Internationale Luftfahrtausstellung ILA
- Berlin Air Show -
Militärflugzeuge
Nach dem Starfighter ist die McDonnell F-4 Phantom II (später als McDonnell Douglas F-4 Phantom II bezeichnet) das zweite “richtige” Kampfflugzeug der Deutsche Luftwaffe, das von den USA gekauft wurde. Der Erstflug des Musters war im Mai 1958. In Deutschland wurden zwischen 1973 und 1975 insgesamt 175 F-4F Phantom II beschafft und seitdem mehrfach modernisiert. Die letzten Flugzeuge wurden am 29. Juni 2013 verabschiedet und einen Tag später offiziell außer Dienst gestellt. Danach folgten der Tornado und aktuell der Eurofighter, beides Eigenentwicklungen der Europäer.
Markant sind die nach oben abgewinkelten Flügelspitzen und die nach unten zeigenden Höhenruder. Die Bestückung erfolgt je nach Einsatzaufgabe. Die Phantom II gilt zwischenzeitlich als veraltet und wurde in Deutschland ausgesondert.
Die McDonnell Douglas F-4 Phantom II ist ein zweisitziges und überschallfähiges Jagdflugzeug mit hoher Reichweite, Allwetter- sowie Jagdbomber-Fähigkeiten. Sie wurde von der US Navy (USN), den US Marines (USMC) und der US Air Force (USAF) zwischen 1961 und 1995 geflogen und befand sich in einigen Ländern noch immer im Dienst, so auch in der Bundesrepublik Deutschland bis 2013.
Die Phantom F4 hatte am 27. Mai 1958 ihren Erstflug. Die Testflüge zeigten eine Reihe von notwendigen Verbesserungen auf, etwa die später charakteristische Stellung der Flügelenden und des Heckleitwerks oder die Anhebung des hinteren Cockpits. 1960 wurden die Tests zur Feststellung der Tauglichkeit für den Einsatz auf Flugzeugträgern durchgeführt und Ende des Jahres erhielt als erste Einheit eine Umschulungsstaffel die ersten Vorserienmaschinen.
Die Serienproduktion der Phantom II begann 1961 mit der F-4B für die US Navy und das US Marine Corps. Im November 1961 stellte eine von den US Marine Corps (USMC) geflogene Phantom mit 2585,425 km/h einen neuen absoluten Geschwindigkeitsrekord auf. Daraufhin wurde die Maschine schlagartig auf der ganzen Welt bekannt, was ihrer Karriere bei den US-amerikanischen sowie befreundeten Luftstreitkräften bezüglich der Verkaufszahlen zugute kam. 1962 stellte der spätere Astronaut John Young mit der Phantom zwei Steigflugweltrekorde auf, die erst über zehn Jahre später durch eine russische MiG gebrochen werden konnten.
Technische Daten:
. |
Phantom F-4B |
Phantom F-4E |
Besatzung |
2 Mann |
2 Mann |
Länge |
17,76 m |
19,18 m |
Spannweite |
11,70 m |
11,78 m |
Höhe |
4,96 m |
5,01 m |
Flügelfläche |
- |
49,24 m² |
Leermasse |
- |
14,6 t |
Startmasse |
26 t |
26,3 t |
Kraftstoffvorrat |
. |
9.440 kg max. |
G-Belastung |
+9 / -3 |
+9 / -3 |
Triebwerk |
2 x TL General Electric |
2 x TL General Electric |
Typ |
J 79 |
J 79b-17A |
Art |
Strahltriebwerk |
Strahltriebwerk |
Leistung |
. |
je 5.600 kp ohne Nachbrenner |
. |
je 7.500 kp mit Nachbrenner |
je 8.800 kp mit Nachbrenner |
Höchstgeschwindigkeit |
2.500 km/h in großer Höhe |
2.417 km/h (Abfangjäger) bzw. |
. |
. |
2.335 km/h (Jagdbomber) |
. |
. |
1.464 km/h in Bodennähe |
Startgeschwindigkeit |
ca. 280 |
300 km/h |
Landegeschwindigkeit |
ca. 250 km/h |
270 km/h |
Steigzeit auf 9.000 m |
- |
90 sec. |
Dienstgipfelhöhe |
17.300 m |
18.182 m |
maximale Reichweite |
2.560 km mit Zusatztanks |
2.200 km mit Zusatztanks |
Startrollstrecke |
. |
900 m |
Landerollstrecke |
900 m |
900 m |
Bewaffnung |
. |
20mm-Gatling-Kanone |
. |
. |
mit 639 Schuss |
. |
. |
9 Außenstationen |
Technische Kurzbeschreibung:
Ausrüstung und Geschichte:
Die Version wurde bereits 1976 im Bereich des Waffenrechners verbessert. Ab 1983 bzw. 1986 wurde eine Kampfwertsteigerung durchgeführt. 40 Luftfahrzeuge erhielten verbesserte Luftwertrechner und eine neue Inertialnavigationsanlage. 110 erhielten außerdem einen neuen Missionsrechner sowie ein modernes Feuerleitradar der US-Navy.
Bereits 1958 erhob sich die F-4 zu ihrem Erstflug beim Herstellerwerk McDonnell Douglas in St. Louis (USA) in die Luft. In der Folgezeit wurden über 5.000 Exemplare der zweisitzigen Phantom gebaut. Die Luftwaffe erhielt von 1973 bis 1975 insgesamt 175 F-4F zum Einsatz als Jäger und Jagdbomber. 110 Jäger wurden von 1991 bis 1996 kampfwertgesteigert und mit dem Hochleistungs-Bordradar Hughes AN/APG-65, der radargelenkten Luftkampfrakete mittlerer Reichweite AIM-120 AMRAAM und einem modernen Laser-Navigationssystem ausgerüstet. Ab dem Jahr 2002 wird die Phantom durch den Eurofighter abgelöst, doch voraussichtlich erst 2012 wird die letzte F-4F die Luftwaffe verlassen.
