Internationale Luftfahrtausstellung ILA
- Berlin Air Show -
Passagierflugzeuge und Business-Jets
Der A380 der Firma Airbus ist ein Großraumflugzeug mit 2 durchgängigen Passagierdecks. Es hat nach hinten gepfeilte Tragflächen und ein Leitwerk in konventioneller Bauweise. Der Tiefdecker ist das größte zivile Verkehrsflugzeug, das bisher in Serienfertigung produziert wurde. Die Endmontage des Flugzeugs findet in Toulouse und die Kabinenausrüstung in Hamburg-Finkenwerder statt. Der Erstflug dieses Langstreckenflugzeugs war im April 2005. Der erste Airbus A380 wurde in Toulouse an Singapore Airlines übergeben und hatte am 25. Oktober 2007 seinen ersten Passagierflug. Entwurfsländer: Frankreich, Deutschland, England, Spanien.
Am 14.02.2019 gab Airbus überraschend bekannt, dass die Produktion seines Riesenjets und Vorzeige-Flugzeugs A380 mangels Nachfrage nach nur 12 Jahren eingestellt wird. Die letzte Auslieferung des weltgrößten Passagierjets sei für 2021 geplant, teilte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern in Toulouse mit. Der Airbus A380 wird jedoch noch lange Zeit ein Hingucker auf den Flugplätzen dieser Welt sein.
Technische Daten:
. |
A 380-800 |
A 380-800 F |
Spannweite |
79,75 m |
79,75 m |
Rumpflänge |
70,40 m |
70,40 m |
Länge |
72,73 m |
72,73 m |
Höhe |
24,10 m |
24,10 m |
Höhenleitwerk |
210 m² |
210 m² |
Seitenleitwerk |
120 m² |
120 m² |
Rumpfdurchmesser |
7,14 m |
7,14 m |
Rumpfhöhe |
8,47 m |
8,47 m |
Kabinenlänge |
50,68 m |
. |
Max. Kabinenbreite |
6,58 m |
6,58 m |
Oberdeck |
5,92 m |
5,92 m |
Flügelfläche |
845 m² |
845 m² |
Flügelpfeilung |
33,5 Grad |
33,5 Grad |
Flächenbelastung |
673 kg/m² |
700 kg/m² |
Spurbreite gesamt |
12,46 m |
12,46 m |
Spurbreite innen |
5,62 m |
5,62 m |
Radstand innen |
36,85 m |
36,85 m |
Radstand bis Tragfläche |
33,58 m |
33,58 m |
Max. Tankkapazität |
310.000 Liter |
310.000 Liter |
Max. Rollgewicht |
562.000 kg |
592.000 kg |
Max. Startgewicht |
560.000 kg |
590.000 kg |
Max. Landegewicht |
386.000 kg |
. |
Leergewicht |
261.000 Kg |
. |
Kraftstoffmasse |
358.000 kg |
398.000 kg |
Max.Geschwindigkeit |
958 km/h |
958 km/h |
wirtschaftliche Geschwindigkeit |
915 km/h |
915 km/h |
Wirtschaftl.Geschwindigkeit |
0,85 Mach |
0,85 Mach |
Landegeschwindigkeit |
230 km/h (290 t) |
230 km/h (290t) |
Landegeschwindigkeit |
280 km/h (450 t) |
280 km/h (450 t) |
Startrollstrecke |
ca. 2.985 m |
ca. 3.230 m |
Landerollstrecke |
ca. 2.100 m |
ca. 1.900 m |
Max. Flughöhe |
13.100 m |
13.100 m |
Reichweite normal |
11.480 km |
14.800 km |
Max. Reichweite |
16.300 km (max. fuel) |
. |
Max. Reichweite |
12.220 km (max. payload) |
. |
Max. Passagiere |
22F+102B+431E |
. |
Max. Passagiere |
850 (1 Klasse) |
. |
Fracht (Oberdeck) |
. |
457 m³ |
Fracht (Hauptdeck) |
. |
757 m³ |
Fracht(Bulk) |
18.4m3 |
40 m³ |
Unterflur, gesamt |
252 m3 |
252 m³ |
Besatzung |
2 |
2 |
Triebwerke (1) |
GP 7000 |
GP 7000 |
. |
General Electric / P&W |
G. Electric / P&W |
oder: Triebwerke (2) |
RR Trent 900 |
RR Trent 900 |
. |
Rolls-Royce |
Rolls-Royce |
Triebwerksanzahl |
4 |
4 |
Art |
Turbofans |
Turbofans |
Schubkraft |
ca. 311 kN |
ca. 311 kN |
allgemeine Beschreibung:
