Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
- Luftwaffenmuseum Gatow -
Das größte Flugzeugmuseum in Deutschland
Die hier ausgestellte F- 4F Phantom II mit der Kennung 38+34 flog zuletzt beim Jagdgeschwader 72 „Westfalen-, dem späteren Fluglehrzentrum F-4F in Rheine-Hopsten. Ihr letzter Flug fand auf der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA 2002 in Berin Schönefeld statt. Anschließend wurde das Flugzeug im Straßentransport von Berlin-Schönefeld nach Berlin-Gatow ins Luftwaffenmuseum der Bundeswehr überführt.
Die McDonnell Douglas Phantom II wurde ursprünglich für die US-Navy entwickelt. Der Erstflug der F-4 fand am 27. Mai 1958 statt. Die US-Luftstreitkräfte bestellten 1962 eine eigene Version, die ab 1965 im Vietnamkrieg verwendet wurde. Die als Jagdflugzeuge eingesetzten F-4 konnten dort jedoch gegen die sowjetischen MiG-21 nicht überzeugen. Lediglich die bessere Ausbidung der US-Piloten sorgte für einen halbsweg ausgewogenen Kampf.
Die Deutsche Luftwaffe erhielt zwischen 1973 und 1975 insgesamt 175 F-4F Phantom II, eine modifizierte Version der amerikanischen F-4E, für den Einsatz als Jäger und Jagdbomber. Zwischen 1991 und 1996 wurden 110 Maschinen kampfwertgesteigert. Seit dem Jahr 2004 wird die Phantom durch den EF-2000 EUROFIGHTER abgelöst. Die letzte F-4F wird die Luftwaffe wahrscheinlich erst im Jahr 2012 nach Umrüstung des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" auf das Waffensystem Eurofighter verlassen. (Stand: 2008)
Die Produktion der Phantom II endete 1981, nachdem rund 5.200 Maschinen gebaut worden sind. Damit gehört die F-4 zu den meistgebauten Militärflugzeugen der Welt.
Technische Daten: betr. nicht die abgebildete Maschine !
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Phantom F-4B |
Phantom F-4E |
Besatzung |
2 Mann |
2 Mann |
Länge |
17,76 m |
19,18 m |
Spannweite |
11,70 m |
11,78 m |
Höhe |
4,96 m |
5,01 m |
Flügelfläche |
- |
49,24 m² |
Leermasse |
- |
14,6 t |
Startmasse |
26 t |
26,3 t |
Kraftstoffvorrat |
. |
9.440 kg max. |
G-Belastung |
+9 / -3 |
+9 / -3 |
Triebwerk |
2 x TL General Electric |
2 x TL General Electric |
Typ |
J 79 |
J 79b-17A |
Art |
Strahltriebwerk |
Strahltriebwerk |
Leistung |
. |
je 5.600 kp ohne Nachbrenner |
. |
je 7.500 kp mit Nachbrenner |
je 8.800 kp mit Nachbrenner |
Höchstgeschwindigkeit |
2.500 km/h in großer Höhe |
2.417 km/h (Abfangjäger) bzw. |
. |
. |
2.335 km/h (Jagdbomber) |
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. |
1.464 km/h in Bodennähe |
Startgeschwindigkeit |
ca. 280 |
300 km/h |
Landegeschwindigkeit |
ca. 250 km/h |
270 km/h |
Steigzeit auf 9.000 m |
- |
90 sec. |
Dienstgipfelhöhe |
17.300 m |
18.182 m |
maximale Reichweite |
2.560 km mit Zusatztanks |
2.200 km mit Zusatztanks |
Startrollstrecke |
. |
900 m |
Landerollstrecke |
900 m |
900 m |
Bewaffnung |
. |
20mm-Gatling-Kanone |
. |
. |
mit 639 Schuß |
. |
. |
9 Außenstationen |
Technische Kurzbeschreibung:
Allgemeine Beschreibung:
Nach dem Starfighter ist die Phantom das zweite “richtige” Kampfflugzeug der Bundeswehr, das von den USA gekauft wurde. Der Erstflug war im Mai 1958. Danach folgten der Tornado und jetzt der Eurofighter, beides Eigenentwicklungen der Europäer.
