National Museum of the
United States Air Force
Die erstmals im Mai 1958 geflogene Phantom II wurde ursprünglich für die Flottenverteidigung der U.S. Navy entwickelt. Die erste Version der U.S. Air Force, die F-4C, absolvierte ihren Erstflug im Mai 1963, und die Serienlieferungen begannen sechs Monate später. Die Produktion des Phantom II endete 1979, nachdem über 5.000 Exemplare gebaut worden waren – mehr als 2.600 für die USAF, etwa 1.200 für die US Navy und die Marine Corps, und der Rest für befreundete ausländische Nationen, wie der Bundesrepublik Deutschland.
1965 schickte die USAF ihre ersten F-4Cs nach Südostasien, wo sie Luft-Luft-Missionen gegen nordvietnamesische Jäger flogen und Bodenziele angriffen. Der erste USAF-Pilot, der mit F-4 in Südostasien vier Kampfsiege erzielte, war Col. Robin Olds, ein Ass aus dem Zweiten Weltkrieg. Das ausgestellte Flugzeug ist dasjenige, in dem Col. Olds, der Pilot, und Lt. Stephen Croker, der Waffensystemoffizier, am 20. Mai 1967 zwei MiG-17 an einem einzigen Tag zerstörten.
In ihrer Luft-Boden-Rolle konnte die F-4C die doppelte normale Ladung einer Boeing B-17 Flying Fortress (= fliegende Festung) aus dem Zweiten Weltkrieg tragen. Die Bewaffnung des ausgestellten Flugzeugs ist eine typische Konfiguration für eine F-4C im Jahr 1967. Sie besteht aus vier AIM-7E- und vier AIM-9B-Luft-Luft-Raketen und acht 750-Pfund-Mk-117-Bomben. Das Flugzeug trägt auch zwei externe Treibstofftanks an den Außenbordaufhängungen und einen ALQ-87-Pod für elektronische Gegenmaßnahmen (ECM) am rechten Innenpylon.
Technische Daten:
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Phantom F-4B |
Phantom F-4E |
Besatzung |
2 Mann |
2 Mann |
Länge |
17,76 m |
19,18 m |
Spannweite |
11,70 m |
11,78 m |
Höhe |
4,96 m |
5,01 m |
Flügelfläche |
- |
49,24 m² |
Leermasse |
- |
14,6 t |
Startmasse |
26 t |
26,3 t |
Kraftstoffvorrat |
. |
9.440 kg max. |
G-Belastung |
+9 / -3 |
+9 / -3 |
Triebwerk |
2 x TL General Electric |
2 x TL General Electric |
Typ |
J 79 |
J 79b-17A |
Art |
Strahltriebwerk |
Strahltriebwerk |
Leistung |
. |
je 5.600 kp ohne Nachbrenner |
. |
je 7.500 kp mit Nachbrenner |
je 8.800 kp mit Nachbrenner |
Höchstgeschwindigkeit |
2.500 km/h in großer Höhe |
2.417 km/h (Abfangjäger) bzw. |
. |
. |
2.335 km/h (Jagdbomber) |
. |
. |
1.464 km/h in Bodennähe |
Startgeschwindigkeit |
ca. 280 |
300 km/h |
Landegeschwindigkeit |
ca. 250 km/h |
270 km/h |
Steigzeit auf 9.000 m |
- |
90 sec. |
Dienstgipfelhöhe |
17.300 m |
18.182 m |
maximale Reichweite |
2.560 km mit Zusatztanks |
2.200 km mit Zusatztanks |
Startrollstrecke |
. |
900 m |
Landerollstrecke |
900 m |
900 m |
Bewaffnung |
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20mm-Gatling-Kanone |
. |
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mit 639 Schuss |
. |
. |
9 Außenstationen |
Technische Kurzbeschreibung:
Ausrüstung und Geschichte:
Die Version wurde bereits 1976 im Bereich des Waffenrechners verbessert. Ab 1983 bzw. 1986 wurde eine Kampfwertsteigerung durchgeführt. 40 Luftfahrzeuge erhielten verbesserte Luftwertrechner und eine neue Inertialnavigationsanlage. 110 erhielten außerdem einen neuen Missionsrechner sowie ein modernes Feuerleitradar der US-Navy.
