Internationale Luftfahrtausstellung ILA
- Berlin Air Show -
Hubschrauber / Helikopter
Die Bo 105 ist ein leichter Hubschrauber des Herstellers Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB). Die Bölkow Bo 105 war der erste seriengefertigte leichte Mehrzweckhubschrauber, der mit einem gelenklosen Rotorkopf und 2 Turbinen ausgestattet wurde, und ferner mit aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) gefertigten Rotorblättern. Dadurch wurden Flugmanöver möglich, die man bis dahin bei einem Hubschrauber nicht für möglich hielt. Die Entwicklung begann ab 1962, der Erstflug erfolgte 1967 und die Indienststellung ab 1970.
Die Bölkow Bo 105 PAH ist für Aufklärung und den Kampf gegen gepanzerte Einheiten vorgesehen. Der Hubschrauber BO 105 P/M wird als Verbindungshubschrauber (VBH) und als Panzerabwehrhubschrauber (PAH 1, PAH 1 A1) bei der Bundeswehr geführt.
Bei der abgebildeten Bölkow BO 105 PAH handelt es sich um eine kampfwertgesteigerte Version der BO 105. Die Maschine ist mit einem optischen Nachtsucher für den Piloten ausgestattet. Auf der linken Seite befindet sich ein zusätzliches Display, das den Ist-Zustand der Bewaffnung anzeigt und und der Steuerung der Raketen dient.
Spezielle Daten der BO 105 PAH
Besatzung: 1 Pilot und 1 Kommandant, zugleich Richtschütze - Breite: hier 3,56 m einschließlich Raketen - Bewaffnung: 6 Lenkflugkörper HOT für Panzerabwehr mit einer Reichweite bis zu 4 km -
Bewaffnungs- und Einsatzmöglichkeiten:
Vielfältiges Angebot wie z.B. Rohrwaffen, ungelenkte Raketen, Panzerabwehr-Lenkwaffen: Euromissile HDT oder Hughes TOW mit entsprechenden teleskopischen Zielsystemen.
Einsatz als Verbindungshubschrauber oder Panzerabwehrhubschrauber bei entsprechender Bewaffnung an Außenträgern. Die Maschinen werden in den kommenden Jahren durch “Eurocopter EC135” ausgetausch. Von Eurocopter (früher MBB) und den Lizenznehmern wurden insgesamt über 1.425 “Bo105” in den unterschiedlichsten Versionen gebaut.
Dieser Hubschrauber hatte weltweit vielen Abnehmer und wurde für unterschiedliche Zwecke beim Bundesgrenzschutz, der Küstenwache, bei Automobil Clubs (z. B. ADAC) der Rettungsflugwacht, der Luftambulanse, dem Katastrophenschutz, der Polizei und der Bundeswehr (Heeresflieger) eingesetzt.
HISTORISCHES:
1945 wurde den Deutsche durch die Alliierten auch dieser neuen Sparte von Drehflüglern eine Zwangspause auferlegt. Zehn Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges wandte sich die Bölkow-Entwicklungen KG” unter anderem auch dem Hubschrauber zu. In der Zwischenzeit war die Drehflügeltechnik in andern Ländern vorangeschritten und für das damals kleine Team um Dr. Ludwig BÖLKOW war es nicht leicht, den Anschluß und vor allem eine Marktlücke zu finden. Die Entwicklung von Glasfaser-Kunststoff-Blättern für die Typen Bo 102 und Bo103 wurde zuerst realisiert. 1961 folgte das Projekt Bo104 für einen zweisitzigen, von zwei 88 kW Wankelmotoren angetriebenen Kleinhubschrauber.
Das größere Auslegungskonzept Bo105 konnte sich positiv von seinen Konkurrenten abheben: Zweimotorigkeit,
1. gelenkloser Rotor mit Glasfaser-Blättern, hochliegender Heckrotor; Eignung für Rettungseinsätze, Wartungsfreundlichkeit und hohe Lebensdauer der Komponenten. Ansonsten konventionelle Leichtmetall-Halbschalenbauweise.