Markant sind die nach oben abgewinkelten Flügelspitzen und die nach unten zeigenden Höhenruder. Die Bestückung erfolgt je nach Einsatzaufgabe. Die Phantom gilt zwischenzeitlich als veraltet und wird in wenigen Jahren ausgesondert.
Die McDonnell Douglas F-4 Phantom II ist ein zweisitziges und überschallfähiges Jagdflugzeug mit hoher Reichweite, Allwetter- sowie Jagdbomber-Fähigkeiten. Sie wurde von der US Navy (USN), den US Marines (USMC) und der US Air Force (USAF) zwischen 1961 und 1995 geflogen und befindet sich in einigen Ländern noch immer im Dienst, so auch in der Bundesrepublik Deutschland bis voraussichtlich 2012.
Die Phantom F4 hatte am 27. Mai 1958 ihren Erstflug. Die Testflüge zeigten eine Reihe von notwendigen Verbesserungen auf, etwa die später charakteristische Stellung der Flügelenden und des Heckleitwerks oder die Anhebung des hinteren Cockpits. 1960 wurden die Tests zur Feststellung der Tauglichkeit für den Einsatz auf Flugzeugträgern durchgeführt und Ende des Jahres erhielt als erste Einheit eine Umschulungsstaffel die ersten Vorserienmaschinen.
Die Serienproduktion der Phantom II begann 1961 mit der F-4B für die US Navy und das US Marine Corps. Im November 1961 stellte eine von den US Marine Corps (USMC) geflogene Phantom mit 2585,425 km/h einen neuen absoluten Geschwindigkeitsrekord auf. Daraufhin wurde die Maschine schlagartig auf der ganzen Welt bekannt, was ihrer Karriere bei den US-amerikanischen sowie befreundeten Luftstreitkräften bezüglich der Verkaufszahlen zugute kam. 1962 stellte der spätere Astronaut John Young mit der Phantom zwei Steigflugweltrekorde auf, die erst über zehn Jahre später durch eine MiG gebrochen werden konnten.
Bordkanone Vulkan M61 A1: sechsläufige Gatling-Kanone der F-4 Phantom II
Kaliber |
20 mm |
Rohrlänge |
1.524 mm |
Anzahl d. Felder |
9 |
Anzahl der Züge |
9 |
Munition |
20 x 102 mm |
Kadenz |
4000/6000 |
. |
Schuss/min. |
Geschwindigkeit |
1.055 m/sec. |
Die M61 GAU-4 20 mm Vulcan mit den beiden Modellen M61A1 und M61A2 ist ein hydraulisch angetriebene, sechsläufige, elektrisch gefeuerte und mechanisch geladene Gatling mit einer einstellbaren Kadenz von 4.000 oder 6.000 Schuss pro Minute.
Mehrläufige Kanonen bieten zwei große Vorteile, nämlich zum einen eine hohe Feuerrate und zum anderen eine längere Lauflebensdauer. Während sich die 6 Läufe drehen, passieren sie die verschiedenen Stationen des Feuerablaufs. Jeder Lauf wird in der oberen Position abgefeuert, danach wird die Hülse ausgestoßen und der Lauf neu geladen. Daraus resultiert, dass sich die Feuerrate mit der Anzahl der Läufe multipliziert. Durch die hohe Feuerrate erhöht sich aber nicht der Verschleiß, da jeder Lauf nur 1/6 der Feuerrate abgibt. Innerhalb der grossen Trommel sind die Projektile mit den Spitzen zur Mitte hin wie in einer riesigen Schraube angeordnet (gewickelt), die sie zum Fördergurt und schließlich zur Kanone bewegt. Danach werden die leeren Hülsen zurück in die Trommel befördert.
General Electric J-79: Triebwerk der F-4 Phantom II
Die Entstehungsgeschichte des Triebwerks General Electric J-79:
Die Entwicklung des J-79 bei General Electric durch den deutschstämmigen Gerhard Neumann begann bereits im Jahre 1952. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zu einem der erfolgreichsten militärischen Strahltriebwerke. Das J-79 war die erste Einwellen-Hochdruck Axialturbine der USA mit vorstellbaren Leitschaufeln. Darüber hinaus verfügte es über einen 17-stufigen Verdichter, eine dreistufige Antriebsturbine sowie 10 Rohrbrennkammern. Hervorzuheben war die rasche Schubreaktion auf die Eingabe des Piloten. Durch die variable Austrittsdüse wurde innerhalb der zulässigen Temperaturbegrenzungen eine maximale Schubzuwachsrate erreicht. Im Falle eines Durchstartens erreichte das Triebwerk bereits ca. 4 Sekunden wieder die volle Leistung.
Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren wurden insgesamt mehr als 17.000 J-79Triebwerke hergestellt. Neben der F-104 Starfighter, in ihr wurde übrigens der Erstflug der J-79 durchgeführt, fand es weite Verbreitung in anderen militärischen Mustern, z.B. F-4 „Phantom II“, A-5 „Vigilante“ und B-58 „Hustler“. In Form des „CJ805“ existierte sogar eine zivile Version ohne Nachbrenner, die aber nur in der etwas glücklosen Convair 880/990 eingesetzt wurde.
Mit dem Lizenzbau und der Lieferung des GE J79-11A-Triebwerks für die europäische F-104-Produktion waren 4 Firmen beauftragt:
Jede dieser Firmen hatte einen Fertigungsanteile von etwa ein viertel des Gesamttriebwerkes, wobei jeder Partner seinen Bauanteil für alle Triebwerke lieferte. Die Endmontage erfolgte dann in allen 4 Unternehmen, die auch über eigene Prüfstände verfügten.
Die ersten 144 Triebwerke wurden noch aus amerikanischen Bausätzen gefertigt. Das erste Triebwerk mit eigenen Bauanteil lieferte BMW am 30. Januar 1962 aus. Insgesamt wurden 1.228 Triebwerke gefertigt
Die aus dem BMW-Triebwerksbau und der MAN-Turbomotoren hervorgegangenen MTU lieferte noch zusätzlich 50 verbesserte J79-MTU-1K sowie ca. 1000 Umrüstsätze für das J79-11A.
In Deutschland eingesetzte Triebwerke J79 im Vergleich:
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J79-11A (General Electric) |
J79-J1K (MTU-Lizenzbau) |
J79-17 A (MTU-Lizenzbau) |
eingebaut in ... |
(F-104G Starfighter) |
(F-I04G Starfighter) |
(F-4F Phantom II, Doppelsitzer) |
Gewicht |
1615 kg |
1685 kg |
1724 kg |
Länge |
5.282 mm |
5.301 mm |
5.301 mm |
Größter Durchmesser |
981 mm |
992 mm |
992 mm |
Max, Standschub |
. |
. |
. |
mit Nachbrenner |
7.167 kp |
7.235 kp |
8.119 kp |
ohne Nachbrenner |
4.536 kp |
4.745 kp |
5.384 kp |
Spez. Kraftstoffverbrauch |
. |
. |
. |
mit Nachbrenner |
1,97 kg/kp/h |
2,0 kg/kp/h |
1,97 kg/kp/h |
ohne Nachbrenner |
0,84 kg/kp/h |
0,85 kg/kp/h |
0,84 kg/kp/h |
Turbinen- Eintrittstemperatur |
924 °C |
954 °C |
988 °C |
Rotor-Drehzahl |
7.460 U/min |
7.460 U/min |
7.460 U/min |
Luftdurchsatz |
73,5 kg/sek. |
74,4 kg/sek. |
77,0 kg/sek. |
Druckverhältnis |
12,2 : 1 |
12,4 : 1 |
13,5 : 1 |
Schleudersitz Martin Baker MK GH 7(A): Rettungssystem der Phantom F-4F
Mit diesem Schleudersitz sind die F-4F Phantom II ausgestattet. Er ermöglicht der Flugbesatzung den sicheren Ausschus auch auf "Höhe 0", also aus einem am Boden stehenden Flugzeug heraus. Die Schleudersitze dienen den Besatzungsmitgliedern während des Fluges als Sitz. Über Gurtzeug und Schleudersitz sind die Besatzungsmitglieder in allen Fluglagen fest mit dem Lfz verbunden. Bei einem Notfall in der Luft dienen sie zur automatischen Rettung der Besatzungsmitglieder. Jeder Schleudersitz ist mit einem Rettungsfallschirm mit kombiniertem Gurtzeug, Notausstattungsbehälter und einer Notsauerstoffanlage ausgestattet.
Technische Daten:
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