Flugzeuglexikon.com

Grumman TBF Avenger

Torpedobomber der US-Marine im Zweiten Weltkrieg

Die Grumman TBF Avenger war der Standard-Torpedobomber der Amerikanischen Marinestreitkräfte im 2. Weltkrieg und der darauf folgenden Zeit. Markant ist der hinter der Kanzel befindliche Geschützturm zur Abwehr feindlicher Flugzeuge, die sich von hinten nähern.

 

Obwohl die Firma Grumman keine Erfahrung in der Konstruktion von Torpedobombern hatte, bekam sie im April 1940 den Auftrag von der US-Marine, einen Torpedobomber zu entwickeln. Nach dem Erstflug der 3-sitzigen TBF-1 am 1. August 1941 startete die Produktion im September 1941, und die Marine stellte das Flugzeug rechtzeitig in Dienst, um es im Juni 1942 in der Schlacht um Midway einsetzen zu können. Nach Midway wurden alle Torpedostaffeln von der Douglas TBD auf die Avenger umgerüstet.

 

Die Marinestreitkräfte der Vereinigten Staaten benötigten immer mehr Avenger, so dass ab 1943 die “General Motors Company” einspringen musste, um die geforderten Maschinen zu produzieren. Die von General Motors gebauten Maschinen trugen die Bezeichnung TBM.

 

Die Stückzahl aller gebauten Avenger beläuft sich auf ca. 9.830 Maschinen, wovon etwa 920 Maschinen an die britische Royal Navy und 63 Maschinen an die Royal New Zealand Air Force geliefert wurden. Diese Menge zeigt auch die Bedeutung dieses Flugzeugtyps für die Marine.

Name:TBF Avenger
Hersteller:Grumman
Typ:Torpedobomber
Versionen:TBF-1, TBM-1, TBM-3
Besatzung:3 Mann
Antrieb1 Wright R-2600-8 Cyclone
ArtSternmotor
Zylinder14
Leistung1.700 PS
Startgewicht:8.280 kg
Länge:12,48 m
Höhe:5 m
Spannweite:16,51 m
max. Geschwindigkeit:445 km/h
Dienstgipfelhöhe:9.200 m
Reichweite:4.320 km
Bomben:1 – 4 Stück
Maschinengewehre:4
Raketen:8
Torpedos:1

Verwendung und Einsätze:

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Design nur leicht verändert. Über 1.000 TBF/TBMs wurden auch von der Royal Navy´s Fleet Air Arm in beiden Kriegsschauplätzen im Atlantik und Pazifik eingesetzt. Die Avenger wurde auch von der Royal New Zealand Air Force genutzt.

Die zweitwichtigste Variante war die TBM-3, deren speziellen Tragflächen es erlaubten, Raketen und Radarbehälter zu tragen. Eine große Anzahl dieser TBM-3 wurde ohne das Heckgeschütz ausgeliefert.

Die Torpedokapazität der Avenger hatte auch große Wirkung auf die japanische Flotte während des zweiten Weltkrieges und die robuste Bauweise machte sie weniger anfällig gegen die gegnerische Flugabwehr.

 

Nach dem Krieg fand die Avenger in verschiedene Nischen der Marinefliegerei ihren Platz. Die US-Marine nutzte sie als Such- und Rettungsflugzeug (SAR), Allwetter-Nachtbomber, Träger für elektronische Gegenmaßnahmen, Versorgungsflugzeug auf Flugzeugträgern und als Ziel-Schleppflugzeug bei Schießübungen.

 

1953 wurden Anti-Unterseeboot-Versionen der Avenger von der Royal Navy bestellt. Diese Versionen liefen unter dem Programm “Mutual Defense Assistance Program” (MDAP). Bis 1955 waren die Avenger AS Mk IV oder auch AS Mk V im Dienst und wurden dann durch die Einführung der Fairey Gannet außer Dienst gestellt. Unter dem MDAP-Program wurden diese Flugzeuge auch nach Frankreich, Japan, Holland und Kanada exportiert.

 

Viele Avenger sind heute noch nach 60 Jahren im Dienst, so z.B. in Kanada als Firespotter oder als Brandbekämpfungsflugzeug über den Wäldern von Kanada. Viele Avenger haben auch ihren Weg in verschiedene Flugzeugmuseen und zu Sammlern gefunden.

Impressum
Datenschutz
Copyright © flugzeuglexikon.com

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner