Internationale Luftfahrtausstellung ILA
- Berlin Air Show -

historische Flugzeuge aus der Frühzeit der Luftfahrt

 

Junkers Ju 52/3m: dreimotoriges Traditionsflugzeug der Lufthansa “Berlin-Tempelhof” aus Wellblech der Junkers Flugzeugwerke von 1932

Die aus Wellblech gebaute Junkers Ju 52/3 - ein Traditionsflugzeug der Lufthansa - ist ein Passagierflugzeug des deutschen Flugzeugherstellers Junkers. Seit dem Jahr 1931 wurde die 3-motorige Ausführung der Ju 52 (deshalb: Ju 52/3m) gebaut. Das Flugzeug ging aus der 1-motorigen Junkers Ju 52/1m hervor. Der Zellenaufbau aus Wellblech beruhte zwar auf dem Vorgängermuster Ju 52/1m, jedoch waren Größe, Ausrüstung und Ausstattung den damaligen Erfordernissen des aufkommenden Passagier-Linienflugverkehrs angepasst. Die Junkers Ju 52/3 verfügte über Warmluftheizung und Lüftung. Stauraum für Reisegepäck und Postfracht sowie Waschraum und Toilette waren ebenfalls vorhanden. Das Flugzeug konnte 2000 Liter Kraftstoff mitführen, verteilt auf 10 Leichtmetallbehälter in den Tragflügeln. Der Tankinhalt gelangte mittels Kraftstoffpumpen zu den Motoren und ermöglichte Reichweiten um 1.300 Kilometer. Knapp 5000 Flugzeuge wurden gebaut.

Junkers Ju 52 - Bugansicht

Technische Daten:

Flugzeugname

Ju 52 (Land)

Spannweite

29,25 m

Länge

18,90 m

Höhe (Heck)

4,50 m

Flügelfläche

110,50 m²

Flächenbelastung

95 kg/m²

Flügelstreckung

7,7 : 1

Max. Startgewicht

10.500 kg

Max. Landegewicht

6.665 kg

Max. Zuladung

3.835 kg

Höchstgeschwindigkeit

ca. 300 km/h

Reisegeschwindigkeit

250 km/h

Landegeschwindigkeit

100 km/h

Startrollstrecke

ca. 500 m

Landerollstrecke

ca. 350 m

Max. Steigleistung

4 m/sec.

Max. Flughöhe

5.800 m

Max. Reichweite

1.300 km

Max. Passagiere

17

Besatzung

3

Triebwerke

BMW 132A (9-Zyl.-Sternmotor)

alternatives Triebwerk

BMW 132L (9-Zyl.-Sternmotor)

aktuelles Triebwerk

Pratt & Whitney PW 1340 S1 H1G

Triebwerksanzahl

3

Leistung

je 660 PS

Propellerblätter

3

Junkers Ju 52 - Berlin-Tempelhof

Technische Kurzbeschreibung:

  • Rumpf: Ganzmetallkonstruktion mit tragender Wellblechbeplankung und rechteckigem Querschnitt. Die Kabine hat 19 m³.
  • Tragfläche: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit 3-teiligen Flügeln (hinten 2-teilige Doppelflügel, innen als Landeklappen, außen als Querruder) und mit Holmgerüst aus acht Leichtmetallrohren mit Diagonalstreben. Tragende Leichtmetall-Wellblechbeplankung.
  • Leitwerk: abgestrebte Normalbauweise in Ganzmetall, die aerodynamisch geformt ist.
  • Fahrwerk: festes Fahrwerk mit pneumatischen Bremsen und lenkbarem Spornrad hinten.
Junkers Ju 52 - Cockpit

Allgemeine Beschreibung:

Den Spitznamen “Tante Ju” hat sie weg, weil sie so gutmütig zu fliegen war. In Deutschland wurden während der Produktionszeit fast 5000 Ju 52/3m gebaut, davon zwei Drittel während des 2. Weltkrieges für verschiedene Transportaufgaben der Deutschen Luftwaffe. Es gab viele Versionen, wie die Ju 52 Land, Ju 52 Wasser, Ju 52/3m und Ju 52/3mg4e (Behelfsbomber). Alle aber hatten die gleiche Zelle. Die Unterschiede bestanden fast ausschließlich in verschiedenen Triebwerkstypen. Neben den BMW-Motoren wurde auch der Junkers-Reihenmotor Jumo 5 bei einigen Maschinen verwendet. Die charakteristische Wellblechbeplankung war in den 1920er und 1930er Jahren ein typisches Merkmal der Junkersflugzeuge und verlieh ihnen selbsttragende Festigkeit. Anderes Erkennungsmerkmal der Ju 52/3m waren die für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Junkers-Doppelflügel (zweiteilig, innen als Landehilfe, außen als Querruder), die u.a. der Auftriebserhöhung bei Starts und Landungen dienten. Außerdem wurde eine Warmluftenteisung an der Flügelnase eingebaut. Die Kraftstofftanks in den Flügeln wurden elastisch aufgehängt, so dass auch beim Fahrwerksbruch keine Gefahr der Tankverletzung und somit eines Brandes entstand. Das Flugzeug wurde mit festem Fahrwerk geliefert. Es gab auch Versionen mit Schwimmern und einige Maschinen wurden mit Schneekufen ausgerüstet.

Als Militärflugzeug spielte die Ju-52/3m schon vor dem zweiten Weltkrieg eine Rolle. Sie diente der "Legion Condor" im spanischen Bürgerkrieg als Behelfs-Kampfflugzeug für den Nachteinsatz. Dafür erhielt sie MG-Ständer an verschiedenen Stellen des Rumpfes und der Flügel. An Bomben konnten ca. 1.500 kg mitgeführt werden. Ab 1939 hatte die Ju 52 auch Einsätze an allen Fronten des Weltkriegs zu leisten. Als Bomber wenig geeignet, wurde sie zum Standard-Truppentransporter der Achsenmächte.

Im zweiten Jahrzehnt des Luftverkehrs wurde die in über 5000 Exemplaren gebaute Ju-52/3m ein Standardflugzeug der Verkehrsluftfahrt. Die Maschine flog in 25 Ländern bei 30 Luftverkehrsgesellschaften auf allen Erdteilen.

Nach Kriegsende wurden in Frankreich und Spanien mehrere hundert Ju-52 produziert, in Spanien unter der Bezeichnung CASA 352-1. Einige Maschinen dieses Typs befanden sich noch Anfang 1970 im Einsatz, so im Dienst der schweizerischen Luftstreitkräfte. Heute werden in Europa einige Nostalgiemaschine für Rundflüge eingesetzt. In Deutschland betreibt dafür die Lufthansa ein Flugzeug.

Junkers Ju 52 - Cockpit der Ju-52
Junkers Ju 52 - Passagierraum
Junkers Ju 52 - BMW 132 Sternmotor
Junkers Ju 52 - Beplankung aus Wellblech
Junkers Ju 52 - Seitenansicht
Junkers Ju 52 - Vorfeld
Junkers Ju 52 - Motorenstart
Junkers Ju 52 - Heckansicht
Junkers Ju 52 - Startbahn
Junkers Ju 52 - Start
Junkers - Flugansicht
Junkers Ju 52 - Flug
Junkers Ju 52 - Landung
Junkers Ju 52 - Rollbahn
Junkers Ju 52 - Luftfahrtausstellung
Junkers Ju 52 - ILA 2010
Junkers Ju 52 - Rollfeld
Junkers Ju 52 - von hinten
Junkers Ju 52 - von oben
Junkers Ju 52 - Flugplan 1935

 

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