Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
- Luftwaffenmuseum Gatow -
Das größte Flugzeugmuseum in Deutschland
Die Zlín Z-43 ist ein Mehrzweckflugzeug des tschechoslowakischen Herstellers Zlinska Letecka Akciova Spolešnost, kurz Zlín. Aufgabenbereiche sind Kurier- und Verbindungsdienste, Pilotenschulung, Kunstflug und Segelflugzeugschlepp. Die Z-43 ist eine Weiterentwicklung des Reiseflugzeuges Z-42. Beide Flugzeuge haben etwa zu 80% gleiche Baugruppen. Augenscheinlichstes Unterscheidungsmerkmal sind die bei der Z-43 vorhandenen zusätzlichen zwei Hintersitze, weshalb der Rumpf auch etwa 70 cm länger als bei der Z-42 ist. Weiterhin besitzt die Z-43 ein verstärktes Fahrwerk, Doppelsteuerung sowie ein stärkeres M-337A Triebwerk. Der Prototyp mit der Kennung OK-XKN startete am 10. November 1968 zum Erstflug. Die Z-43 ersetzte zum Anfang der 1970er Jahre in den Luftstreitkräften der DDR die Jak-18A und wurde ab 1974 auch bei der Gesellschaft für Sport und Technik verwendet. Weitere Nutzerländer sind / waren neben der CSSR Polen, Ungarn und Gesamtdeutschland. Nachfolgemodell ist die Z-143. insgesamt wurden 84 Stück produziert.
Militärischer Einsatz:
Die ehemalige tamilische Rebellenarmee Liberation Tigers of Tamil Eelam auf Sri Lanka unterhielt seit 2005 die Luftstreitkraft Air Tigers, die je nach Angaben aus einer bis fünf Z-43 bestand. Zu den schwerwiegendsten Luftangrıffen gehören der Angriff auf den Bandaranaike International Airport im März 2007 auf den Hafen von Trincomalee im April 2008 und der Kamikazeflug auf das Regierungsviertel in Colombo im Februar 2009.
Technische Daten:
Hersteller |
Zlínská Letecká Akciová Společnost (Moravan) |
Baujahr |
1968 (Prototyp), 1973 bis 1981 (Serie) |
Besatzung/Passagiere |
1/3 |
Länge |
7,75 m |
Spannweite |
9,76 m |
Höhe |
2,91 m |
Flügelfläche |
14,50 m² |
Flächenbelastung |
88,3 kp/m² |
Leermasse |
730 kg |
Startmasse |
1000 kg |
Antrieb |
1 x 6-Zylinder-Reihenmotor |
Typ |
M-337A |
Propeller |
verstellbarer Metallluftschraube Avia V-500A |
Leistung |
209 PS |
Kraftstoffvorrat |
230 l (je 65 l in zwei Flügeltanks plus 50 l in Zusatztanks in den Flügelenden) |
Höchstgeschwindigkeit |
235 km/h in 500 m |
Reisegeschwindigkeit |
210 km/h |
Steiggeschwindigkeit |
3,5 m/s |
Landegeschwindigkeit |
90 bis 110 km/h |
Dienstgipfelhöhe |
3800 m |
Reichweite |
normal 600 km, maximal 1160 km |
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Geschichte der Zlin:
Mitte der 60er Jahre entstand im mährischen Otrocovice - nahe der Stadt Zlin - eine neue Serie von Schulflugzeugen, bei denen die Sitze für Ausbilder und Schüler nebeneinander angeordnet waren. Der Prototyp dieser Z-42 genannten Reihe flog am 17. Oktober 1967 zum ersten Mal. Die Serienfertigung begann 1970. Die Maschinen waren für das Pilotenbasistraining und für die Ausbildung im Kunst- und Instrumentenflug konstruiert. Angetrieben werden die Flugzeuge von einem 6-Zylinder Avia-Reihenmotor mit 132 kW – eine ursprüngliche Walther-Konstruktion. Die letzten M- und MU-Versionen haben einen Verstellpropeller V-503A von Avia. Als ideales Muster für Ausbildungszwecke wurde es vor allem in den Fliegerklubs und den Wehrsportorganisationen der Ostblock-Länder geflogen. Die DDR erhielt von den 193 gebauten Maschinen allein 65 Stück für Ihre Wehrsportorganisation GST. Fast alle späteren Militär- und Zivilpiloten sind auf diesem Muster ausgebildet worden.
Eingesetzt wurde das Flugzeug früher in Ländern des Warschauer Paktes auch als Verbindungs- und Kurierflugzeug und sogar als Agrarflugzeug. Die NVA nutzte 12 Z-43 als Verbindungsflugzeuge. 6 GST-Maschinen kamen vor allem bei der Instrumentenflugausbildung zum Einsatz.
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