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Sikorsky H-34 G (Sikorsky S-58)

Transporthubschrauber mit 9-Zylinder-Sternmotor im Bug

Dieser Sikorsky stellt einen Höhepunkt in der Serie von Helikoptern mit Kolbenmotorantrieb dar. Grundlage ist die Sikorsky S-58, deren Erstflug am 20. September 1954 war. Bei den Luftstreitkräften der USA und der US Army wurde die S-58 ab 1962 einheitlich als Sikorsky H-34 bezeichnet, bei den U.S. Marine Corps u.a. Sikorsky UH-34D Seahorse, von denen über 460 Stück gebaut wurden (vor 1962 HUS-1).

 

Der Sikorsky H-34 G der Bundeswehr diente schon kurz nach seinem Erstflug 1954 in hohen Stückzahlen zunächst als HSS-1 bei der US-Navy und dem Marine Corps sowie als H-34 bei der US Army und Air Force. Zugleich wurde dieses Modell in zahlreichen Armeen und Konflikten eingesetzt und kann zu seinen Fluggästen sowohl amerikanische Präsidenten, als auch die britische Königsfamilie zählen. Neben zahlreichen ziviler Nutzung wurde das Muster auch im Vietnamkonflikt eingesetzt.

 

Als Antrieb kamen zunächst unterschiedlich starke Versionen von Wright-Sternmotoren zum Einsatz. Schließlich fiel die Entscheidung zu Gunsten des Curtiss Wright 9-Zylinder-Sternmotors, der in ungewöhnlicher Art schräg vor dem Piloten im Bug untergebracht ist. Die verbauten Sternmotoren waren eigentlich schon bei der Einführung nicht mehr Stand der Technik. Einige dieser Hubschrauber wurden deshalb später auf Gasturbinenantrieb mit dem Zwillingstriebwerk Prall & Whitney PT6T Turbo-Twin-Pac umgerüstet.

 

Mit einer Besatzung von 2 Mann konnten 16 Passagiere bzw. im Ambulanzeinsatz 8 Verwundete auf Tragen oder auch 1350 kg Fracht befördert werden. Der Rumpf war in Ganzmetall-Halbschalenbauweise gefertigt.

 

Wie Zivilhubschrauber auch operierten manche militärische Varianten dieses Musters mit einer Winde oberhalb der großen Schiebetüre auf der rechten Seite im Such- und Rettungsdienst (SAR) unter Sichtbedingungen.

 

In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Hubschrauber bei Gründung der Heeresfliegerstaffeln Ende der 1950er Jahre, aus denen dann Heeresfliegerregimenter wurden, als mittlerer Transporthubschrauber unter der Bezeichnung H-34 G I bis G III geführt, die Marine ntzte nur die H-34 G III. Die „Wiege“ der Heeresflieger ist der heutige Standort der Heeresfliegerbrigade 3 in Mendig.

 

Die Bundeswehr setzte die H-34 G hauptsächlich zum Transport von Material und Soldaten ein, aber auch zur Schulung sowie als Rettungs- und Verbindungshubschrauber. Die Marine benötigte die H-34 darüber hinaus für die U-Boot-Jagd und als Seenotrettungshubschrauber. Im Februar 1962 bewährte sich die Sikorsky H-34 bei der Flutkatastrophe in Norddeutschland, besonders in Hamburg.

 

Mit seiner relativ großen Einsatzreichweite von 535 km war der H-34 G für die Bundeswehr ein ideales Luftfahrzeug, das aufgrund seiner hohen Zuverlässigkeit bei der Truppe sehr beliebt war. Zwischen 1971 und 1973 begann die Umrüstung der Heeresflieger vom bewährten H-34 auf den größeren Sikorsky CH-53.

 

Der im Luftwaffenmuseum vorhandene Hubschrauber H-34 G mit der taktischen Kennung 80+34, Werk-Nr. 58-1099, flog in der Luftwaffe bei der Flugbereitschaft. Er stammt aus amerikanischer Produktion und war auf dem militärischen Teil des Köln-Bonner Flughafens stationiert.

 

Auffällig ist die Ähnlichkeit der Form zur Mil Mi-4 von der UdSSR. Auch dort ist der Motor im Bug untergebracht. Es fragt sich, wer bei wem spioniert hat.

HerstellerSikorsky Aircraft Div. USA
Besatzung2 Piloten
Passagiere18 oder 12 Tragbahren für Verwundete
Triebwerk1 x Curtiss Wright 989 C9 He2
ArtSternmotor, luftgekühlt
Zylinder9
Leistung1.425 PS
max. Geschwindigkeit209 km/h
Reisegeschwindigkeit165 km/h
Gipfelhöhe2.925 m
Reichweite450 km
Länge14,36 m
Breite1,73 m
Höhe4,32 m
Rotordurchmesser17,07 m
Rotorblattanzahl4-Blatt
Leermasse3.429 kg
Abflugmasse6.050 kg
Zuladung2.150 kg bei 200 km Reichweite
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