Die Prototypen hießen noch V-1 bis V-3, wobei letztere am 20. Dez. 1967 startete. Mehrere Motoren wurden ausprobiert. 1970 erhielt MBB für die Bo105A die deutsche Musterzulassung. Nach 4-jähriger Erprobungsphase durch die Bundeswehr entstand 1975 die Bo1O5P als Panzerabwehrhubschrauber erster Generation (PAH-1). Die in Zusammenarbeit mit Boeing-Vertol entwickelte Modifikation wurde anschließend von MBB für die Versionen Bo 105 CS CBS /LS übernommen. In den folgenden Jahren wurden die Maschinen im Hinblick auf neuere Waffentechniken immer wieder modifiziert. Als Folge des Zusammenbruchs des Warschauer Paktes wurde dann aber auf den BSH-1 und ein geplantes Kampfwertsteigerungsprogramm für den PAH-1 verzichtet. Der Bedarf hatte sich geändert.
1992 wurde der Bo 105 mit dem Zusammenschluß der Drehflüglerbereiche von DASA (ehem. MBB) und Aerospatiale, Teil der großen Hubschrauber Typenreihe von EUROCOPTER. Er wird heute noch produziert.
Technische Daten: (BO-105 M)
Hersteller |
MBB |
Besatzung |
5 Personen |
Triebwerk |
2 x Allison 250-C20B |
Hersteller |
Rolls Royce |
Art |
Wellenturbinen |
Leistung |
2 x 400 WPS |
Drehzahl |
424 U/min. |
Blattspitzengeschwindigkeit |
218 m/sec. |
Rotorblätter |
4, manuell faltbar |
Heckrotorblätter |
2 |
Leistung |
. |
Geschwindigkeit max. |
270 km/h |
Reisegeschwindigkeit |
220 km/h |
Marschgeschwindigkeit |
200 km/h |
Reichweite |
320 km |
Überführung, leer |
ca. 580 km |
Flugdauer |
3,5 Std. max. |
Steigleistung |
8 m/sec. |
Dienstgipfelhöhe |
ca. 5.000 m |
Schwebehöhe |
1.585 m |
Maße |
. |
Gesamtlänge incl. Rotor |
11,86 m |
Rumpflänge |
8,56 m |
Höhe |
3,02 m |
Durchm. Hauptrotor |
9,84 m |
Kreisfläche Hauptrotor |
76,05 m² |
Durchm. Heckrotor |
1,90 m |
Massen |
. |
Leergewicht |
1.670 kg |
Startgewicht m. Außenlast |
2.400 kg |
Nutzlast |
691 kg |
Treibstoff |
290 kg |
Allison 250: Zweiwellentriebwerk
Bei der Allison 250 - militärische Bezeichnung Allison T63 - handelt sich um ein Zweiwellentriebwerk, das ab 1958 aufgrund einer militärischen Anforderung von Allison für den Einsatz in Hubschraubern entwickelt und ab 1961 gebaut wurde. Nach der Übernahme von Allison im Jahre 1995 durch Rolls-Royce wird das Triebwerk heute als Rolls-Royce M250 bezeichnet. Der Verdichter bestand aus einer Kombination von axialen und radialen Verdichterstufen. Bis 2018 wurden vom wirtschaftlich sehr erfolgreichen Triebwerk über 31.000 Einheiten ausgeliefert. Von 1979 bis 1983 wurde das Triebwerk in der Variante 250-C20B auch in Deutschland bei MTU für die militärische Variante der hier abgebildeten Bölkow Bo 105 gefertigt.
Das Triebwerk ist modular aufgebaut und besteht aus den 4 Hauptbaugruppen: Verdichter, Brennkammer, Getriebe, Turbine. Für diese 4 Module sind jeweils eigene Lebensdauergrenzwerte definiert. Das heißt, wenn ein Modul schadhaft ist, braucht nicht das gesamte Triebwerk zur Instandsetzung eingeschickt zu werden.
Technische Daten des Triebwerks Allison 250 C20B (MTU)
Das Hauptgetriebe (FS 110) der BO 105:
(FS = Flugsondergetriebe, 110 = 2 x 55 kpm Eingangsleistung)
Funktion:
Technische Daten:
Aufbau / Funktionsweise:
Der Hauptrotorkopf der Bo 105:
Funktion:
Technische Daten:
Aufbau / Funktionsweise:
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