Der Airbus A380 wird vorerst in den 2 Versionen A380 und A380F (Fracht) gebaut. Später sind weitere Variante geplant. Der Airbus A 380 kann, je nach Version, 550 bis 850 Passagiere befördern. Die Reichweite variiert, abhängig vom Modell und Zuladung, von ca. 10.400 bis hin zu über 22.200 Kilometern, wie geplant. Der A380 setzt neue Standards beim Passagierkomfort sowie niedrigen Betriebskosten und Umweltanforderungen. Der A380 wird Fluggesellschaften einen deutlichen Wettbewerbsvorteil beim Komfort für Passagiere bringen. Das Hauptdeck des Airbus A380 ist das breiteste der Welt. Das Riesenflugzeug hat nun - wie der Jumbo - ein Oberdeck, das Platz für sanitäre Einrichtungen, Schlafräume, Ruheräume für Besatzungsmitglieder, Business Centers oder auch einen Kinderhort bietet. So bleibt mehr Raum für Annehmlichkeiten der Passagiere oder für zusätzliche Sitze oder weiterem Frachtvolumen. Die völlig neue Airbus-Familie unter dem Namen A380 bietet viele geplante Varianten, so auch reine Frachttransporter, die die großen Ozeane in einem Zug überqueren lassen. Der Frachtversand von Tür zu Tür verkürzt sich somit um einen Tag.
Bautechnik:
40 Prozent der Struktur und Komponenten werden aus Verbundwerkstoffen gefertigt. Das macht den “Riesenvogel” leichter und zugleich stabiler. Kohlefaserverstärkte Kunststoffe werden für die Höhen und Seitenleitwerke und auch für den zentralen Flügelkasten eingesetzt. Trotz aller Bemühungen zum Gewichtssparen ist der Airbus A380 das schwerste jemals gebaute Flugzeug der Welt. Mit vollen Tanks bringt er beladen knapp 600 Tonnen auf die Startbahn.
Das für maximal 5 Personen ausgelegt Cockpit befindet sich zwischen Haupt- und Oberdeck. Zugang findet man über das Hauptdeck, durch eine schusssichere Tür. Erstmals findet sich im Cockpit auch ein Onboard Maintenance Terminal, welches das papierlose Cockpit vervollständigt. An diesem Terminal hat das Wartungspersonal Zugriff auf die Logbücher, Wartungshandbücher, Systemparameter und Diagnosesysteme. Zum papierlosen Cockpit gehört auch das Onboard Information Terminal (OIT). Dort werden u.a. Navigationskarten, Wetterkarten und Checklisten angezeigt.
Die Avionik basiert überwiegend auf der Architektur der Integrated Modular Avionics (IMA), die Airbus erstmals im A380 einsetzt. Dabei sind die Funktionen für Klimaanlage, Zapfluft, Cockpit-Datenkommunikation und Bord-Boden-Datenrouting, elektrische Stromversorgung, Treibstoff-Management, Fahrgestell, Bremsen und Lenkung auf IMA-Rechnern integriert. Die IMA-Rechner sind untereinander über ein Netzwerk verbunden.
Steuerung:
Eine Neuerung im zivilen Luftfahrtsektor ist das Airbus Cockpit Universal Thrust Emulator (ACUTE) System. Hierbei werden nicht mehr traditionell Triebwerksparameter zur Schubanzeige im Cockpit angezeigt, sondern ein Prozentsatz von 0 % bis 100 %. Der Prozentsatz wird durch das FADEC errechnet und setzt sich aus einer Vielzahl von Parametern zusammen wie z. B. Druckhöhe, Außentemperatur, Triebwerksdrehzahl, Druckdifferenz. Unter einer FADEC wird in der Luftfahrt im allgemeinen ein volldigitaler Triebwerksregler verstanden, der alle Parameter wie die Wellendrehzahl des Fans, die Temperatur oder das Druckverhältnis zwischen Einlass- und Auslassdruck koordiniert.
