Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
- Luftwaffenmuseum Gatow -

Das größte Flugzeugmuseum in Deutschland

 

MiG-15 BIS, Mikojan-Gurewitsch: Das erste in Großserie gebaute Kampfflugzeug der UdSSR mit Strahltriebwerk

Die MiG-15 bis war das erste in Großserie gebaute Düsenflugzeug der UdSSR. Es flog in vielen Luftstreitkräften bis in die 1970er Jahre. Der Entwurf stammt von 1948. Die Konstrukteure nutzten die deutschen Forschungsergebnisse zu gepfeilten Tragflächen. Da damals in der Sowjetunion kein eigenes geeignetes Triebwerk zur Verfügung stand, wurde das britische Rolls-Royce-Nene Triebwerk kopiert, welches Großbritannien ganz offiziell in die UdSSR geliefert hat. Das russische Strahltriebwerk Klimow WK-1 erreichte jedoch einen um etwa 30 Prozent höheren Schub als das Ausgangsmuster, ohne dass die äußeren Abmessungen vergrößert wurden.

Die MiG-15 war ursprünglich als Abfangjäger konzipiert, der vor allem schwere Bomber abschießen sollte. Der erste Prototyp flog im Dezember 1947. 1949 begann die Serienproduktion und die Maschine wurde in den aktiven Dienst der sowjetischen Luftwaffe gestellt. Die MiG-15 war für den Einsatz von unbefestigten Feldflugplätzen ausgelegt. Zahlreiche Luken erleichterten den Technikern die Wartung unter Feldeinsatzbedingungen. Für den gleichen Zweck konnte der Hinterrumpf zum Triebwerktausch abgezogen werden.

Weltbekannt wurden die MiG-15 durch den Koreakrieg. Hier deklassierten sie bei ihrem Ersteinsatz die amerikanischen Strah!flugzeuge. Die USA konnten erst mit der F-86 Sabre ein gleichwertiges Jagdflugzeug aufbieten.

Die Sowjets versuchten ihren Vorsprung mit dem Bau der MiG-15 BIS auszubauen, die über ein stärkeres Triebwerk verfügte und dadurch schneller flog, sowie eine größere Höhe erreichte. Allerdings ging dieser Umbau auf Kosten von Flugstabilität und Manövrierbarkeit, so dass auch die modifizierte MiG keinen entscheidenden Vorteil im Kampf errang.

Polen (Lim-1, Lim-2), die CSSR (A-102, S102) und China (Janjiji-2) übernahmen die Lizenzproduktion. In großen Stückzahlen hergestellt, flog die MiG-15 UTI in fast 40 Ländern Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas. Es wurden alleine in der Sowjetunion über 8.000 Stück gefertigt.

Die NVA der ehem. DDR erhielt im Juni 1956 ihren ersten MiG-15 BIS aus der CSR. Als Einsatzmuster spielte die Maschine hier keine große Rolle. Auf diesem Muster erfolgte ausschließlich die Kampfausbildung auf Strahlflugzeugen. Bereits ein Jahr später wurden die Jäger in den LSK/LV durch die MiG-17 F abgelöst. Die Maschinen kamen bis 1965 in der Fliegerausbildung an der Offiziersschule Kamenz zum Einsatz. Die im Luftwaffenmuseum ausgestellte MiG-15 BIS “3905“ (Werk-Nr. 00220-00) flog zuletzt im Jagdbombergeschwader 30 “Ostrava” in der CSSR. 1992 erwarb sie das Luftwaftenmuseum.

Technische Daten:

Länge

10,10 m

Spannweite

10,10 m

Höhe

3,70 m

Leergewicht

ca. 3.690 kg

max. Startgewicht

ca. 6.045 kg

Antrieb

1 x Klimow WK-1 Strahltriebwerk

Schub

26,5 kN

max. Geschwindigkeit

ca. 1.044 km/h in 3.000 m Höhe

Reisegeschwindigkeit

ca. 840 km/h

Steigleistung

46 m/s

Reichweite

2.000 Km

Aktionsradius

550 Km/h

Flughöhe

16.200 m max.

Flugdauer

max. 2 Stunden

Bewaffnung:

1 x 37-mm N-37 Maschinenkanone

.

2 x 23-mm NS-23 Maschinenkanone

.

     oder NR-23

.

500 kg Unterflügellast

Technische Kurzbeschreibung:

  • Rumpf: Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit Spants und Stringern und tragender Außenhaut aus Duralumin - im Bug geteilte Ansaugöffnung - am Heck seitliche Bremsklappen -
  • Tragwerk: freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise - zwei Holme aus Stahl - Rippen aus Duralumin - auf jedem Flügel zwei Grenzschichtzäune, die der Flugstabilisierung dienen -
  • Leitwerk: freitragende Normalbauweise - Höhenleitwerk nach oben versetzt - Seitenleitwerk um 56° gepfeilt - Höhenleitwerk um 40° gepfeilt -
  • Fahrwerk: einziehbar mit Bugrad und ölpneumatischer Dämpfung;- hydraulische Betätigung - Notbetätigung durch Druckluft -

 

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