Problem war das Fehlen eines Feuerlöschsystems in den Motoren gegenüber den Vorgängermodellen. Sie wurde später wieder nachgerüstet. Ferner war die B-17G immer noch stark hecklastig und hatte die gleichen Schwerpunktprobleme wie ihre Vorgänger-Modelle.

 

Ab Mai 1944, als die Eskorten der Langstreckenjagdflieger einen effektiven Verteidigungsschutz boten, waren die Bordschützen jedoch nicht mehr so beschäftigt wie früher. Daher entschloß man sich, auf einen der Rumpfschützen zu verzichten. Das Geschütz in der Funkkabine, das man während der Einsätze am wenigsten benutzte, wurde ebenfalls entfernt. Diese Maßnahmen verschoben den Schwerpunkt der Maschine auf eine günstigere Position. In den letzten Monaten des Krieges, als so gut wie keine gegnerischen Jagdfliegeraktivitäten mehr zu erwarten waren, flogen einige Kampfgeschwader ganz ohne Rumpfschützen, ohne den Kugelturm oder den Kinnturm, weil in diesem Abschnitt des Krieges Flak-Batterien eine größere Gefahr waren, als gegnerische Jagdflieger.

 

Insgesamt sollen 8.680 B-17G gebaut worden sein. Die letzte B-17G lief am 29. Juli 1945 bei Lockheed Vega vom Laufband. Am Ende des Krieges waren insgesamt 1.301 B-17G entweder abgeschossen worden oder von einem Einsatz nicht wieder zurückgekehrt.

Der Wright R-1820 Cyclone war ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor des US-amerikanischen Herstellers Curtiss-Wright mit einem Hubraum von 1820 Kubikzoll, was knapp 30 Litern entspricht. Die Bezeichnung R-1820 bedeutet Radial engine (= Sternmotor). Der aufgeladene Ottomotor war eine Weiterentwicklung des 1925 vorgestellten Wright P-2.

 

Die Produktion des R-1820 begann 1931 und dauerte bis in die 1950er Jahre an. Der Motor wurde auch bei Lycoming, Pratt & Whitney Canada und während des Zweiten Weltkrieges bei Studebaker gefertigt. Die Gesamtzahl der gebauten Motoren ist unbekannt.

 

Es wurden mehrere Serien des R-1820 für unterschiedliche Flugzeuge gefertigt, so zum Beispiel für die hier abgebildete Boeing B-17 Flying Fortress der Sternmotoren Curtiss-Wright R-1820-97 Cyclone mit 9 Zylindern und je 1.200 hp (894,8 kW) bei 2.300/min.

 

Technische Daten: (R-1820-C9HC)

  • Zylinder: 9, einreihiger aufgeladener luftgekühlter Sternmotor

  • Kraftstoffart: Benzin mit 87 Oktan

  • Ventile: 2 pro Zylinder, OHV, Auslass ist natriumgekühlt

  • Bohrung: 155,6 mm

  • Hub: 174,6 mm

  • Hubraum: 29,88 Liter

  • Länge: 1.213 mm

  • Durchmesser: 1.378 mm

  • Gewicht: 605 kg (trocken)

  • Lader: 1 einstufiger mechanischer General Electric  Zentrifugal-Lader an der Kurbelwelle

  • Vergaser: 2 Stromberg PD12K10 mit automatischer Gemischregelung

  • Schmierung: Trockensumpfschmierung

  • Leistung: 1.350 PS bei 2.700/min Startleistung, 1.000 PS bei 2600/min in 5.330 m

  • Spezifische Leistung: 20,88 kW / Liter

  • Verdichtung: 6,45:1

  • Luftschraubenuntersetzung: 0,5265:1 oder 0,666:1

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