Im übrigen wird die Maschine manuell mittels eines Joysticks per Fly-by-Wire gesteuert. Fly-by-Wire ist eine Signalübertragungstechnik für die Flugsteuerung von Luftfahrzeugen.
Strahltriebwerke:
Der Airbus A380-800 ist mit 4 Triebwerken ausgestattet, die an Pylonen unter den Tragflächen montiert sind. Der Kunde hat die Wahl zwischen Rolls-Royce-Trent-900- oder Engine-Alliance-GP7200-Triebwerken. Beide Triebwerkstypen bieten einen Schub von 320 bzw. 343 kN. Sie sind damit die größten und leistungsfähigsten Triebwerke, die je für ein vierstrahliges Passagierflugzeug entwickelt wurden.
Eine Besonderheit ist, dass nur die Triebwerke an den inneren Flügelpositionen Schubumkehr aufweisen. Die äußeren Triebwerke befinden sich bei 45 m breiten Bahnen bereits über den Grasflächen neben der Bahn. Bei der Anwendung der Schubumkehr würde hier Dreck aufgewirbelt werden, der zu Beschädigungen führen könnte. Ein weiterer
Grund liegt in der A-380-Heck Gewichtsersparnis.
Hilfstriebwerk:
Das im Heck des Rumpfs befindliche Hilfstriebwerk des Airbus A380 stammt von Pratt & Whitney Canada und Hamilton Sundstrand, wobei P&W die Turbine herstellt und H&S für die Systemintegration verantwortlich ist. Es wird zur Bereitstellung von Elektrizität für alle hydraulischen und elektrischen Systeme verwendet, wenn die Haupttriebwerke abgestellt sind und zum Starten der Triebwerke.
Die Tragflächen bestehen im Wesentlichen aus Aluminiumlegierungen. Sie besitzen eine Pfeilung von 33° und haben zur Reduzierung des induzierten Luftwiderstandes 2,30 m hohe Wingtips aus Verbundwerkstoff. Die Rippen bestehen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff.
Die Landeklappen setzen sich aus 3 Einfachspaltklappen mit einer Fläche von insgesamt 120 m² zusammen, die nach hinten ausgefahren werden, so dass sich die Fläche des Tragflügels vergrößert. Parallel dazu werden sie - wie üblich - nach unten gekippt, damit sich die Wölbung erhöht, respektive der Auftrieb. An den aüßeren Enden befinden sich 3 Querruder.
Das vordere Flügelklappensystem (Vorklappen) setzt sich aus 2 nach vorne fahrenden Hilfsflügeln und nach unten gerichteten Hilfsflächen, den sogenannten Krügerklappen, zusammen. Sie fahren in mehreren Stufen aus. Bei der Krügerklappe handelt es sich um ein aerodynamisches Hilfsmittel an der Tragfläche eines Flugzeuges, das die Langsamflugeigenschaften verbessert. Durch Krügerklappen erhöhen sich Auftriebswert und Flügelfläche, so dass die Strömungsabrissgeschwindigkeit (Stallspeed) reduziert wird. Zwischen dem inneren Triebwerk und dem Rumpf gibt es noch eine dritte Klappe, die jedoch nur nach unten gekippt wird.
Die nach oben beweglichen Störklappen befinden sich zwischen dem festen Teil der Tragfläche und den Landeklappen. Sie bewirken normaler Weise den Strömungsabriß nach dem Aufsetzen bei der Landung, fungieren hier aber auch zur Unterstützung der Querruderfunktion während des Kurvenfluges.
Kraftstoffanlage:
Die Kraftstoffanlage überwacht die Kraftstoffmenge in jedem Tank und kontrolliert bzw. steuert den Kraftstofftransfer zwischen den einzelnen Tanks. Neben der Kraftstoffversorgung für die Triebwerke kann mit ihrer Hilfe der Flugzeugschwerpunkt gesteuert werden und die Belastung der Flugzeugstruktur beeinflusst werden.
Die Transfer-Tanks sind nur zur Unterbringung des Kraftstoffes gedacht. Der Trim-Tank im Heck dient ebenfalls zur Kraftstofflagerung, zusätzlich kann aber auch der Schwerpunkt während des gesamten Flugprofils automatisch durch Umpumpen des Kraftstoffes gesteuert werden. Der in den Tanks enthaltene Kraftstoff wird automatisch zu den jeweiligen Feed Tanks umgepumpt. Die Feed-Tanks liefern Kraftstoff an die Triebwerke und werden dazu von den Transfer-Tanks mit Kraftstoff versorgt.
