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Bei der Abbildung handelt es sich um ein taktisches 3D-Luftraumüberwachungsradar des Typs AN/TPS-43 Westinghouse, welches zwei Jahrzehnte lang als einziges, taktisches Radarsystem der U.S. Air Force diente. Das System bestand aus zwei Komponenten, die auf Lastwagen transportiert werden konnten. Die Radeantenne war für Transportzwecke vollständig einklappbar. In einer Kabine befand sich die gesamte Sende-, Empfangs- und Auswertungstechnik.
Es bestand aus zwei (z.B. auf LKW) verladbaren Komponenten:
Die Radarantenne, welche für Transportzwecke vollständig eingeklappt werden konnte, sowie einem Shelter, in dem Sende-, Empfangs- und Auswertetechnik untergebracht waren.
Die Antenne wurde über einen flexiblen Hohlleiter mit der Sendeendstufe im Shelter verbunden. Der Antennengewinn beträgt 37 dB. Die Antennencharakteristik hat die Form eines Stacked-Beam-Cosecans- Diagramms. Der Sendepuls wird in Form eines Cosecans- Diagramms abgestrahlt, der Empfang geschieht über 6 im Höhenwinkel gestaffelte Empfangskanäle (sog. Keulen bzw. Beams), die in ihrer Summe wieder das Cosecans- Diagramm abdecken. Dadurch kann neben Azimut und Entfernung auch die Elevation (Höhe) eines Flugobjektes bestimmt werden. Ein weiterer, 7. Empfangskanal dient der Nebenkeulenunterdrückung.
Im Prototypen noch mit einem Klystron als Senderendstufe ausgestattet, wurde später ein gepulstes Twystron vom Typ VA 145 verwendet, das im S-Band eine maximale Ausgangsleistung von 2,8 MW erzeugte.
Das AN/TPS-43 besitzt diverse EPM-Funktionen. Neben der Möglichkeit des Frequenzwechsels kann das Gerät mit einer sog. Staggered PRF – mit einer von Puls zu Puls willkürlich wechselnden Pulswiederholfrequenz – betrieben werden. Des weiteren kann mit Hilfe einer JATS genannten Einrichtung die am wenigsten gestörte Frequenz ausgemessen werden, welche dann für die nächste PRT als Sende-/Empfangsfrequenz ausgewählt wird.
Die amerikanischen Streitkräfte modifizierten viele AN/TPS-43 zum AN/TPS-70, indem sie die Cosecans-Antenne gegen eine Phased-Array-Antenne austauschten. Diese Modifikation wurde bei den Geräten der Deutschen Bundeswehr aber nicht durchgeführt. Nach ihrer Ablösung durch modernere Systeme der Bundeswehr wurden einige AN/TPS-43 bis in die 1990er Jahre als mobile Reserve eingelagert.
Trotzdem erfreut sich das AN/TPS-43 auch heute weiterhin großer Beliebtheit. So haben die argentinischen Streitkräfte als Konsequenz aus den Ereignissen des 11. September 2001 ein AN/TPS-43E in Posadas (Misiones) aufgestellt, um illegale Flugbewegungen zu entdecken.
Frequenzbereich | 2900–3100 MHz |
Pulswiederholzeit | 4 ms |
Pulswiederholfrequenz | 250 Hz |
Sendezeit (PW) | 6,5µs |
Pulsleistung | 2,8 MW |
Durchschnittsleistung | 6,7 kW |
angezeigte Entfernung | 450 km |
Entfernungsauflösung | 80 m |
Öffnungswinkel | 1,1° |
Antennenumlaufzeit | 10 s (6/min) |
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