Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
- Luftwaffenmuseum Gatow -
Das größte Flugzeugmuseum in Deutschland
Die Messerschmitt Bf-109 war damals das wichtigste Jagdflugzeug der deutschen Luftwaffe. Von 1937 bis 1945 wurden ca. 35.000 Stück gebaut; mehr als von jedem anderen Jäger im 2. Weltkrieg.
Der Entwurf der Bf-109 geht auf das Jahr 1934 zurück. Der Prototyp flog 1935. Den internationalen Trend mitbestimmend wurde das Jagdflugzeug als ein freitragender Ganzmetalldecker mit einziehbarem Fahrwerk ausgelegt.
Im spanischen Bürgerkrieg erhielten die ersten Serienflugzeuge bei der “Legion Condor” ihre Feuertaufe. Die gesammelten Erfahrungen schlugen sich in der Bf-109 E nieder, die bis 1941 das Gros der deutschen Jagdverbände bildete. Verluste in der Luftschlacht um England beschleunigten die Einführung eines leistungsstärkeren Nachfolgemusters. Ab Ende 1942 wurde die Bf-109 F vom schwerer bewaffneten G-Modell abgelöst. Die deutschen Jagdgeschwader in der UdSSR und Afrika erhielten dieses als erste. Obwohl ab 1944 von leistungsstärkeren Flugzeugen überholt, blieb die Bf-109 bis zum Kriegsende im Einsatz.
1943 wählte Spanien die Bf-109 G zur Lizenzproduktion aus und baute bis 1951 etwa 150 Zellen durch Firma CASA. Da die bestellten Daimler-Benz-Triebwerke Spanien wegen der Kriegswirren niemals erreichten, ersetzte man sie 1953 durch Motoren von Rolls Royce (Bf-109 G-2). Zu diesem Zeitpunkt als reiner Jäger veraltet, wurde sie zum Jagdbomber umgerüstet. 1957 flog die spanische Luftwaffe in den afrikanischen Kolonien Einsätze. Ende 1963 wurden die letzten Einheiten der Bf-109 aufgelöst. Ihren letzten “Einsatz” flogen die Maschinen 1968 im Film “Luftschacht um England”.
Technische Daten der CASA: Erstflug hier: 1954, Umbau durch spanische CASA (H.A.1112 M)
Hersteller |
Messerschmitt AG (hier: Spanische Flugzeugwerke, Sevilla) |
Besatzung |
1 |
Triebwerk |
Rolls Royce Merlin 500 |
Art |
12-Zylinder Reihenmotor |
Leistung |
1.600 PS |
Geschwindigkeit |
635 km/h |
Gipfelhöhe |
10.500 m |
Reichweite |
765 km |
Spannweite |
9,92 m |
Länge |
8,94 m |
Höhe |
2,60 m |
Gewicht |
2.655 kg |
Abfluggewicht |
3.150 kg |
. |
. |
Technische Kurzbeschreibung:
Technische Daten: Bf 109 G-10: (betrifft nicht Abbildung)
Länge |
8,95 m |
Flügelspannweite |
9,97 m |
Flügelfläche |
16,4 m² |
Höhe |
2,60 m |
Antrieb |
1 x Daimler-Benz DB 605 |
Art |
12-Zylinder-V-Motor |
Leistung |
maximal 1055 kW (1.435 PS) |
. |
durch Methanol/Wasser-Einspritzung (MW 50) für kurze Zeit 1324 kW (1.800 PS) |
Höchstgeschwindigkeit |
685 km/h in 7.400 m Höhe |
Steigzeit auf 3000 m |
2:54 min. |
Reichweite |
560 km |
Besatzung |
1 Pilot |
Dienstgipfelhöhe |
12.500 m |
Leergewicht |
1.970 kg |
Fluggewicht |
3.500 kg |
Bewaffnung |
- 2 x 13 mm-MG MG 131 (je 300 Schuss) und |
Der sogenannte „kleine" Mercedes-Benz-Flugmotor DB-605 war eine direkte Weiterentwicklung des DB-601 E. Er hat die gleichen Abmessungen wie der DB-601 und ist mit diesen austauschbar. Der Daimler-Benz DB 605 war einer der meistgebauten deutschen Kolbenflugmotoren im Zweiten Weltkrieg. Bis zum Ende des Krieges wurden über 42.000 Exemplare
gefertigt. In Italien stellte Fiat und Alfa Romeo diese Motoren in Lizenz her.
