Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
- Luftwaffenmuseum Gatow -
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Die EWR VJ 101 war ein strahlgetriebenes, senkrechtstartendes, überschallschnelles deutsches Experimentalflugzeug des Entwicklungsrings Süd (EWR), ein Gemeinschaftsunternehmen der Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH, der Messerschmitt AG und der Bölkow GmbH. Die Bezeichnung VJ stand für „Versuchs-Jäger“.
Das Testflugzeug EWR VJ 101 C war ein Schulterdecker mit einer Länge von 17,30 m, einer Höhe von 4,13 m und einer Spannweite von 6,61 m. Die maximale Abflugmasse betrug 6.100 kg und die maximale Geschwindigkeit 1.254 km/h (Mach 1,05). Damit war die VJ 101 C der erste überschallschnelle Senkrechtstarter der Welt.
Das Versuchsflugzeug VJ 101 C verfügte über Trapezflügel, ein herkömmliches Leitwerk und schwenkbare Gondeln mit je zwei Triebwerken an den Tragflächenspitzen. Zwei weitere Hubtriebwerke waren im Rumpf eingebaut, um den Schub der Haupttriebwerke im Schwebeflug zu ergänzen. Bei der VJ 101 C-X2 besaßen die Gondeltriebwerke sogar Nachbrenner.
Das Flugzeug besaß insgesamt sechs Triebwerke vom Typ Rolls-Royce/MAN Turbo RB 145 mit je 12,2 kN Schub (ohne Nachbrenner). Je zwei davon waren in Gondeln an den Tragflächenenden untergebracht. Diese Gondeln konnten für Start und Landung in eine vertikale Lage geschwenkt werden. Das Dreibeinbugfahrwerk hatte extrem lange Federwege, um die zu erwartenden harten Landestöße abzufedern. Das Bugrad war nicht lenkbar, aber der Pilot konnte das Flugzeug mit Hilfe der getrennten Hauptfahrwerksbremsen lenken.
Im Jahre 1968 wurde das Projekt eingestellt. Die VJ 101 C-X2 ist heute im Deutschen Museum in München ausgestellt. Ein Modell im Maßstab 1.2 wird hier im Luftwaffenmuseum gezeigt.
Technische Daten:
Hersteller: |
Entwicklungsring Süd, München (EWR) |
Baujahr: |
1965 |
Spannweite: |
6,61 m |
Länge |
15,70 m |
Höhe |
4,13 m |
Flügelfläche |
18,6 m² |
Leermasse |
4.420 kg |
max. Abflugmasse: |
7.690 kg |
Höchstgeschwindigkeit: |
1.320 km/h (Mach 1,14) in 1.000 m Höhe |
Dienstgipfelhöhe |
18.500 m |
Reichweite |
3.800 km |
Triebwerke: |
2 x Rolls Royce RB 145 |
. |
im Rumpf |
. |
Schub von je 12,3 kN (1250 kp) |
. |
4 x Rolls Royce RB 145 R |
. |
in 2 Schwenkgondeln an den Flügelenden |
. |
Schub von je 15,8 kN (1610 kp) mit Nachverbrennung |
. |
Gesamtschub: 87,8 kN (8940 kp) |
Von der VJ 101 C wurden zwei Prototypen gebaut: Die hier ausgestellte X1 auf der ILA 1964 in Hannover (Kennzeichen D-9517) und die X2 (Kennzeichen D-9518)
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