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Die Fiat G.91 war für 20 Jahre das wichtigste leichte Erdkampf- und Aufklärungsflugzeug der Bundesluftwaffe. Sie war das erste nach 1945 in der Bundesrepublik gebaute Strahlflugzeug. Der Entwurf basiert auf einer NATO-Ausschreibung vom Dezember 1953. Das leicht zu wartende Fiat/Dornier Kampfflugzeug sollte auch von unbefestigten Feldflugplätzen aus operieren können. Als Standardkampfflugzeug flog sie allerdings nur in Italien und der Bundesrepublik. Auf Wunsch der Luftwaffe entstand eine Aufklärerversion und die geplanten MG’s wurden durch zwei Kanonen ersetzt. Die Fiat G.91 R3 hatte eine stärkere Struktur, veränderte Unterflügelstationen und ein Dopplerradar. Von 1961 bis 1966 baute Dornier in Oberpfaffenhofen 294 Stück G.91 R3. Als erste Einheit erhielt das Aufklärungsgeschwader 54, das spätere JaboG 43, in Oldenburg den Jagdbomber. 1982 wurde die letzte Maschine ausgesondert. Einen Teil davon nutzte Portugal weiter und einige setzte der Condor Flugdienst im Auftrag der Bundeswehr als Zielkörperschleppflugzeug ein.
Das Museum hat drei G.91 R3. Wanderte die 32+15 (C/n 483) rnit unterschiedlicher Kennung durch alle leichten Kampfgeschwader, so flog die 32+72 (C/n 542) nur bei der WTD-61 und dem LVR-6. Die 99 +12 (C/n 554) gehörte nach ihrer Zeit an der Watfenschule 50 zur Zieldarstellungsstaffel beim Condor-Flugdienst.
Die Fiat G.91 war ein einstrahliger Tiefdecker in Ganzmetallbauweise und verfügte über eine Druckkabine. Die Zelle war in Halbschalenbauweise aus Aluminium gefertigt. Die Tragflächen mit maximal vier Unterflügelstationen waren in der Mitte geteilt und beidseits am Rumpf angeschraubt. Das Heck konnte zu Montage- und Wartungsarbeiten in Höhe der Turbinenstufe des Triebwerkes mit vier Schrauben schnell vom Rumpf abgetrennt und nach hinten abgezogen werden. Das Cockpit erlaubte mit dem großen Plexiglas-Kabinendach eine hervorragende Rundumsicht. Die Ruder wurden ohne zusätzliche Kraftunterstützung direkt vom Steuerknüppel bzw. durch Pedale über Schubstangen und Umlenkhebel angesteuert. Die Fowler-Landeklappen wurden mit je einer elektrisch angetriebenen Gewindespindel in zwei Führungen nach unten ausgefahren. Die Trimmung des Querruders erfolgte ebenfalls elektrisch. Vorflügel (Slats) waren nicht vorhanden. Die Querruder waren verhältnismäßig groß, was sich in einer guten Wendigkeit und hohen Rollrate widerspiegelte. Die unter dem Rumpf angebrachten zwei großen Bremsklappen wurden hydraulisch betätigt.
. | G.91 R-3 | G.91 T (Trainer) | |
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Hersteller | Fiat / Dornier | Fiat / Dornier | |
Konzeption | Erdkampf- und Aufklärungsflugzeug | Trainingsflugzeug | |
Erstflug | 9-Aug-56 | 31-May-60 | |
Besatzung | 1 | 1 Pilot, 1 Schüler | |
Spannweite | 9,60 m | 8,56 m | |
Länge | 10,10 m | 11,67 m | |
Höhe | 4,00 m | 4,45 m | |
Flügelfläche | 16,42 m² | ||
Leermasse | 3.109 kg | 3.335 kg | |
Startmasse | 5.670 kg | 6.050kg | |
Antrieb | 1 x Bristol-Siddeley Orpheus 803 Turbojet (Lizenz: FIAT) | 1 x Bristol-Siddeley Orpheus 803 D-11 Turbojet (Lizenz: FIAT) | |
Art | Strahlturbine | Strahlturbine | |
Leistung | 22,2 kN | 22,2 kN | |
Höchstgeschwindigkeit | 1.085 km/h | 1.030 km/h | |
Marschgeschwindigkeit | 850 km/h | ||
Steigleistung | 30 m/s | ||
Dienstgipfelhöhe | 12.200 m | 12.200 m | |
Reichweite | 1.800 km | 2.200 km | |
Aktionsradius | 500 km | ||
Bewaffnung | 2 x 30 mm Kanonen DEFA mit je 125 Schuss | 2 x 12,7 mm MGs Colt Browning | |
. | 4 Außenstationen unter den Tragflächen | 2 Außenstationen unter den Tragflächen |
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