Bereits 1958 erhob sich die F-4 zu ihrem Erstflug beim Herstellerwerk McDonnell Douglas in St. Louis (USA) in die Luft. In der Folgezeit wurden über 5.000 Exemplare der zweisitzigen Phantom gebaut. Die Luftwaffe erhielt von 1973 bis 1975 insgesamt 175 F-4F zum Einsatz als Jäger und Jagdbomber. 110 Jäger wurden von 1991 bis 1996 kampfwertgesteigert und mit dem Hochleistungs-Bordradar Hughes AN/APG-65, der radargelenkten Luftkampfrakete mittlerer Reichweite AIM-120 AMRAAM und einem modernen Laser-Navigationssystem ausgerüstet. Ab dem Jahr 2002 wird die Phantom durch den Eurofighter abgelöst, doch voraussichtlich erst 2012 wird die letzte F-4F die Luftwaffe verlassen.
Allgemeine Beschreibung:
Nach dem Starfighter ist die Phantom das zweite “richtige” Kampfflugzeug der Bundeswehr, das von den USA gekauft wurde. Der Erstflug war im Mai 1958. Danach folgten der Tornado und jetzt der Eurofighter, beides Eigenentwicklungen der Europäer.
Markant sind die nach oben abgewinkelten Flügelspitzen und die nach unten zeigenden Höhenruder. Die Bestückung erfolgt je nach Einsatzaufgabe. Die Phantom gilt zwischenzeitlich als veraltet und wird in wenigen Jahren ausgesondert.
Die McDonnell Douglas F-4 Phantom II ist ein zweisitziges und überschallfähiges Jagdflugzeug mit hoher Reichweite, Allwetter- sowie Jagdbomber-Fähigkeiten. Sie wurde von der US Navy (USN), den US Marines (USMC) und der US Air Force (USAF) zwischen 1961 und 1995 geflogen und befindet sich in einigen Ländern noch immer im Dienst, so auch in der Bundesrepublik Deutschland bis voraussichtlich 2012.
Die Phantom F4 hatte am 27. Mai 1958 ihren Erstflug. Die Testflüge zeigten eine Reihe von notwendigen Verbesserungen auf, etwa die später charakteristische Stellung der Flügelenden und des Heckleitwerks oder die Anhebung des hinteren Cockpits. 1960 wurden die Tests zur Feststellung der Tauglichkeit für den Einsatz auf Flugzeugträgern durchgeführt und Ende des Jahres erhielt als erste Einheit eine Umschulungsstaffel die ersten Vorserienmaschinen.
Die Serienproduktion der Phantom II begann 1961 mit der F-4B für die US Navy und das US Marine Corps. Im November 1961 stellte eine von den US Marine Corps (USMC) geflogene Phantom mit 2585,425 km/h einen neuen absoluten Geschwindigkeitsrekord auf. Daraufhin wurde die Maschine schlagartig auf der ganzen Welt bekannt, was ihrer Karriere bei den US-amerikanischen sowie befreundeten Luftstreitkräften bezüglich der Verkaufszahlen zugute kam. 1962 stellte der spätere Astronaut John Young mit der Phantom zwei Steigflugweltrekorde auf, die erst über zehn Jahre später durch eine MiG gebrochen werden konnten.
Bordkanone Vulkan M61 A1: sechsläufige Gatling-Kanone der F-4 Phantom II
Kaliber |
20 mm |
Rohrlänge |
1.524 mm |
Anzahl d. Felder |
9 |
Anzahl der Züge |
9 |
Munition |
20x102 mm |
Kadenz |
4000/6000 |
. |
Schuss/min. |
Geschwindigkeit |
1.055 m/sec. |
Die M61 GAU-4 20 mm Vulcan mit den beiden Modellen M61A1 und M61A2 ist ein hydraulisch angetriebene, sechsläufige, elektrisch gefeuerte und mechanisch geladene Gatling mit einer einstellbaren Kadenz von 4.000 oder 6.000 Schuss pro Minute.
Mehrläufige Kanonen bieten zwei große Vorteile, nämlich zum einen eine hohe Feuerrate und zum anderen eine längere Lauflebensdauer. Während sich die 6 Läufe drehen, passieren sie die verschiedenen Stationen des Feuerablaufs. Jeder Lauf wird in der oberen Position abgefeuert, danach wird die Hülse ausgestoßen und der Lauf neu geladen. Daraus resultiert, dass sich die Feuerrate mit der Anzahl der Läufe multipliziert. Durch die hohe Feuerrate erhöht sich aber nicht der Verschleiß, da jeder Lauf nur 1/6 der Feuerrate abgibt. Innerhalb der grossen Trommel sind die Projektile mit den Spitzen zur Mitte hin wie in einer riesigen Schraube angeordnet (gewickelt), die sie zum Fördergurt und schließlich zur Kanone bewegt. Danach werden die leeren Hülsen zurück in die Trommel befördert.
