Imperial War Museum Duxford
- Das größte Luftfahrtmuseum in Europa -
Die McDonnell Douglas F-4 Phantom II ist ein zweisitziges allwetterfähiges zweistrahliges überschallfähiges Kampfflugzeug, das ursprünglich von der McDonnell Aircraft Corporation entworfen wurde. Die F-4 Phantom II wurde zuerst von der US Navy 1960 in Dienst gestellt, später aber auch von der U.S. Air Force und den U.S. Marines geflogen.
Ursprünglich als reiner Luftüberlegenheitsjäger geplant, wurde sie im Laufe ihrer Dienstzeit auch für andere Rollen genutzt, so z.B. als Jagdbomber oder Aufklärungsflugzeug. Die Einführung des Flugzeuges in den Luftwaffen von insgesamt 11 anderen Staaten, unter anderem Deutschland, führten zu einer Vielzahl unterschiedlicher Varianten und Aufrüstungen für verschiedene Rollen. Die F-4 kam in vielen Konflikten zum Einsatz, beispielsweise auf US-amerikanischer Seite im Vietnamkrieg und dem Zweiten Golfkrieg oder auf israelischer Seite im Nahostkonflikt. Obwohl das Flugzeug seit mehr als 50 Jahren im Dienst ist und von den größten Nutzerstaaten, wie der deutschen Luftwaffe, außer Dienst gestellt wurde, verbleibt sie in einigen Staaten immer noch im aktiven Dienst.
Die abgebildete und verbesserte Version F-4J hatte ihren Erstflug am 27. Mai 1966. Sie wurde mit AN/APQ-59-Pulse-Doppler-Radar, breiteren Reifen und J79-10-Triebwerken und einer verbesserten Ausrüstung für Luft-Boden-Einsätze ausgerüstet. Ferner wurde die Landegeschwindigkeit verringert. 522 Maschinen wurden davn ausgeliefert.
Technische Daten: Version F-4J
Besatzung |
2 |
Antrieb |
2 x General Electric GE J79-10 |
Art |
Turbojets mit Nachbrenner |
Spannweite |
11,68 m |
Länge |
17,73 m |
Höhe |
5,00 m |
Leergewicht |
12.701 kg |
Startgewicht |
26.308 kg max. |
Höchstgeschwindigkeit |
2.414 km/h |
Einsatzgeschwindigkeit |
925 km/h |
Flughöhe |
18.900 m |
Reichweite |
4.022 m |
Aktionsradius |
1.287 m |
Bewaffnung an 5 Pylonen |
5 x AIM-9 Sidewinder + 5 x AIM-7 Sparrow Luft-Luft-Raketen |
|
oder 7.257 kg Bomben und Raketen, |
|
oder Zusatztanks |
Technische Kurzbeschreibung des Musters:
Allgemeine Beschreibung:
Nach dem Starfighter ist die Phantom das zweite “richtige” Kampfflugzeug der Bundeswehr, das von den USA gekauft wurde. Der Erstflug war im Mai 1958. Danach folgten der Tornado und jetzt der Eurofighter, beides Eigenentwicklungen der Europäer.
Markant sind die nach oben abgewinkelten Flügelspitzen und die nach unten zeigenden Höhenruder. Die Bestückung erfolgt je nach Einsatzaufgabe. Die Phantom gilt zwischenzeitlich als veraltet und wird in wenigen Jahren ausgesondert.
Die McDonnell Douglas F-4 Phantom II ist ein zweisitziges und überschallfähiges Jagdflugzeug mit hoher Reichweite, Allwetter- sowie Jagdbomber-Fähigkeiten. Sie wurde von der US Navy (USN), den US Marines (USMC) und der US Air Force (USAF) zwischen 1961 und 1995 geflogen und befindet sich in einigen Ländern noch immer im Dienst, so auch in der Bundesrepublik Deutschland bis voraussichtlich 2012.
