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KRTP-86 TAMARA

Das Radar-Aufklärungssystem der ehemaligen DDR wurde 1993 von der Bundeswehr übernommen

Das KRTP-86 TAMARA ist ein passives, elektronisches Radar-Aufklärungssystem der NVA, welches nach der deutschen Wiedervereinigung bis zum Jahr 2010 von der Bundeswehr weiter genutzt wurde. Das passive Ortungssystem unterscheidet sich von einem aktiven Radarsystem darin, dass es Flug- und andere Ziele erfassen kann, ohne selbst Signale auszustrahlen. Hierfür nutzt es die Emissionen der Zielobjekte. Es bietet innerhalb eines Öffnungswinkels von 100 Grad eine Erfassungstiefe von ca. 450 km und kann bis zu 72 Ziele gieichzeitig verfolgen.

 

Das in der Tschechoslowakei entwickelte und erst 1989 in die NVA eingeführte System gehört zu den technologisch modernsten Systemen, die die Bundeswehr von der ostdeutschen Armee übernommen hat. Es besteht aus mehreren Komponenten, die im Feldeinsatz kombiniert genutzt werden: 3 Empfänger-, 1 Analyse- und 1 Luftlagekabine bilden im Verbund mit 3 vierachsigen LKWs des Typs Tatra T-815 das vollständige, mobile Erfassungssystem. Jedes der drei Antennenfahrzeuge ist mit einem Teleskopknickmast bestückt, der im ausgefahrenen Zustand eine Höhe von 25 Meter erreicht. An der Spitze befindet sich die Antennenkuppel, welche das Ortungs- und das Richtfunksystem enthält. Im Einsatz positionieren sich die Fahrzeuge (linker, zentraler und rechter Posten) in einem Abstand von bis zu 35 km zueinander. Die Posten sind Empfängercontainern zugeordnet, diese stehen wiederum mit Analyse- und Lagedarstellungscontainern in Verbindung.

 

Das hier gezeigte Fahrzeug (LKW Tatra T-815 8×8 mit Räumschild, Kennzeichen der Bundeswehr: Y-527 629) hatte die Funktion des rechten Außenpostens. Es war ab 1989 in der NVA am Standort Rüggow stationiert.

 

Von der BRD wurde das System nach der Wiedervereinigung 1990 übernommen und intensiv erprobt. Nach der Übernahme durch die Bundeswehr 1993 und einer verkehrstechnischen Anpassung bis 1997 wurde das System an den Standorten Großenbrode (Fernmeldesektor A) und Nienburg/Weser (EloKaBtl 912) eingesetzt, bis es dort 2010 außer Dienst gestellt und anschließend an das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr übergeben wurde.

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