General Electric J-79: Triebwerk der F-4 Phantom II
Die Entstehungsgeschichte des Triebwerks General Electric J-79:
Die Entwicklung des J-79 bei General Electric durch den deutschstämmigen Gerhard Neumann begann bereits im Jahre 1952. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zu einem der erfolgreichsten militärischen Strahltriebwerke. Das J-79 war die erste Einwellen-Hochdruck Axialturbine der USA mit vorstellbaren Leitschaufeln. Darüber hinaus verfügte es über einen 17-stufigen Verdichter, eine dreistufige Antriebsturbine sowie 10 Rohrbrennkammern. Hervorzuheben war die rasche Schubreaktion auf die Eingabe des Piloten. Durch die variable Austrittsdüse wurde innerhalb der zulässigen Temperaturbegrenzungen eine maximale Schubzuwachsrate erreicht. Im Falle eines Durchstartens erreichte das Triebwerk bereits ca. 4 Sekunden wieder die volle Leistung.
Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren wurden insgesamt mehr als 17.000 J-79Triebwerke hergestellt. Neben der F-104 Starfighter, in ihr wurde übrigens der Erstflug der J-79 durchgeführt, fand es weite Verbreitung in anderen militärischen Mustern, z.B. F-4 „Phantom II“, A-5 „Vigilante“ und B-58 „Hustler“. In Form des „CJ805“ existierte sogar eine zivile Version ohne Nachbrenner, die aber nur in der etwas glücklosen Convair 880/990 eingesetzt wurde.
Mit dem Lizenzbau und der Lieferung des GE J79-11A-Triebwerks für die europäische F-104-Produktion waren 4 Firmen beauftragt:
Jede dieser Firmen hatte einen Fertigungsanteile von etwa ein viertel des Gesamttriebwerkes, wobei jeder Partner seinen Bauanteil für alle Triebwerke lieferte. Die Endmontage erfolgte dann in allen 4 Unternehmen, die auch über eigene Prüfstände verfügten.
Die ersten 144 Triebwerke wurden noch aus amerikanischen Bausätzen gefertigt. Das erste Triebwerk mit eigenen Bauanteil lieferte BMW am 30. Januar 1962 aus. Insgesamt wurden 1.228 Triebwerke gefertigt
Die aus dem BMW-Triebwerksbau und der MAN-Turbomotoren hervorgegangenen MTU lieferte noch zusätzlich 50 verbesserte J79-MTU-1K sowie ca. 1000 Umrüstsätze für das J79-11A.
In Deutschland eingesetzte Triebwerke J79 im Vergleich:
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J79-11A (General Electric) |
J79-J1K (MTU-Lizenzbau) |
J79-17 A (MTU-Lizenzbau) |
eingebaut in ... |
(F-104G Starfighter) |
(F-I04G Starfighter) |
(F-4F Phantom II, Doppelsitzer) |
Gewicht |
1615 kg |
1685 kg |
1724 kg |
Länge |
5.282 mm |
5.301 mm |
5.301 mm |
Größter Durchmesser |
981 mm |
992 mm |
992 mm |
Max, Standschub |
. |
. |
. |
mit Nachbrenner |
7.167 kp |
7.235 kp |
8.119 kp |
ohne Nachbrenner |
4.536 kp |
4.745 kp |
5.384 kp |
Spez. Kraftstoffverbrauch |
. |
. |
. |
mit Nachbrenner |
1,97 kg/kp/h |
2,0 kg/kp/h |
1,97 kg/kp/h |
ohne Nachbrenner |
0,84 kg/kp/h |
0,85 kg/kp/h |
0,84 kg/kp/h |
Turbinen- Eintrittstemperatur |
924 °C |
954 °C |
988 °C |
Rotor-Drehzahl |
7.460 U/min |
7.460 U/min |
7.460 U/min |
Luftdurchsatz |
73,5 kg/sek. |
74,4 kg/sek. |
77,0 kg/sek. |
Druckverhältnis |
12,2 : 1 |
12,4 : 1 |
13,5 : 1 |
Schleudersitz Martin Baker MK GH 7(A): Rettungssystem der Phantom F-4F
Mit diesem Schleudersitz sind die F-4F Phantom II ausgestattet. Er ermöglicht der Flugbesatzung den sicheren Ausschus auch auf "Höhe 0", also aus einem am Boden stehenden Flugzeug heraus. Die Schleudersitze dienen den Besatzungsmitgliedern während des Fluges als Sitz. Über Gurtzeug und Schleudersitz sind die Besatzungsmitglieder in allen Fluglagen fest mit dem Lfz verbunden. Bei einem Notfall in der Luft dienen sie zur automatischen Rettung der Besatzungsmitglieder. Jeder Schleudersitz ist mit einem Rettungsfallschirm mit kombiniertem Gurtzeug, Notausstattungsbehälter und einer Notsauerstoffanlage ausgestattet.
Technische Daten:
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