Der DB 605 A/B war ein Kolbenverbrennungsmotor mit 12 Zylindern in V-Form und mechanischer Aufladung. Er wies eine normale Startleistung von 1.475 Ps auf. Ein Charakteristikum des Daimler-Benz-Triebwerkes war die Bauweise mit hängenden Zylindern. Hier blieb über dem Triebwerk genügend Platz für den Einbau von durch den Propellerkreis schießenden Bordwaffen, während zwischen den Zylinderbänken eine durch die hohle Propellerwelle schießende Motorkanone (20 mm MG 151/20 bzw. 30 mm MK 108) eingebaut werden konnte.
Eingesetzt wurde er primär in den Mustern Messerschmitt Bf 109, Bf 110 und Me 210.
Aus dem DB 605 wurde der DB 610 entwickelt. Dieses Triebwerk bestand aus zwei aneinander gekoppelten DB 605, die über ein gemeinsames Getriebe eine einzelne Propellerwelle antrieben. Der DB 610 wurde nahezu ausschließlich im schweren Bomber Heinkel He 177 verwendet.
Technische Daten:
Baumuster: Einheitsmotor für Jagdflugzeuge und Zerstörer
Hersteller: Daimler-Benz- AG Stuttgart
Bauart: 12-Zylinder Reihe, V-Form, hängend, Einspritzer
Kühlung: Wasser + Glykol
Bohrung: 154 mm
Hub: 160 mm
Hubraum: 35,7 Liter
Verdichtung: 7,5
Lader: Einstufig bei 5800 m Volldruckhöhe
Länge: 2304 mm
Breite: 762 mm
Höhe: 1050 mm
Gewicht: 720 kg
Startleistung: 1085 kW/1475 PS
Steigleistung: 920 kW/1250 PS
Luftschraube: 3 - Blatt-Verstellluftschraube
Mögliche Maschinengewehr- und Maschinenkanonen-Bewaffnung der Messerschmitt Bf 109
Mauser MG 151/20: konnte synchronisiert durch den rotieren Propellerkreis schießen
Das Mauser MG 151 war eine für den Einsatz in Militärflugzeugen vorgesehene automatische Waffe, die in Deutschland ab 1934 von der Firma Mauser im Kaliber 15,1 mm entwickelt wurde und 1940 in Produktion ging. Die Einführung in die deutsche Luftwaffe begann Anfang 1941 mit dem Einbau in die Messerschmitt Bf 109 F-2, die damit durch den rotieren Propellerkreis schießen konnte.
Als starr in Jagdflugzeugen eingebaute Waffe wurde das MG 151/15 bereits bis Ende 1941 durch das MG 151/20 ersetzt, welches über das größere Kaliber 20 mm verfügte. Bedingt durch den kürzeren Lauf des MG 151/20 verringerte sich jedoch die Mündungsgeschwindigkeit von 960 m/sek auf 810 m/sek, was wiederum den Rohrverschleiß deutlich reduzierte. In Abwehrständen von Bombern blieb das MG 151/15 als Verteidigungswaffe in beweglicher Lafettierung auch nach 1941 noch im Gebrauch.
Durch die Verwendung der für das Kaliber 15,1 mm nicht verfügbaren Minengranate konnte die Sprengstoffmenge beim MG 151/20 je Geschoss von 2,8 g auf 18,7 g erhöht werden. Die Bezeichnung MG 151/15 wurde nach Einführung des MG 151/20 zur Unterscheidung der beiden Versionen benutzt. Nach der bis etwa 1943 erfolgten Ausmusterung und dem nachfolgenden Umbau aller MG 151/15 auf das Kaliber 20 mm wurde nur noch die Bezeichnung MG 151 benutzt.