Entstehungsgeschichte:
Nach reiflicher Überlegung hat sich Airbus dazu durchgerungen, das größte Flugzeug der Welt zu entwickeln. Auf zwei Decks sollen zwischen 500 und 850 Passiere Platz finden - und zwar komfortabler, als in jedem anderen Flugzeug. Mit dem A 380 will Airbus zudem das Monopol der Boeing 747 (Jumbo-Jet) brechen. In 1996 hat Airbus eine eigene Abteilung für übergroße Flugzeuge gegründet , die eine neue Familie von Doppeldeck-Airlinern entwickeln sollte. Das Projekt erhielt vorläufig die Bezeichnung A 3XX, wurde aber jetzt als A380 umbenannt.
Der Airbus soll die Betriebskosten im Vergleich anderer Maschinen minimieren, so dass diese um 15 bis 20 Prozent unter denen des amerikanischen Wettbewerbers Boeing 747 liegen. Die ursprüngliche Inbetriebnahme war für Ende 2003 geplant, wurde aber auf 2005 verschoben. Wie verlautet konnten bestimmte Zielsetzungen vorher nicht realisiert werden.
Noch in der Planung befindlich entschied man sich im Jahr 2000 bei Airbus, das Flugzeug offiziell auf dem Weltmarkt anzubieten. Obwohl noch kein einziges Flugzeug in Serie fertiggestellt wurde, lagen schon über 100 feste Bestellungen vor. Bedarf schien es bis dahin folglich zu geben. Allerdings wurde die Produktion seit 2019 wieder einestellt.
Geschichte des Unternehmens Airbus:
Airbus ist eine internationale Referenz im Luft- und Raumfahrtsektor. Airbus entwickelt, produziert und liefert branchenführende Verkehrsflugzeuge, Hubschrauber, Militärtransporter, Satelliten und Trägerraketen sowie Datendienste, Navigation, sichere Kommunikation, städtische Mobilität und andere Lösungen für Kunden auf globaler Ebene.
Los ging es eigentlich schon 1965, als die deutschen Firmen Messerschmitt, Bölkow, Dornier-Werke, Hamburger Flugzeugbau und die Vereinigten Flugtechnischen Werke die Arbeitsgemeinschaft Airbus gründeten, um einen Konkurrenten zu den US-Herstellern Boeing und McDonnell Douglas aufzubauen.
Aber erst der Zusammenschluss mit der französischen Aérospatiale gilt als das wahre Gründungsdatum von Airbus. Die Briten waren kurz zuvor ausgestiegen. Später schlossen sich dem Projekt noch die Spanier an. Die Arbeit konnte nun beginnen. Hauptstandort war die südfranzösische Stadt Toulouse.
CSU-Politiker Franz Josef Strauß, der ab 1970 Aufsichtsratsvorsitzender von Airbus war, warb auf seinen Reisen für den Flieger. Der Durchbruch kam aber erst, als ausgerechnet eine US-amerikanische Fluggesellschaft eine Großbestellung in Auftrag gab.
EADS (= European Aeronautic Defence and Space) wurde im Juli 2000 gegründet und hat sich seither zum größten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern entwickelt. Er entstand aus einer Fusion der deutschen DASA, der französischen Aérospatiale-Matra und der spanischen CASA. Seit der Gründung im Jahr 2000 wird der Konzern an den Börsen gehandelt.
Ab 2014 übernahm der Konzern mit all seinen Tochterfirmen den übergeordneten Namen seines Tochterunternehmens Airbus, das bis dahin nur für die Zivilflugzeuge zuständig war. Auch Eurocopter (EC) wurde seit 2015 zu Airbus Helicopters (H) umfirmiert. Airbus wurde Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern. Nach dem Zukauf der englischen BAE Systems avancierte das Unternehmen sogar zum zweitgrößter Rüstungskonzern der Welt mit einem Umsatz von rund 50 Milliarden Euro in 2020. Das Unternehmen ist an mehr als 70 Entwicklungs- und Produktionsstandorten in Europa sowie in 35 Außenbüros weltweit tätig. Im Jahr 2020 beschäftigte das Unternehmen etwa 131.350 Mitarbeiter.
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