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Ursprünglich erhielt die North American Aviation den Auftrag, ein vollkommen neues Jagdflugzeug zu entwickeln und zu bauen. Das Flugzeug konnte nach nur 117 Tage Entwicklungszeit zu seinem Jungfernflug starten. Heraus kam ein außerordentliches Flugzeug, dass schnell, relativ wendig und vergleichsweise einfach zu fliegen war. Es wurde schließlich zu einem der erfolgreichsten Jäger des 2. Weltkrieges. Die „Mustang“, wie die Briten die P-51 nannten, hatte zuerst den 1.150 PS starken Allison V1710 Motor als Antrieb. Mit diesen Antrieb erbrachte die Mustang Mk.I aber nur mäßige Leistungen in mittleren und großen Höhen.
Die Mustang, deren erster scharfer Einsatz im Mai 1942 erfolgte, wurde daher zunächst ausschließlich als schneller Jagdbomber und als Aufklärungsflugzeug im niedrigen Höhen verwendet. Die USAAF bestellte ebenfalls P-51 und P-51A als Jagdflugzeuge sowie die A-36A Apache als Sturzkampfflugzeug.
Die englische RAF übernahm 1942 vorerst 620 Mustangs, nachdem sie durch den Merlin-Motor von Rolls Royce verbessert wurden. Das Ergebnis war die P-51B, mit der die Erfolgsstory begann. Sie war den in Deutschland eingesetzten Messerschmitt Bf 109 G und Focke Wulf FW 190 u.a. überlegen. Dies war aber auch in erheblichem Maße der besseren Pilotenausbildung zu verdanken.
Die in Inglewood (L.A.) gebaute P-51B und die in Dallas (Texas) gebaute, identische P-51C waren im Dezember 1943 die ersten Langstrecken-Begleitjäger der USAAF, die die schweren Bomber der US Air Force bis über Ziele tief im Deutschen Reich eskortieren konnten. Zudem war die Vorgabe der deutschen Abfangjäger meist so, dass sie die Bomber direkt attackierten. Dabei wurden sie vom US-Jagdschutz mit Höhenvorteil (bis zu 12.000 m) angegriffen. Außerdem war die P-51 in allen Höhenlagen etwa 50 bis 80 km/h schneller als die vergleichbare Messerschmitt Bf 109. Mit den ausgezeichneten Flugleistungen der Merlin-Mustang, die in immer größerer Zahl eingesetzt wurde, konnten die deutschen Jagdflugzeuge erst Ende 1944 wieder technisch gleichziehen – jedoch zu spät.
Nachdem die ersten im Kampf gemachten Erfahrungen vorlagen, wurden weitere Verbesserungen auf Anregung der Piloten vorgenommen. North American entschied, eine tropfenförmige Haube an der Mustang anzubringen, damit der Pilot eine 360-Grad Rundumsicht hatte. Auch der rückwärtige Teil des Rumpfes wurde nochmals verändert. Dieses Modell wurde als P-51D bekannt und verfügte über einen besseren Motor, verstärkte Flügel und 2 weitere, in den Flügeln angebrachte Maschinengewehre.
Einsätze der P-51 Mustang:
Die Bomber flogen am Anfang des Zweiten Weltkrieges ohne Begleitschutz, weil die Jagdflugzeuge Englands und der USA wegen ihrer eingeschränkten Reichweite nicht in der Lage waren, Begleitschutz zu realisieren. Später wurden z.T. Jäger “huckepack” von den großen Bombern mitgeführt und erst über dem Einsatzgebiet zum Schutz der Bomber ausgeklinkt, da ihr Tankvorrat nur für eine Strecke ausreichte. Dies änderte sich erst durch den Einsatz der P-51 Mustang (und der Spitfire u.a.).
Bis Ende 1944 hatte die P-51 Mustang der deutschen Jagdwaffe bereits schwere Verluste zugefügt und so den Kampf um die Lufthoheit über dem Deutschen Reich zugunsten der Alliierten entschieden. Die Bedeutung der P-51 für die US-Amerikanische Luftoffensive in Europa kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Von Ende 1943 an wurde sie in allen Flughöhen gefürchtet und begleitete immer größere Bomberströme zu ihren Zielen in Deutschland.
Ohne dieses Jagdflugzeug wären die Amerikaner mit ihren Angriffen schnell am Ende gewesen. Die Bomberpulks (“Fiegende Festungen” B-17 u.a.) waren ohne Begleitschutz den deutschen Jägern nicht gewachsen. Die Mustangs dienten in Europa primär dem Begleitschutz der Bomber bei Tagesangriffen, sie griffen aber auch Eisenbahntransporte und Flugplätze am Boden an, zerstörten gezielt Stellungen an vorderster Front im Tiefflug und störten den Nachschub der Deutschen insgesamt maßgeblich.