Die überwiegende Mehrzahl der produzierten MG 151/20 wurden als Bordwaffe für Jagdflugzeuge eingesetzt, z.B. in der Messerschmitt Bf 109 oder der Focke Wulf Fw 190. Bei der Fw 190 wurde das flügelinnere Paar MG 151/20 für das synchronisierte Schießen durch den Propellerkreis eingerichtet, dazu wurde mit dem MG 151/20E eine spezielle Version mit elektrischer Zündung geschaffen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das MG 151/20 mit mäßigem Erfolg auch als Behelfsflak auf Halbkettenfahrzeugen eingesetzt. Zu diesem Zweck wurden die MG 151/20 in Drillingsgruppen auf SdKfz 251/21 montiert.
Technische Daten:
MG 151/20:
Kaliber: 20 mm
Lauflänge: 1.100 mm
Hersteller: Mauser
Länge: 1.767 mm
Gewicht: 42,5 kg
Schussfolge (pro min), je nach Variante:
synchronisiert = 550-750, unsynchronisiert = 780-800
Mündungsgeschwindigkeit: 810 m/sek (M.Gr.)
Munitionsbezeichnung: 20x82
MG 151/15:
Kaliber: 15,1 mm
Lauflänge: 1.250 mm
Hersteller: Mauser
Länge: 1.960 mm
Gewicht: 42,7 kg
Schussfolge (pro min): 700
Mündungsgeschwindigkeit: 960 m/sek (Spr.Gr. L)
Rheinmetall MG 131/13:
Das MG 131 mit Kaliber 13 mm war ein im Zweiten Weltkrieg eingesetztes Maschinengewehr der Luftwaffe, das sowohl für den starren als auch beweglichen Einbau in Militärflugzeugen ausgelegt war.
Das MG 131 konnte mittels elektrischer Zündung synchronisiert werden und war daher auch für das gesteuerte Schießen durch den Propellerkreis geeignet.
Das MG 131 wurde im Auftrag der Luftwaffe von der Firma Rheinmetall entwickelt und produziert. Konstruiert wurde das MG 131 von Luis Stange, der schon 1933 mit den Vorarbeiten begonnen hatte. 1938 konnten die ersten Versuchsmuster zur Erprobung an die Luftwaffe abgeliefert werden. Als Erprobungsträger diente eine Dornier Do J, in deren Bugstand das Maschinengewehr lafettiert wurde.
Die Einführung bei der Luftwaffe erfolgte 1940, zunächst als Abwehrbewaffnung in mehrmotorigen Flugzeugen. Zum serienmäßigen Einsatz in Jagdflugzeugen kam es erstmals Anfang 1943 in der Messerschmitt Bf 109 G-6 und Ende 1943 in der Focke Wulf Fw 190 A-7. Es gab allerdings auch ein paar Spezialversionen einsitziger Jäger mit MG 131 statt der sonst üblichen 7,92 mm MG 17.
Das MG 131 arbeitete als starrverriegelter Rückstoßlader mit kurzem Rücklauf des Rohres. Der Verschluss hatte einen drehbaren Verschlusskopf und die Auslösung der Zündung erfolgte elektrisch. Diese Zündmethode erleichterte die Schussauslösung für das synchronisierte Schießen durch den Propellerkreis und verhinderte mit Hilfe schablonierter Schusssperren bei beweglichem MG-Einbau die Gefahr von Eigentreffern. Die Munition konnte durch einen Gelenk- oder auch Zerfallgurt wahlweise von links oder rechts zugeführt werden. Der Hülsenauswurf erfolgte nach unten. Das MG wurde wahlweise mit pneumatischer oder elektrischer Durchlade- und Abzugsvorrichtung ausgeliefert. Bei Handbedienung gab es auch eine normalen Handabzug.
Für die Waffe gab es Sprenggranat-, Brandsprenggranat- und Panzergranatpatronen jeweils mit und ohne Leuchtspur.
Technische Daten:
· Typ: MG 131
· Kaliber: 13 mm
· Hersteller: Rheinmetall
· Länge: 1168 mm
· Gewicht: 20,5 kg
· Schussfolge (pro min): 930
· Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/sek
· Patronenmasse: 72 g
· Geschossmasse: 34 g
Die Rheinmetall-Borsig MK 108, eine 30-mm-Maschinenkanone, wurde 1942 von der Firma entwickelt und war als schwere Bordwaffe für deutsche Jagdflugzeuge zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eingesetzt.