Die Phantom F4 hatte am 27. Mai 1958 ihren Erstflug. Die Testflüge zeigten eine Reihe von notwendigen Verbesserungen auf, etwa die später charakteristische Stellung der Flügelenden und des Heckleitwerks oder die Anhebung des hinteren Cockpits. 1960 wurden die Tests zur Feststellung der Tauglichkeit für den Einsatz auf Flugzeugträgern durchgeführt und Ende des Jahres erhielt als erste Einheit eine Umschulungsstaffel die ersten Vorserienmaschinen.
Die Serienproduktion der Phantom II begann 1961 mit der F-4B für die US Navy und das US Marine Corps. Im November 1961 stellte eine von den US Marine Corps (USMC) geflogene Phantom mit 2.585,45 km/h einen neuen absoluten Geschwindigkeitsrekord auf. Daraufhin wurde die Maschine schlagartig auf der ganzen Welt bekannt, was ihrer Karriere bei den US-amerikanischen sowie befreundeten Luftstreitkräften bezüglich der Verkaufszahlen zugute kam. 1962 stellte der spätere Astronaut John Young mit der Phantom zwei Steigflugweltrekorde auf, die erst über zehn Jahre später durch eine MiG gebrochen werden konnten.
Versionen:
Bordkanone Vulkan M61 A1: sechsläufige Gatling-Kanone der F-4 Phantom II
Kaliber |
20 mm |
Rohrlänge |
1.524 mm |
Anzahl d. Felder |
9 |
Anzahl der Züge |
9 |
Munition |
20x102 mm |
Kadenz |
4000/6000 |
. |
Schuss/min. |
Geschwindigkeit |
1.055 m/sec. |
Die M61 GAU-4 20 mm Vulcan mit den beiden Modellen M61A1 und M61A2 ist ein hydraulisch angetriebene, sechsläufige, elektrisch gefeuerte und mechanisch geladene Gatling mit einer einstellbaren Kadenz von 4.000 oder 6.000 Schuss pro Minute.
Mehrläufige Kanonen bieten zwei große Vorteile, nämlich zum einen eine hohe Feuerrate und zum anderen eine längere Lauflebensdauer. Während sich die 6 Läufe drehen, passieren sie die verschiedenen Stationen des Feuerablaufs. Jeder Lauf wird in der oberen Position abgefeuert, danach wird die Hülse ausgestoßen und der Lauf neu geladen. Daraus resultiert, dass sich die Feuerrate mit der Anzahl der Läufe multipliziert. Durch die hohe Feuerrate erhöht sich aber nicht der Verschleiß, da jeder Lauf nur 1/6 der Feuerrate abgibt. Innerhalb der grossen Trommel sind die Projektile mit den Spitzen zur Mitte hin wie in einer riesigen Schraube angeordnet (gewickelt), die sie zum Fördergurt und schließlich zur Kanone bewegt. Danach werden die leeren Hülsen zurück in die Trommel befördert.
General Electric J-79: Triebwerk der F-4 Phantom II
Die Entstehungsgeschichte des Triebwerks General Electric J-79:
Die Entwicklung des J-79 bei General Electric durch den deutschstämmigen Gerhard Neumann begann bereits im Jahre 1952. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zu einem der erfolgreichsten militärischen Strahltriebwerke. Das J-79 war die erste Einwellen-Hochdruck Axialturbine der USA mit vorstellbaren Leitschaufeln. Darüber hinaus verfügte es über einen 17-stufigen Verdichter, eine dreistufige Antriebsturbine sowie 10 Rohrbrennkammern. Hervorzuheben war die rasche Schubreaktion auf die Eingabe des Piloten. Durch die variable Austrittsdüse wurde innerhalb der zulässigen Temperaturbegrenzungen eine maximale Schubzuwachsrate erreicht. Im Falle eines Durchstartens erreichte das Triebwerk bereits ca. 4 Sekunden wieder die volle Leistung.
Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren wurden insgesamt mehr als 17.000 J-79Triebwerke hergestellt. Neben der F-104 Starfighter, in ihr wurde übrigens der Erstflug der J-79 durchgeführt, fand es weite Verbreitung in anderen militärischen Mustern, z.B. F-4 „Phantom II“, A-5 „Vigilante“ und B-58 „Hustler“. In Form des „CJ805“ existierte sogar eine zivile Version ohne Nachbrenner, die aber nur in der etwas glücklosen Convair 880/990 eingesetzt wurde.
Mit dem Lizenzbau und der Lieferung des GE J79-11A-Triebwerks für die europäische F-104-Produktion waren 4 Firmen beauftragt:
Jede dieser Firmen hatte einen Fertigungsanteile von etwa ein viertel des Gesamttriebwerkes, wobei jeder Partner seinen Bauanteil für alle Triebwerke lieferte. Die Endmontage erfolgte dann in allen 4 Unternehmen, die auch über eigene Prüfstände verfügten.
Die ersten 144 Triebwerke wurden noch aus amerikanischen Bausätzen gefertigt. Das erste Triebwerk mit eigenen Bauanteil lieferte BMW am 30. Januar 1962 aus. Insgesamt wurden 1.228 Triebwerke gefertigt
Die aus dem BMW-Triebwerksbau und der MAN-Turbomotoren hervorgegangenen MTU lieferte noch zusätzlich 50 verbesserte J79-MTU-1K sowie ca. 1000 Umrüstsätze für das J79-11A.
In Deutschland eingesetzte Triebwerke J79 im Vergleich:
. |
J79-11A (General Electric) |
J79-J1K (MTU-Lizenzbau) |
J79-17 A (MTU-Lizenzbau) |
eingebaut in ... |
(F-104G Starfighter) |
(F-I04G Starfighter) |
(F-4F Phantom II, Doppelsitzer) |
Gewicht |
1615 kg |
1685 kg |
1724 kg |
Länge |
5.282 mm |
5.301 mm |
5.301 mm |
Größter Durchmesser |
981 mm |
992 mm |
992 mm |
Max, Standschub |
. |
. |
. |
mit Nachbrenner |
7.167 kp |
7.235 kp |
8.119 kp |
ohne Nachbrenner |
4.536 kp |
4.745 kp |
5.384 kp |
Spez. Kraftstoffverbrauch |
. |
. |
. |
mit Nachbrenner |
1,97 kg/kp/h |
2,0 kg/kp/h |
1,97 kg/kp/h |
ohne Nachbrenner |
0,84 kg/kp/h |
0,85 kg/kp/h |
0,84 kg/kp/h |
Turbinen- Eintrittstemperatur |
924 °C |
954 °C |
988 °C |
Rotor-Drehzahl |
7.460 U/min |
7.460 U/min |
7.460 U/min |
Luftdurchsatz |
73,5 kg/sek. |
74,4 kg/sek. |
77,0 kg/sek. |
Druckverhältnis |
12,2 : 1 |
12,4 : 1 |
13,5 : 1 |
Schleudersitz Martin Baker MK GH 7(A): Rettungssystem der Phantom F-4F
Mit diesem Schleudersitz sind die F-4F Phantom II ausgestattet. Er ermöglicht der Flugbesatzung den sicheren Ausschus auch auf "Höhe 0", also aus einem am Boden stehenden Flugzeug heraus. Die Schleudersitze dienen den Besatzungsmitgliedern während des Fluges als Sitz. Über Gurtzeug und Schleudersitz sind die Besatzungsmitglieder in allen Fluglagen fest mit dem Lfz verbunden. Bei einem Notfall in der Luft dienen sie zur automatischen Rettung der Besatzungsmitglieder. Jeder Schleudersitz ist mit einem Rettungsfallschirm mit kombiniertem Gurtzeug, Notausstattungsbehälter und einer Notsauerstoffanlage ausgestattet.
Technische Daten:
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