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Der Bomber Martin B-10 war ein US-amerikanischer Mitteldecker in Ganzmetall-Bauweise, der in der Zeit von 1932 bis 1936 produziert wurde. Die Entwicklung der Martin B-10 begann unter der Bezeichnung “Martin Model 123” durch die Glenn L. Martin Company in Baltimore, um mit dieser fortschrittlichen Konzeption und der hohen Leistungen das Interesse der Streitkräfte auf sich zu lenken. Der Erstflug erfolgte am 16. Februar 1932. Nach einer Reihe von Modifikationen, die im wesentlichen eine Vergrößerung der Spannweite und den Einbau stärkerer Motoren betrafen, wurde das Flugzeug nach der Erprobung in die Serienproduktion genommen.
Die Martin B-10 hatte einen drehbaren Waffenturm, ein einziehbares Fahrwerk, einen internen Bombenschacht und vollverkleidete Triebwerke. Die Besatzung umfasste 4 Mann, den Piloten, Copiloten, einen Bordschützen in der Flugzeugnase und einen Bordschützen im Rumpf (später 3 Mann). Das Flugzeug wurde von zwei 775 hp leistende Sternmotore Wright R-1820 Cyclone angetrieben. Damit war die Martin B-10 etwa 50 Prozent schneller als zeitgenössische Doppeldecker-Bomber und so schnell wie die meisten Jagdflugzeuge seiner Zeit.
Diese Fähigkeit überzeugt viele Planer der US Army Air Corps, dass der Bomber strategische Ziele ohne Langstrecken-Eskorte erfolgreich angreifen könnte, was bis dahin nicht möglich war. Es folgte der größte Rüstungsauftrag der USA seit dem ersten Weltkrieg. Die Air Corps bestellten 121 Martin B-10 in der Zeit von 1933 bis 1936. Weitere 32 Bomber mit Pratt & Whitney R-1690 Hornet Motore und 700 hp Leistung wurden als Martin B-12 bezeichnet. Es gab noch andere Versionen mit stärkeren Triebwerken.
Die rasche Bomberentwicklung in den 1930er-Jahren führte schließlich zum Ersatz der B-10 durch die Boeing B-17 Flying Fortress und die Douglas B-18 Bolo vor dem Kriegseintritt der USA in 1941.
Der Bomber auf dem Display – eine Exportversion von 1938 an Argentinien – ist die einzige verbleibende B-10 weltweit. 1970 spendete die Regierung Argentiniens das Flugzeug der US-Regierung. Die 96th Maintenance Squadron (Mobile), die auf der Kelly Air Force Base in Texas stationiert war, restaurierte das Flugzeug von 1973-1976. Danach kam die Martin B-10 zum U.S. Air Force Museum Dayton / Ohio.
Länge: | 13,6 m | |||
Spannweite: | 21,5 m | |||
Tragflügelfläche: | 63 m² | |||
Höhe: | 4,7 m | |||
Antrieb: | 2 x Wright R-1820 Cyclone | |||
Leistung | je 775 PS | |||
Art | Sternmotoren |
Höchstgeschwindigkeit: | 345 km/h | |||
Reichweite: | ca. 2.000 km | |||
Besatzung: | 1 Pilot, 2 Bordschützen | |||
Dienstgipfelhöhe: | 7.380 m | |||
Leergewicht: | 4.390 kg | |||
Fluggewicht: | 7.440 kg | |||
Bewaffnung: | 3 x 7,62mm Browning-MGs und 1.025 kg Bomben |
Wright R-1820-97 Cyclone (Studebaker) mit 1.200 PS, ausgestattet mit Turbolader
Der Wright R-1820 Cyclone war ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor des US-amerikanischen Herstellers Curtiss-Wright. Die Bezeichnung R-1820 bedeutet „Radial Engine“ (Sternmotor), der Hubraum wird mit „1820 Kubikzoll“ angegeben, was knapp 30 Litern entspricht.
Die Produktion des R-1820 begann 1931 und dauerte bis in die 1950er Jahre an. Der Motor wurde auch bei Lycoming, Pratt & Whitney Canada und während des Zweiten Weltkrieges bei Studebaker gefertigt.
Es wurden mehrere Serien des R-1820 gefertigt. Die einzelnen Serien waren durch angehängte Buchstaben und Zahlen zu unterscheiden. Die Leistungsausbeute stieg dabei von anfänglich 574 PS auf maximal 1.577 PS. Voraussetzung für diese Leistungssteigerung waren Fortschritte in der Fertigungstechnik.
Technische Daten: (GR-1820-G2)
Typ: 9-Zylinder – einreihig aufgeladener luftgekühlter Sternmotor
Bohrung : 155,6 mm
Bohrung: 155,6 mm
Hubraum: 29,88 Liter
Länge: 1213 mm
Durchmesser: 1.378 mm
Trockengewicht: 537 kg
Ventiltrieb: Zwei hängende Ventile pro Zylinder mit natriumgefülltem Auslassventil
Lader: 1 einstufiger mechanischer Lader an der Kurbelwelle (Übersetzung: 7,134:1)
Schmierung: Trockensumpfschmierung
Kraftstoffsystem: Stromberg PD12K10, Vergaser mit automatischer Gemischregelung
Kraftstoffart: Benzin mit einer Oktanzahl von 87
Ölsystem: Trockensumpf mit einer Druck- und einer Spülpumpe
Kühlsystem: Luftgekühlt
Leistung: 1.000 PS (746 kW) bei 2.200 U/min
Spezifische Leistung: 20,88 kW/l
Kompressionsverhältnis: 6,45:1
Luftschraubenuntersetzung: 0,5265:1 oder 0,666:1
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