Notwendig wurde die Konstruktion einer Bordwaffe im Bereich des Kalibers 30 mm deshalb, da im Kriegsverlauf die Beschussfestigkeit feindlicher Bomber aufgrund Verstärkung der Panzerung immer weiter zunahm. Ferner zwang das starke Abwehrfeuer der in geschlossenen Pulks agierenden Feindbomber sowie der eskortierenden Begleitjäger (z. B. North American P-51 oder Spitfire) die deutschen Jagdflugzeuge, ihre Angriffe bei höchstmöglicher Geschwindigkeit durchzuführen, so dass sich das Ziel (oftmals eine Boeing B-17) nur für einen sehr kurzen Augenblick im Fadenkreuz befand und zwangsläufig auch nur kurz beschossen werden konnte. Um so wichtiger wurde es deshalb, dass die wenigen Projektile, die dann auf das gegnerische Flugzeug abgeschossen werden konnten, dort möglichst großen Schaden anrichteten.
Als logische Konsequenz führte dies zur Forderung nach einer Bordwaffe, deren Projektile eine höhere Sprengkraft besaßen, als dies bei den bislang genutzten Bordwaffen des Kalibers 20 mm der Fall war. Dementsprechend wurden die 30-mm-Kanonen MK 103 und MK 108 entwickelt. Obwohl beide Waffen das gleiche Kaliber aufwiesen, waren sie gänzlich unterschiedlich ausgelegt.
Die MK 103 war eine Waffe mit hoher Mündungsgeschwindigkeit und einer etwas langsameren Schussfolge von etwa 440 Schuss pro Minute. Aufgrund des langen Laufs war sie allerdings sehr groß und schwer und eigenete sich nicht für den Einsatz in einmotorigen Jagdflugzeugen.
Bei der MK 108 handelte es sich um eine kompakte Waffe mit vergleichsweise geringem Gewicht und hoher Schussfolge. Die Probleme der MK 103 in Punkto Gewicht (88 kg leichter) und Länge (1260 mm kürzer) wurden reduziert und die Schussfolge auf etwa 650 Schuss pro Minute erhöht. Allerdings wurde dies auf Kosten einer deutlich geringeren Mündungsgeschwindigkeit realisiert. Durch die kompakten Ausmaße konnte die MK 108 auch in einmotorigen Jagdmaschinen vergleichsweise unkompliziert eingebaut werden und ersetzte dort die MG 151/20 als Motorkanone in den Versionen der Messerschmitt Bf 109G sowie im Tragflügel der zur Bomberbekämpfung eingesetzten Focke Wulf Fw 190.
Die MK 108 stand von Ende 1943 an zur Verfügung und wurde bis 1945, unter anderem auch als Bewaffnung der Messerschmitt Me 262, genutzt. Sie war, bezogen auf das Kaliber 30 mm, die Standard-Kanone der Luftwaffe bis Kriegsende.
Das Patronengewicht lag bei 480 g, das Geschossgewicht bei 330 g. Es wurden hauptsächlich explodierende Minengeschosse verschossen, die beim Einschlag in feindliche Maschinen größere Schäden verursachten.
Bis 1945 wurde an dem Nachfolgemodell MK112 gearbeitet, welches wegen Kriegsende jedoch nur noch den Prototypstatus erreichte.
Beschreibung der Mk 108 aus dem Original-Handbuch der Messerschmitt Bf 109:
Technische Daten:
Typ |
einläufige Maschinenkanon MK 108 |
Funktion |
Rückstoßlader |
Kaliber |
30 mm |
Hersteller |
Rheinmetall-Borsig |
Länge |
1.057 mm |
Rohrlänge |
545 mm |
Gewicht |
58 kg |
Schussfolge (pro min) |
650 |
Mündungsgeschwindigkeit |
505 - 540 m/sek. |
Projektil-Gewicht |
330 g |
Patronen-Gewicht |
480 g |
Mündungsenergie |
42079 - 48114 Joule |
Geschossbezeichnung |
30x90RB |
Original-Handbuch Bf 109 G-8: Nahaufklärer
Genehmigung vom “Reichsminister der Luftfahrt” vom November 1943
(Auszüge)
I. Kennzeichen der Bauausführung:
A. Allgemeines
Flugzeuge der Baureihe Bf 109 G-8 werden als Nahaufklärer eingesetzt und können wahlweise für erhöhte Reichweite bzw. mit Abwurfwaffe unter dem Rumpf ausgerüstet werden.
