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Short Sunderland

"fliegendes Stachelschwein" mit Geschütztürmen der Briten

Man fragt sich, wie dieses Monstrum überhaupt in die Halle hineingebracht werden konnte. Es ist die Short Sunderland, eines der größten 4-motorigen Flugboote des 2. Weltkrieges. Dieses Wahnsinns-Ding mit beeindruckenden Ausmaßen patrouillierte damals über dem Atlantik. Allein durch seine Größe muss dieses Flugzeug einen gewaltigen Schock auf U-Bootbesatzungen ausgelöst haben. Die Deutschen nannten das Flugzeug wegen ihrer Abwehrbewaffnung das „Fliegende Stachelschwein“, da es 8 britische 7,7mm MGs zur Verteidigung mitführte. Eine Sunderland war ferner mit einer Vielzahl tödlicher Wasserbomben beladen. In der zweiten Hälfte des Krieges verfügten solche Maschinen bereits über Radar und erschienen somit völlig überraschend über deutsche U-Boote. Vor allem nachts, wenn sie zum Auftauchen gezwungen waren, um die Batterien aufzuladen und dem Boot Frischluft zuzuführen, war diese Waffe sehr effizient.

 

Die Sunderlands wurden hauptsächlich zu Langstreckenpatrouillen im Atlantik eingesetzt, aber auch für Seeaufklärung, U-Boot-Abwehr, Transportaufgaben und im Seenotdienst. Anfangs war das 4-motorige Flugboot vom Typ Short Sunderland die einzige Maschine welche den deutschen U-Boote im Atlantik gefährlich werden konnte, weil sie mit einer Reichweite von knapp 4300 Kilometer zu den U-Booten im mittleren Atlantik vordringen konnte. Ihnen wird die Versenkung von 27 U-Booten während der Kriegsjahre zugeschrieben, die meisten davon nach 1943. Auf ihren Patrouillen kamen sie des öfteren auch in Kontakt mit deutschen Langstreckenaufklärern vom Typ FW 200 Condor und lieferten sich sogar in einigen Fällen Luftkämpfe.

 

Die Short Sunderland war die Militärausführung des 1937 entstandenen Langstrecken-Mehrzweckflugboot S. 23 Empire. Im Herbst 1938 traten die ersten Maschinen in den Dienst des Coastal Command der Royal Air Force. Von 1937 bis Oktober 1945 baute man 721 Exemplare, die in britischen Staffeln sowie in den Seefliegerkräften anderer Staaten geflogen wurden. In Großbritannien war sie bis Mitte 1958 im aktiven Dienst, in Neuseeland wurden die letzten Exemplare 1965 ausgemustert. Nach dem Krieg wurden einige Exemplare nach Kanada geliefert, um bei Waldbränden als Löschflugzeuge zu dienen.

Antrieb4 x Pratt & Whitney R-1830-90 B Twin Wasp
Leistungje 1.200 PS Startleistung
Zylinder14
Artluftgekühlter Sternmotor
Spannweite34,38 m
Länge26,00 m
Höhe10,00 m
Flügelfläche138,2 m²
Leermasse12.830 kg
normale Startmasse22.800 kg
max. Startmasse29.550 kg
max. Geschwindigkeit340 km/h in 1.900 m Höhe
Reisegeschwindigkeit280 km/h in 1.900 m Höhe
Steiggeschwindigkeit360 m/min
max. Gipfelhöhe6.250 m
normale Flughöhe4.850 m
Reichweite3.100 km bei 260 km/h
.4.600 km bei 210 km/h
Aktionsradiusca. 2.200 km
Flugdauer10 h bei 260 km/h
Bewaffnung7 bis 10 MG´s in 4 Gefechtsständen
.8-16 Wasserbomben

Modell der Short Sunderland im Maßstab 1:50 des Luftwaffenmuseums Gatow

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