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Avro Vulcan

der weltweit erste große Bomber mit Deltaflügel

Die Vulcan war der weltweit erste große Bomber mit Deltaflügelform, die eine einzigartige Kombination aus guter Tragfähigkeit, hoher Unterschallgeschwindigkeit in großen Höhen und großer Reichweite bietet. Nachdem das Design 1949 mit der Avro 707 getestet wurde, flog der mit Olympus-Triebwerken ausgestattete Prototyp Vulcan B1 erstmals am 30. August 1952. Es handelt sich um ein riesiges Flugzeug mit einer Länge von 31 m (102 Fuß) und einer Flügelspannweite von 30 m (99 Fuß). Das erste Serienflugzeug flog am 5. Februar 1955 und das zweite sorgte bei der Farnborough Air Show für Aufsehen.

 

Vulcans wurden erstmals 1956 mit der Operational Conversion Unit Nr. 230 in Waddington in Dienst gestellt. Die B2-Version wurde am 1. Juli 1960 in Dienst gestellt und war mit einer Flügelspannweite von 34 m (111 Fuß) und einer Länge von 32 m (105 Fuß) sogar noch größer. Nach der Übertragung der nuklearen Abschreckung an die Royal Navy wurde die B2 für taktische Aufgaben auf niedriger Ebene eingesetzt.

 

Das Museumsflugzeug XM598 wurde als Reserveflugzeug für die Bombenangriffe auf den Flugplatz Port Stanley während des Falkland-Feldzugs ausgewählt und war sechs Mal auf dem Weg zu den Falklandinseln. Es wurde nie benötigt, da die Primärflugzeuge den Angriff alleine durchführen konnte. Es wurde ausgewählt, weil es ursprünglich für den Transport der Skybolt-Abstandsbombe gebaut worden war und sich als sehr einfach an den Transport von Anti-Radar-Raketen und einer Kapsel für elektronische Gegenmaßnahmen anpassen ließ. Die Halterungen dafür sind noch unter den Flügeln angebracht.

TypLangstreckenbomber
Besatzung5
Antrieb4 x Rolls-Royce Olympus Mk103
ArtTurbojet Strahltriebwerke
Leistungje 88,9 kN Schub
max. Geschwindigkeit1.040 km/h in 12.000 Höhe
Dienstgipfelhöhe19.800 m (ohne Last)
Reichweite7.400 km
Länge30,45 m
Höhe7,95 m
Spannweite33,83 m
Flügelfläche368,25 m²
Gewicht113.400 kg (max. Startgewicht)
AvionikH2S-Radar, Navigationsradar
.Bombenabwurfsystem
.TACAN, ECM-Geräte
BewaffnungBomben 455 kg (im Waffenschacht)
.max. Waffenlast ca. 9.500 kg

Entstehungsgeschichte und Einsätze:

 

Da Avro bei der Entwicklung dieses Flugzeuges – übrigens das letzte militärische Muster dieses Unternehmens – bisher nicht erprobte aerodynamische Merkmale bezüglich der Delta-Flügel einbrachte, wurden zunächst 3 Maschinen im Maßstab 1:3 gebaut und getestet.

 

Der Erstflug eines der beiden Prototypen fand am 3. August 1952 statt. Zu dieser Zeit waren 4 Rolls-Royce-Avon-RA.3-Triebwerke mit jeweils 2.948 kg Schub eingebaut. Danach wurden in dieser Maschine sukzessive stärkere Triebwerke eingebaut, zunächst Armstrong-Siddeley Sapphire mit je 3.629 kg Schub, später Rolls-Royce-Conway R.Co 7.

 

Am 14. September 1958 ging der erste Prototyp bei einem Unfall verloren. Die erste Serienmaschine Vulcan B.Mk 1 startete am 4. Februar 1955 zum Erstflug.

 

Nach den ersten Flügen stellte man fest, dass es bei hohen G-Belastungen zu Schüttelreaktionen kommen konnte. So wurde der ursprünglich geradegepfeilte Tragflügel modifiziert; die Pfeilung zwischen dem Flächenansatz und der halben Spannweite wurde reduziert.

 

Die abgebildete Vulcan B.2 war Träger für den Blue Steel Marschflugkörper und wurde mit Olympus MK103-Triebwerken umgerüstetet. Die Vulcan SR.2A war eine strategische Aufklärungsversion. Die Vulcan K.2 war ein in 1982 umgerüstetes Tankflugzeug.

 

Der erste und einzige Kriegseinsatz der ursprünglich als Abschreckungsbomber in der Zeit des Kalten Krieges gebauten Vulcan war 1982 die Bombardierung von Port Stanley auf den Falklandinseln. Es war bis dahin die längste Bombenmission in der Geschichte.

 

Eine Maschine diente als fliegender Teststand für die Version des Olympus-Triebwerks, die für das Überschallpassagierflugzeug Concorde vorgesehen war.

 

Bekannt wurde die Vulcan auch durch den James Bond-Film Feuerball, in dem eine Verbrecherorganisation die Maschine notwassern lässt, um zwei Atombomben zu entwenden.

 

Die letzten Vulcans wurden im März 1984 außer Dienst gestellt.

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