Die Baureihe G-8 weist gegenüber der Baureihe G-6 folgende Abweichungen auf:
Rumpfwerk:
Die Rumpfspanten 5 und 6 wurden zwecks Aufnahme der Bildgeräterahmen durch Querträger verstärkt. Ferner sind in den Rumpfboden zwei Sichtöffnungen für die Bildgeräte eingeschnitten.
Tragwerk:
In der linken Flügelnase ist ein kreisförmiger Ausschnitt für den Lichtstrahl der Kleinbildkammer Robot II eingebaut.
B. Konstruktionsform:
1. Allgemeines
Freitragender einmotoriger Tiefdecker in Ganzmetallbauweise ausgeführt.
Abmessungen (s. Anlage 1):
2. Rumpfwerk
Der Rumpf hat elliptischen Querschnitt und ist in Schalenbauweise ausgeführt. Zur Erzielung einer glatten Außenfläche ist Versenknietung angewandt. Die aus plattiertem Duralblech bestehende Beplankung nimmt die Biege- -und Verdrehungskräfte auf. Zur Versteifung dienen angebördelte Spanten und Profile.
Der Rumpf wird in Motorraum, Führerraum und Rumpfende unterteilt. Am Rumpfende ist der Leitwerkstrüger angeordnet.
Anordnung von Panzerplatten zum Schutz von Flugzeugführer und Kraftstoffbehälter gegen Beschuß von hinten.
3. Fahrwerk
Das Fahrwerk besteht aus zwei freitragenden, seitlich in die Tragfläche einschwenkbaren Federbeinen und einem nicht einziehbaren Sporn. Die Betätigung des Fahrwerks erfolgt durch Drucköl. Bei Versagen der Druckölanlage kann das Fahrwerk durch Notbetätigung von Hand ausgefahren werden.
4. Leitwerk
Das Leitwerk besteht aus Höhen- und Seitenleitwerk sowie zwei Querrudern. Die Höhenflosse ist freitragend und vom Führerraum aus verstellbar. Höhen- und Seitenflosse sind auf dem Leitwerksträger befestigt.
Zum Ausgleich des Luftschraubendrehmomentes ist das Profil der Seitenflosse unsymmetrisch ausgeführt. Höhen- und Seitenflosse sind beplankt; Höhen-, Seiten- und Querruder mit Stoff bespannt.
5. Steuerwerk
Höhen- und Quersteuerung werden durch Handkraft (Steuerknüppel), Seitensteuerung durch Fußkraft (Fußhebel) betätigt. Zur übertragung der Steuerkräfte werden Stoßstangen sowie Drahtzüge verwendet, die an den Durchtrittsstellen aus dem Rumpf gelagert sind. Die Übertragungshebel sind kugelgelagert und sämtliche Gelenkteile der Steuerung sind elektrisch überbrückt.
6. Tragwerk
Das freitragende Tragwerk ist in Ganzmetallbauweise ausgeführt und besteht aus zwei Tragflächenhälften, die mit je drei Anschlüssen am Rumpf befestigt sind. Als Landehilfe wirkende Kühlerklappen, mit Landeklappen gekuppelt. Vorflügel.
7. Triebwerk
a. Motor:
Der DB 605-Motor ist ein flüssigkeitsgekühlter Einspritzmotor mit je zwei Zylinderblöcken zu je sechs Zylindern, die in V-Form unter 60° hängend angeordnet sind.
b. Luftschraube:
Dreiflügelige VDM-Verstell-Luftschraube mit elektro-mechanischer Verstellautomatik.
c. Kraftstoffanlage:
Ein SG-Kraftstoffbehälter ist im Rumpf unter und hinter dem Führersitz angeordnet. Fassungsvermögen 400 Liter.
Zur Vergrößerung der Reichweite (Rüstsatz 3) kann wahlweise ein unter dem Rumpf. hängender, abwerfbarer, mit 300 Ltr. Kraftstoff auffüllbarer Zusatzbehälter angebaut werden.