Beschreibung der Aufklärerversion RF-4E Phantom: ausgestellt im Luftwaffenmuseum Gatow
Als optischer Aufklärer hatte die RF-4E in der Luftwaffe zwei Vorgänger, die Republic RF-84F "Thunderflash" und die RF-104 G. Während die zur Erstausstattung der Luftwaffe zählende RF-84F über eine umfangreiche Kameraausrüstung für verschiedene Aufnahmerichtungen verfügte, bedeutete die RF-104 G mit ihren zentral an der Rumpf-Unterseite angeordneten Vinten Kameras fototechnisch einen Rückschritt, da das Ziel stets überflogen werden musste, um Bilder zu gewinnen. Prinzipiell kehrte man mit der RF-4F zur Kameraausstattung der RF-84F zurück, einschließlich einer nach vorne unten geneigten Kamera ("Forward Oblique") die ihr eine kantige Nase verlieh, anders als bei den in anderen NATO-Luftstreitkräften verwendeten RF-4C, die nur nach den Seiten und nach unten blickende Kameras besaßen.
Während die RF-4E der Luftwaffe als optischer Aufklärer nur zur Ausbildung und Übung eingesetzt wurde, änderte sich dies mit der Einführung des "SLAR" (Side looking Airborne Radar) der Firma Goodyear Ende der 70er Jahre. Die so ausgerüsteten RF-4E flogen "Frühwarn-Beobachtungseinsätze" entlang der Grenze zur DDR, um militärische Bewegungen im jenseitigen Grenzraum frühzeitig entdecken zu können. Um die Beobachtungsergebnisse schnell auswerten zu können wurden diese während des Fluges in Echtzeit an Bodenstellen übermittelt, die an den End- bzw. Wendepunkten des Flugweges in Bremgarten und Leck stationiert waren.
Von 1978 bis 1982 wurden alle vorher unbewaffneten RF-4E der Luftwaffe mit Einrichtungen zum Einsatz von Abwurfwaffen ausgerüstet, so dass sie in einer Zweitfunktion zur Erfüllung von "Close Air Support" Aufgabe einsetzbar waren.
Aufklärungsgeräte der RF-4E:
Herkunft des Ausstellungsstücks RF-4E:
Die im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr ausgestellte RF-4E, Bw-Kennung 35+62, ist ein ausgesondertes Luftfahrzeug des Aufklärungsgeschwaders AG 51 "Immelmann". Ungewöhnlich war der Transport nach Berlin-Gatow in das Luftwaffenmuseum. Dieses Mal wurden Wasserwege benutzt. Auf einem Lastkahn wurde das Flugzeug über den Mittellandkanal bis in den Spandauer Südhafen transportiert, um dann mit Tiefladern im Nachttransport den Flugplatz Gatow zu erreichen.
Bordkanone Vulkan M61 A1: (sechsläufiges Gatling-Prinzip)
Die Bordkanone M61 GAU-4 20 mm Vulcan mit den beiden Modellen M61A1 und M61A2 ist ein hydraulisch angetriebene, sechsläufige, elektrisch gefeuerte und mechanisch geladene Gatling mit einer einstellbaren Kadenz von 4.000 oder 6.000 Schuss pro Minute.
Mehrläufige Kanonen bieten zwei große Vorteile, nämlich zum einen eine hohe Feuerrate und zum anderen eine längere Lauflebensdauer. Während sich die 6 Läufe drehen, passieren sie die verschiedenen Stationen des Feuerablaufs. Jeder Lauf wird in der oberen Position abgefeuert, danach wird die Hülse ausgestoßen und der Lauf neu geladen. Daraus resultiert, dass sich die Feuerrate mit der Anzahl der Läufe multipliziert. Durch die hohe Feuerrate erhöht sich aber nicht der Verschleiß, da jeder Lauf nur 1/6 der Feuerrate abgibt. Innerhalb der grossen Trommel sind die Projektile mit den Spitzen zur Mitte hin wie in einer riesigen Schraube angeordnet (gewickelt), die sie zum Fördergurt und schließlich zur Kanone bewegt. Danach werden die leeren Hülsen zurück in die Trommel befördert.
Technische Daten:
Kaliber |
20 mm |
Rohrlänge |
1.524 mm |
Anzahl der Felder |
9 |
Anzahl der Züge |
9 |
Munition |
20x102 mm |
Kadenz |
4000/6000 |
. |
Schuss/min. |
Geschwindigkeit |
1.055 m/sec. |
Schleudersitz Martin Baker MK GH 7(A): Rettungssystem der Phantom F-4F
Die Schleudersitze dienen den Besatzungsmitgliedern während des Fluges als Sitz. Über Gurtzeug und Schleudersitz sind die Besatzungsmitglieder in allen Fluglagen fest mit dem Luftfahrzeug verbunden. Bei einem Notfall in der Luft dienen sie zur automatischen Rettung der Besatzungsmitglieder. Jeder Schleudersitz ist mit einem Rettungsfallschirm mit kombiniertem Gurtzeug, Notausstattungsbehälter und einer Notsauerstoffanlage ausgestattet.
Technische Daten:
Einzelkomponenten: Schleudersitzkanone
Versionen:
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