Am Ende es Krieges benötigten die Bomber kaum noch Begleitschutz, weil die deutsche Abwehr keine funktionstüchtigen Flugzeuge mehr hatte. Die Flugabwehr konzentrierte sich daher in Deutschland auf Flak-Stellungen. Diese waren aber nicht sehr effektiv, weil die Bomber in sehr großer Höhe flogen.
Im 2. Weltkrieg wurde die Mustang in Europa fast ausschließlich als Jäger, Jagdbomber und Aufklärer, die A-36 auch als Sturzkampfflugzeug eingesetzt.
Auch für die Bombenangriffe der Boeing B-29 auf Japan wurden Mustangs als Begleitjäger eingesetzt, allerdings in geringerer Zahl als über Deutschland. Die Einsätze dort waren noch länger. Gegenüber den in den üblichen großen Einsatzhöhen erheblich leistungsschwächeren japanischen Jagdflugzeugen verfügte die Mustang über eine erdrückende technische Überlegenheit.
Mit Einführung des neues Klassifizierungssystems der 1947 als unabhängige Teilstreitkraft aus der USAAF entstandenen US Air Force wurde die P-51 in F-51 umbenannt.
Für den Koreakrieg wurde die F-51 reaktiviert, weil sie als einziges Propellerflugzeug sofort und in großen Stückzahlen zur Verfügung stand. In Japan hatte die USAF noch mehr als hundert F-51 „auf Halde“. Eingesetzt wurde die Mustang in Korea zur Erdkampfunterstützung mit Bordwaffen, Napalm, Bomben und Raketen. Allerdings erlitten die Mustangs sehr hohe Verluste durch Flakfeuer und durch erste Aufkommen der legendären MiG-15 und MiG-17 der UdSSR.
Ähnliche Erfahrungen musste auch die israelische Luftwaffe mit ihren Mustangs 1956 im Sinai während der Suezkrise machen, als sie innerhalb einer Woche sechzehn Maschinen verlor.
Für den Einsatz im Vietnamkrieg wurden von der Firma Cavalier Aircraft Corporation verschiedene Vorschläge für Jagdbomber mit Kolbenmotoren oder Propellerturbinen-Antrieb gemacht, die die USAF aber nicht mehr aufgriff. Eine Propellermaschine war nach Ansicht des Militärs nicht mehr als Kampfflugzeug geeignet.
Trotzdem war die Mustang in zahllosen, vor allem lateinamerikanischen Ländern teilweise bis in die 80er Jahre eingesetzt. So wurden die letzten Mustangs 1982 in der Dominikanischen Republik ausrangiert. Sie waren 1960 ursprünglich an die Exilkubaner geliefert worden, aber in der Schweinebucht nicht eingesetzt worden.
Insgesamt wurden über 15.000 Stück gebaut, die – wie zuvor beschrieben – noch lange nach dem Krieg im Einsatz waren. Einige fliegen heute noch, insbesondere in den USA.
Besatzung | 1 | ||
Nutzung | Abfangjäger und | ||
. | Langstrecken-Begleitjäger | ||
Länge | 9,82 m | ||
Spannweite | 11,28 m | ||
Höhe | 4,15 m | ||
Flgelfläche | 25,30 m² | ||
Antrieb | Rolls-Royce | ||
Alternativ | Packard-Merlin V-1650-7 | ||
Art | 12-Zylinder-V-Motor |
Leistung | ca. 1.700 PS | ||
Höchstgeschwindigkeit | 700 km/h auf 7.650 m | ||
Reisegeschwindigkeit | 525 km/h auf 3.050 m | ||
Größte Reichweite | 3.307 km (mit Abwurftank) | ||
Dienstgipfelhöhe | 12.500 m | ||
Leergewicht | 3.450 kg | ||
Fluggewicht | 5.260 kg | ||
Bewaffnung | 6 x 0.50 Browning MG 53-2 | ||
. | bis zu 907 kg Bomben | ||
. | oder zehn 12,7 cm Raketen |
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf: Ganzmetall-Schalenbauweise; geschlossenes Cockpit.
Tragwerk: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise; Laminarprofil.
Leitwerk: freitragende Normalbauweise in Ganzmetall.
Fahrwerk: einziehbar mit steuerbarem und einziehbarem Spornrad.
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