Kraftstoffentnahme aus dem Hauptbehälter. Nachfüllen des Hauptbehälters aus Zusatzbehälter durch Ladedruck.
d. Schmierstoffanlage:
Ein Schmierstoff-Ringbehälter ist an Motorstirnseite angeordnet und mit 36,8 Ltr. Schmierstoff (+ 6 Ltr. Luftraum) auffüllbar.
Schmierstoffkühler in unterer Triebwerkshaube. Automatische Kühlerklappenbetätigung mittels Drucköl über Thermostat. Anlage ist mit Kaltstartanlage versehen.
e. Kühlstoffanlage:
Je ein Kühlstoff-Ausgleichsbehälter am linken und rechten Motorträger. Je ein Kühlstoffkühler unter der linken und rechten Tragfläche. Automatische Kühlerklappenbetätigung mittels Drucköl über Thermostat.
Abschaltung der Kühlstoffkühler vom Kühlstoffkreislauf mittels Abschaltventilen bei Beschädigungen ist möglich.
Kühlerklappen mit Landeklappen gekuppelt.
f. Triebwerksbedienung:
Triebwerksbedienung über Gestänge und Seilzüge, die an den Durchtrittsstellen durch die Kabine gelagert sind.
g. Winterstarthilfe:
Erhöhung der Startbereitschaft bei polarem Klima durch Azetylenanlage, Zündzeitpunktverstellung und Schmierstoffkühlerabdeckung.
8. Ausrüstung
a. Allgemeine Ausrüstung:
An Geräten der allgemeinen Ausrüstung sind Flugüberwachungs- und Navigationsgeräte, Triebwerküberwachungs- und Sicherheitsgeräte eingebaut. Die Anzeigegeräte sind größtenteils auf dem Gerätebrett angeordnet.
Führerausrüstung: Sitzfallschirm und Seenotausrüstung. Höhenatmeranlage, bestehend aus einem umsteuerbaren Höhenatmer und vier Sauerstoff-Kugelflaschen.
b. Elektrische Anlage:
Elektrisch werden betätigt:
c. Druckölanlage:
Durch Drucköl werden betätigt:
d. Bordfunkanlage:
Die Bordfunkausrüstung umfaßt die Bordfunkgerätesätze FuG 17 und FuG 25a sowie eine Peilrufanlage (Rüstsatz 7). FuG 17 wird abgelöst durch FuG 16 ZS.
e. Schußwaffenanlage:
Diese Baureihe ist mit zwei durch den Luftschraubenkreis schießenden MG 131 sowie einem durch die Luftschraubenwelle schießenden MG 151/20 ausgerüstet.
Als Rüstsatz ist der Anbau von je einem MG 151/20 unter der linken bzw. rechten Tragfläche (Flächengondelbewaffnungen) möglich.
f. Lichtbildanlage:
Es sind eingebaut:
g. Abwurfwaffenanlage:
An Stelle des Kraftstoff-Zusatzbehälters unter dem Rumpf kann ein wahlweiser Anbau von
erfolgen. Die Beladung erfolgt mit
h. Tropenausrüstung:
Für den Einsatz in den Tropen kann das Flugzeug zusätzlich mit einer Tropenausrüstung ausgestattet werden.
i. Rüstsätze:
Wahlweise Anbaumöglichkeit nachstehender Rüstsätze unter Rumpf ist möglich:
II. Leistungen:
Siehe Kennblatt und Reichweitentabelle Bf 109 G-6.
III. Festigkeit und Flugbegrenzungen:
Das Flugzeug genügt den Bau- und Festigkeitsvorschriften des DLA vom Dezember 1936 sowie den Sonderlastannahmen hierzu. Es ist bestimmt für die Verwendungsgruppe H und entspricht den Anforderungen der Beanspruchungsgruppe 5 und 4 je nach Beladung.
Höchstzulässige Geschwindigkeiten:
IV. Gewichte:
Siehe Ladeplan.
V. Schutzanstrich:
Der Schutzanstrich erfolgt nach der Oberflächenschutzliste 8 Os 109 F und S unter Verwendung von in der L. Dv. 521/1 angegebenen Flieglacken.
VI. Beförderungsmöglichkeit:
Für die Beförderung kann das Flugzeug auf einem Lastwagen mit Anhänger, für den Eisenbahntransport auf einem 10 m Rungenwagen verladen werden.
VII. Bordfunkanlage:
Die Bordfunkanlage umfaßt:
Funkgerätesatz FuG 16 ZY bestehend aus einem Geräteblock mit Sender S 16 Z, Empfänger E 16 ZY, Bediengerät BG 16 ZY, Fernantrieben und Zielflugvorsatz ZVG 16 (im Rumpfende angeordnet).
Technische Daten unterschiedlicher Varianten: (exemplarischer Vergleich) |
Bf 109 B-2: |
|
Länge |
8,55 m |
Flügelspannweite |
9,87 m |
Flügelfläche |
16,2 m² |
Höhe |
2,60 m |
Antrieb |
Ein Junkers Jumo 210 12-Zylinder-V-Motor mit maximal 680 PS Startleistung |
Höchstgeschwindigkeit |
470 km/h in 4000 m Höhe |
Besatzung |
1 Mann |
Dienstgipfelhöhe |
9.000 m |
Fluggewicht |
2.200 kg |
Bewaffnung |
Drei 7,92 mm-MG 17 (je 500 Schuss), davon zwei vor dem Cockpit und eines hinter dem Motorblock durch die Propellernabe feuernd. |
Bf 109 F-4: |
|
Länge |
8,85 m |
Flügelspannweite |
9,97 m |
Flügelfläche |
16,4 m² |
Höhe |
2,60 m |
Antrieb |
Ein Daimler-Benz 12-Zylinder-V-Motor DB 601 E mit maximal 1350 PS Startleistung |
Höchstgeschwindigkeit |
670 km/h in 6500 m Höhe |
Reichweite |
570 km, 850 km mit 300 Liter Zusatztank |
Besatzung |
1 Mann |
Dienstgipfelhöhe |
12.000 m |
Leergewicht |
2.080 kg |
Fluggewicht |
2.810 kg |
Bewaffnung |
Zwei 7,92 mm-MG 17 vor dem Cockpit (je 500 Schuss) und eine 20 mm-Maschinenkanone MG 151/20 durch die Propellernabe feuernd (150-200 Schuss). |
Bf 109 G-6: |
|
Länge |
8,95 m |
Flägelspannweite |
9,97 m |
Flügelfläche |
16,4 m² |
Höhe |
2,60 m |
Antrieb |
Ein Daimler-Benz 12-Zylinder-V-Motor DB 605 A mit maximal 1085 kW (1475 PS) Startleistung |
Höchstgeschwindigkeit |
640 km/h in 6300 m Höhe |
Reichweite |
560 km, 850 km mit 300 Liter Zusatztank |
Besatzung |
1 Mann |
Dienstgipfelhöhe |
12.000 m |
Leergewicht |
2.250 kg |
Fluggewicht |
3.500 kg |
Bewaffnung |
Zwei 13 mm-MG MG 131 (je 300 Schuss) und eine 20 mm-MK MG 151/20 (150-200 Schuss) durch die Propellernabe feuernd. Dazu verschiedene Rüstsätze für Unterflügelrohrwaffen (MG 151/20, MK 108), Raketen und Bombenträger (50, 250, oder 500kg Bomben) |
Bf 109 H-0: |
|
Länge |
8,85 m |
Flügelspannweite |
11,92 m |
Höhe |
2,60 m |
Antrieb |
Ein Daimler-Benz 12-Zylinder-V-Motor DB 601 E mit GM-1-Zusatzeinsprizung und maximal 1350 PS Startleistung |
Höchstgeschwindigkeit |
740 km/h in 14000 m Höhe |
Reichweite |
800 km |
Besatzung |
1 Mann |
Dienstgipfelhöhe |
14.000 m |
Fluggewicht |
3.800 kg |
Bewaffnung |
Zwei 7,92 mm-MG 17 vor dem Cockpit (je 500 Schuss) und eine 20 mm-MK MG 151/20 durch die Propellernabe feuernd (150-200 Schuss). |
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